o
Gegenprobe
Starenschlag brennt vor Sehnsucht nach einem Eigenheim.
Starenschlag frequentiert einen Architekten, der ihm alle Pläne
von den Wänden und alles Blaue vom Limmel herunterholt.
Dem zukünftigen Bauherrn wird der Mund wässerig. Aber er
möchte ein Musterhaus besichtigen, besonders wegen der soliden
Bauart. Denn was nützt einem ein Eigenheim, wenn die Köchin
im Parterre jedes Wort mitstenographieren kann, das im ersten
Stock gesprochen wird? Das kann man in einer Wohnküche genau
so gut haben.
Der Architekt packt den Interessenten in ein Auto und fährt ihn
in ein Villenviertel. Dann betritt er mit ihm ein sehr schönes Laus.
„Aber die Wände sind doch reichlich dünn!" wendet Starenschlag
ein. „And ein hellhöriges Laus--I"
„Lellhörig?" wundert sich der Architekt und zückt eine Triller-
pfeife. „Passen Sie mal
auf! Ich gehe jetzt ins
Nebenzimmer und pfeife.
Wenn Sie auch nur die ge-
ringste Kleinigkeit hören,
daun mache ich ohne Mehr-
kosten Ihre Wände andert-
halb mal so dick."
Der Architekt kommt zu-
rück.
„Nein," sagt Staren-
schlag, „ich habe wirklich
nichts gehört. Aber. . . ."
„Sie meinen vielleicht,
ich hätte gar nicht gepfiffen?
Gut! Machen wir die Gegen-
probe! Jetzt bleibe ich hier,
und Sie pfeifen im Neben-
zimmer !"
*Äei Protschers war ein
glückliches Ereignis einge-
treten. Soeben hatte ein
Stammhalter das Licht
oder vielmehr die Luft der
Welt mit einem Schrei be-
grüht.
Geschäftig eilte die junge,
unerfahrene Lebamme mit
dem Baby hinaus, um es
aus die Wage zu legen.
Dann eilte sie strahlend zu
Lerrn Protscher ins Wohn-
zimmer.
354
„Na Krausen, nich uffmachen heute, die Bude?"
„Jetzt heute nich, mein Achilles, das olle Kraftwunder,
is wo drunter jeraten!" — „Auto?" — „Nee, Bratpfanne!"
„Lerr Protscher, ein Rekordjunge! Man sollte es nicht für mög-
lich halten!"
„Wieso?" sagte Lerr Protscher etwas gereizt.
„Na, sehen Sie ihn sich doch an. Er wiegt genau 15 Pfund!"
„Wo haben Sie ihn denn gewogen?"
„Auf der Wage in der Küche, die oben auf dem Schrank steht."
„Du lieber Limmel," sagte Lerr Protscher, „sagen Sie es meiner
Frau nicht! Das ist nämlich die Wage, auf der ich meine Fische
immer wiege, wenn ich vom Angeln komme."
Äer Lehrer wählte Beispiele des täglichen Lebens.
„Für zehn Pfennige bekommst du eine Tafel Schokolade. Nun
schenkt dir dein Onkel fünf Mark, und du kaufst dir für den ganzen
Betrag Schokolade. Was wirst du dann bekommen?"
Rief Rudi: „Liebe von meinem Vater, Lerr Lehrer!"
Tauschgeschäft
„Nee, Frau Bleise, ich
will keine Anannehmlichkeiten
haben. Ich sage kein Wort,
was die Klünnecke über Sie
gesprochen hat."
„Na, dann werde ich
Ihnen mal erst erzählen, was
sie über Sie geredet hat!"
Kritik
„Meinen Mann habe ich
durch eine kleine Leirats-
anzeige gekriegt, die zwei
Mark gekostet hat!"
„Das ist er wert!"
Postlagernd
Elly jammert: „Er wollte
mir postlagernd schreiben,
aber bis jetzt habe ich nichts
bekommen. And nochmal aufs
Postamt gehn mag ich nicht.
Es ist so peinlich, wenn man
den Beamten nach einem
Brief fragt, und dann keiner
da ist."
Die gute Freundin rät:
„Aber das ist doch ganz ein-
fach: schreibe vorher selber
einen Brief!"
Gegenprobe
Starenschlag brennt vor Sehnsucht nach einem Eigenheim.
Starenschlag frequentiert einen Architekten, der ihm alle Pläne
von den Wänden und alles Blaue vom Limmel herunterholt.
Dem zukünftigen Bauherrn wird der Mund wässerig. Aber er
möchte ein Musterhaus besichtigen, besonders wegen der soliden
Bauart. Denn was nützt einem ein Eigenheim, wenn die Köchin
im Parterre jedes Wort mitstenographieren kann, das im ersten
Stock gesprochen wird? Das kann man in einer Wohnküche genau
so gut haben.
Der Architekt packt den Interessenten in ein Auto und fährt ihn
in ein Villenviertel. Dann betritt er mit ihm ein sehr schönes Laus.
„Aber die Wände sind doch reichlich dünn!" wendet Starenschlag
ein. „And ein hellhöriges Laus--I"
„Lellhörig?" wundert sich der Architekt und zückt eine Triller-
pfeife. „Passen Sie mal
auf! Ich gehe jetzt ins
Nebenzimmer und pfeife.
Wenn Sie auch nur die ge-
ringste Kleinigkeit hören,
daun mache ich ohne Mehr-
kosten Ihre Wände andert-
halb mal so dick."
Der Architekt kommt zu-
rück.
„Nein," sagt Staren-
schlag, „ich habe wirklich
nichts gehört. Aber. . . ."
„Sie meinen vielleicht,
ich hätte gar nicht gepfiffen?
Gut! Machen wir die Gegen-
probe! Jetzt bleibe ich hier,
und Sie pfeifen im Neben-
zimmer !"
*Äei Protschers war ein
glückliches Ereignis einge-
treten. Soeben hatte ein
Stammhalter das Licht
oder vielmehr die Luft der
Welt mit einem Schrei be-
grüht.
Geschäftig eilte die junge,
unerfahrene Lebamme mit
dem Baby hinaus, um es
aus die Wage zu legen.
Dann eilte sie strahlend zu
Lerrn Protscher ins Wohn-
zimmer.
354
„Na Krausen, nich uffmachen heute, die Bude?"
„Jetzt heute nich, mein Achilles, das olle Kraftwunder,
is wo drunter jeraten!" — „Auto?" — „Nee, Bratpfanne!"
„Lerr Protscher, ein Rekordjunge! Man sollte es nicht für mög-
lich halten!"
„Wieso?" sagte Lerr Protscher etwas gereizt.
„Na, sehen Sie ihn sich doch an. Er wiegt genau 15 Pfund!"
„Wo haben Sie ihn denn gewogen?"
„Auf der Wage in der Küche, die oben auf dem Schrank steht."
„Du lieber Limmel," sagte Lerr Protscher, „sagen Sie es meiner
Frau nicht! Das ist nämlich die Wage, auf der ich meine Fische
immer wiege, wenn ich vom Angeln komme."
Äer Lehrer wählte Beispiele des täglichen Lebens.
„Für zehn Pfennige bekommst du eine Tafel Schokolade. Nun
schenkt dir dein Onkel fünf Mark, und du kaufst dir für den ganzen
Betrag Schokolade. Was wirst du dann bekommen?"
Rief Rudi: „Liebe von meinem Vater, Lerr Lehrer!"
Tauschgeschäft
„Nee, Frau Bleise, ich
will keine Anannehmlichkeiten
haben. Ich sage kein Wort,
was die Klünnecke über Sie
gesprochen hat."
„Na, dann werde ich
Ihnen mal erst erzählen, was
sie über Sie geredet hat!"
Kritik
„Meinen Mann habe ich
durch eine kleine Leirats-
anzeige gekriegt, die zwei
Mark gekostet hat!"
„Das ist er wert!"
Postlagernd
Elly jammert: „Er wollte
mir postlagernd schreiben,
aber bis jetzt habe ich nichts
bekommen. And nochmal aufs
Postamt gehn mag ich nicht.
Es ist so peinlich, wenn man
den Beamten nach einem
Brief fragt, und dann keiner
da ist."
Die gute Freundin rät:
„Aber das ist doch ganz ein-
fach: schreibe vorher selber
einen Brief!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das olle Kraftwunder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)