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FEUCHTER FRÜHLING

Ein leichter Trost „Mensch, Hab bloß keene Angst, mich hat
das Biest ooch bloß hier raufgeschleudert!"

Kinkerlitzchen

Die als romantische Zufluchtsstätte
für Weltflüchtige bekannt gewordenen
Galapagos-Inseln sind jetzt von der
Regierung von Ecuador zur Sträflings-
kolonie bestimmt worden; schon in nächster
Zeit sollen über 300 Sträflinge dorthin
gebracht werden.

Nun werden also jene Leute, die die
Welt satt hatten, von andern abgelöst,
die was ausgefressen haben.

*

In London ist Lauspersonal nicht
leicht zu bekommen. Deshalb hat jetzt
ein Lausfrauenverein angeregt, jede
Lausangestellte solle, wenn sie ein
ganzes Jahr auf einer Stelle geblieben
sei, eine Auszeichnung erhalten, am
besten eine goldene Armbanduhr.

Aber sowie sie die Ahr hat, wird sie
meinen, es sei jetzt endlich Zeit, wieder
abzugehen.

Als unlängst der in Amerika sehr be-
liebte Bariton Nelson Eddy in Nashville
aufgetreten war, mußte die Polizei zu
332

Lilfe gerufen werden, weil er sich vor
seinen Verehrern und Verehrerinnen
nicht mehr retten konnte; sie rissen ihm
Nock, Weste und Lemd ab, um Fetzen
davon als Andenken mitzunehmen.

Er sollte froh darüber sein. Schlimm
wäre es gewesen, wenn sein Gesang von
der Kritik heruntergerissen worden wäre.

Ein New Porker Fuhrunternehmen,
das mehrere tausend Taxi-Automobile
verkehren läßt, hat jetzt die Lälfte der
Wagen mit einem kleinen Frisiertisch
versehen lassen, in dessen Schublade
die wichtigsten Dinge liegen, die Damen
zur Auffrischung benötigen: Spiegel,
Puder, Lippenstift, Krems, Kamm und
Bürste. Ein Anschlag im Wagen weist
darauf hin, daß diese Sachen stets
vollkommen frisch und sauber gehalten
seien.

Welch eine Fahrgelegenheit trotz
nicht erhöhten Preises! Da fährt die
Dame im Auto, mit dem Kamm durchs
Laar, mit der Puderquaste über das
Gesicht und mit dem Lippenstift über
die Lippen.

Wenn der Frühling, so wie dieser,
Nur kostspielige Gemüser,
Aber keinen Sonnenstrahl
Spendet, ist er uns egal.

Zwischen Bohnen und Salaten
Schreitet Amor nicht zu Taten,
Ja, er schießt nicht mal zum Spaß,
Weil sein Köcher regennaß.

Hinter feuchten Oleandern
Von dem einen auf den andern
Fuß, auf Grund der Temp'ratur,
Tritt der arme Kleine nur.

Seine Chancen werden Zero.
Jede Maid wird jetzt zur Hero,
Weil der Liebste, falls er kimmt,
Stets zu ihr hinüberschwimmt.

Abgesehen von den Socken
Bleibt jedoch kein Auge trocken,
Wenn der herzgeliebte Mann
Weder schwimmen will noch kann.

Und so flehen wir zu Zeusse,
Daß er nun nicht weiter geusse,
Sondern wie bislang es halte
Und den Lenz normal gestalte.

P. Kr.

.,So ist das Leben! Dieser Maßpaletot hat es sich auch nie
träumen lassen, daß er mal auf der Stange hängen muß I"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein leichter Trost" "So ist das Leben"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Thiele, Herbert
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4738, S. 332

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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