o
Es war im ehemaligen
Deutsch-Ost-Afrika. In ei-
ner vorgeschobenen Station
saß der Arzt mit einem Leil-
gehilfen und einer Anzahl
schwarzer Soldaten. Da ver-
irrte sich eines Tages ein
Forschungsreisender und kam
krank und erschöpft auf der
Station an. Es stellte sich
heraus, daß er sofort ope-
riert werden mußte. Wäh-
rend sich der Doktor des-
infiziert, macht der Sani-
täter nebenan schon die
Narkose. Plötzlich kommt
er freudestrahlend herein-
gestürzt.
„Was gibts denn?"
„Lerr Doktor, so ein
Glück! Wissen Sie, wie
386
Aeskulappalien
Der junge Arzt sprach mit dem Lausbesitzer.
„Die Lage gefällt mir sehr, Äerr Schütte, auch den Preis finde
ich angemessen, nur müßte ich verlangen, daß der Lauseingang
verlegt wird."
„Aber Äerr Doktor, wie denken Sie sich denn das?"
„Den Eingang um das ganze Laus herum auf der Linterfront
werden die Patienten schwer finden. Es müßte wenigstens ein Ein-
gang zum Wartezimmer vorn durch den Garten geschaffen werden."
„Ach, Lerr Doktor," meinte lächelnd der Lauswirt, „da
lassen Sie einfach ein Schild anbringen: Patienten gehen
hier um die Ecke."
*
Der Filmschauspieler 9C. suchte wegen Beschwerden den
berühmten Chirurgen aus
Er erregt Aufsehen. Auf den Klinikgängen bleiben die
Patienten stehen, tuscheln die Schwestern, blicken ihm
Aerzte und Praktikanten neidisch nach.
Der Chef sieht sich diesen elegantesten aller
Patienten staunend an, läßt die Blicke über den
einem Londoner Atelier entstammenden Anzug, die
königlichen Bügelfalten und die kostbare Krawatte
gleiten, untersucht dann und sagt:
„Tadellos! Ich finde an Ihnen kaum etwas
auszusetzen — nur den Blind-
darm tragen Sie zu lang."
der Mann zählt? 18 - 20 — 24 — 27 — 30 — 33 — 36 - 40!
„Na, und?"
„Merken Sie nichts? Der spielt Skat."
Der Gefährliche
Onkel Anton von der Wasserkante ist auf eine Woche bei Wede-
kopps zu Besuch. Onkel Anton ist brav und bieder, aber kein Mann
von feinen Sitten; er sagt immer geradeheraus, was er denkt. Wede-
kopps sind in dieser Beziehung vielleicht zu empfindlich.
Jetzt fährt Onkel Anton wieder ab. Er schlägt dem kleinen
Neffen, dem fünfjährigen Kurt Wedekopp vor: „Na, Junge,
soll ich dich mitnehmen? Das wäre was für dich — ein paar
Wochen an der See."
Kurt möchte, aber er hat ein Bedenken. „Ich trau'
mich nicht wegen der Eisenbahn, Onkel."
„Was ist denn mit der Eisenbahn, Junge?"
„Ja, Mutter hat gesagt, bei dir ist man nie vor
einer Entgleisung sicher."
Kindliche Auffaffung
,,'n Paar Würstel für
zwanzig Pfennige möchtest
du? Da mußt du in eine
Metzgerei gehen. Junge, hier
ist nur Großverkauf!"
„Groß dürfen sie sein, hat
mein Vater gesagt!"
Eilig
Möbius stürzt ins Kontor.
„Melden Sie mich sofort
dem Chef."
„Sind Sie bestellt?" fragt
der Buchhalter kühl.
„Ja, in einer Viertelstunde
soll ich meine Braut treffen."
Äie Meinungen über neue
Bühnenwerke sind oft geteilt.
Maibusch und Gattin sind
gestern in einer neuen Ope-
rette gewesen. Leute erkun-
digt sich Zwiesel: „Wie war
denn die Sache, Lerr Mai-
busch?"
„Meine Frau war vor Ent-
zücken ganz weg. And ich war
entzückt, als ich weg war."
„Würden Sie meinen Sohn prüfen, Lerr Professor? Ich halte den Jungen
für hochmusikalisch."
„Soso? Spielt er schon ein Instrument?" — „Grammophon und Radio."
Es war im ehemaligen
Deutsch-Ost-Afrika. In ei-
ner vorgeschobenen Station
saß der Arzt mit einem Leil-
gehilfen und einer Anzahl
schwarzer Soldaten. Da ver-
irrte sich eines Tages ein
Forschungsreisender und kam
krank und erschöpft auf der
Station an. Es stellte sich
heraus, daß er sofort ope-
riert werden mußte. Wäh-
rend sich der Doktor des-
infiziert, macht der Sani-
täter nebenan schon die
Narkose. Plötzlich kommt
er freudestrahlend herein-
gestürzt.
„Was gibts denn?"
„Lerr Doktor, so ein
Glück! Wissen Sie, wie
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Aeskulappalien
Der junge Arzt sprach mit dem Lausbesitzer.
„Die Lage gefällt mir sehr, Äerr Schütte, auch den Preis finde
ich angemessen, nur müßte ich verlangen, daß der Lauseingang
verlegt wird."
„Aber Äerr Doktor, wie denken Sie sich denn das?"
„Den Eingang um das ganze Laus herum auf der Linterfront
werden die Patienten schwer finden. Es müßte wenigstens ein Ein-
gang zum Wartezimmer vorn durch den Garten geschaffen werden."
„Ach, Lerr Doktor," meinte lächelnd der Lauswirt, „da
lassen Sie einfach ein Schild anbringen: Patienten gehen
hier um die Ecke."
*
Der Filmschauspieler 9C. suchte wegen Beschwerden den
berühmten Chirurgen aus
Er erregt Aufsehen. Auf den Klinikgängen bleiben die
Patienten stehen, tuscheln die Schwestern, blicken ihm
Aerzte und Praktikanten neidisch nach.
Der Chef sieht sich diesen elegantesten aller
Patienten staunend an, läßt die Blicke über den
einem Londoner Atelier entstammenden Anzug, die
königlichen Bügelfalten und die kostbare Krawatte
gleiten, untersucht dann und sagt:
„Tadellos! Ich finde an Ihnen kaum etwas
auszusetzen — nur den Blind-
darm tragen Sie zu lang."
der Mann zählt? 18 - 20 — 24 — 27 — 30 — 33 — 36 - 40!
„Na, und?"
„Merken Sie nichts? Der spielt Skat."
Der Gefährliche
Onkel Anton von der Wasserkante ist auf eine Woche bei Wede-
kopps zu Besuch. Onkel Anton ist brav und bieder, aber kein Mann
von feinen Sitten; er sagt immer geradeheraus, was er denkt. Wede-
kopps sind in dieser Beziehung vielleicht zu empfindlich.
Jetzt fährt Onkel Anton wieder ab. Er schlägt dem kleinen
Neffen, dem fünfjährigen Kurt Wedekopp vor: „Na, Junge,
soll ich dich mitnehmen? Das wäre was für dich — ein paar
Wochen an der See."
Kurt möchte, aber er hat ein Bedenken. „Ich trau'
mich nicht wegen der Eisenbahn, Onkel."
„Was ist denn mit der Eisenbahn, Junge?"
„Ja, Mutter hat gesagt, bei dir ist man nie vor
einer Entgleisung sicher."
Kindliche Auffaffung
,,'n Paar Würstel für
zwanzig Pfennige möchtest
du? Da mußt du in eine
Metzgerei gehen. Junge, hier
ist nur Großverkauf!"
„Groß dürfen sie sein, hat
mein Vater gesagt!"
Eilig
Möbius stürzt ins Kontor.
„Melden Sie mich sofort
dem Chef."
„Sind Sie bestellt?" fragt
der Buchhalter kühl.
„Ja, in einer Viertelstunde
soll ich meine Braut treffen."
Äie Meinungen über neue
Bühnenwerke sind oft geteilt.
Maibusch und Gattin sind
gestern in einer neuen Ope-
rette gewesen. Leute erkun-
digt sich Zwiesel: „Wie war
denn die Sache, Lerr Mai-
busch?"
„Meine Frau war vor Ent-
zücken ganz weg. And ich war
entzückt, als ich weg war."
„Würden Sie meinen Sohn prüfen, Lerr Professor? Ich halte den Jungen
für hochmusikalisch."
„Soso? Spielt er schon ein Instrument?" — „Grammophon und Radio."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Hochmusikalisch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4742, S. 386
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg