Kinkerlitzchen
Englische Fußballklubs wollen ihre Spiel-
plätze jetzt nach dem Beispiel eines Klubs
in Birmingham zum Schutz gegen Nässe
und Frost unterkellern und Äeizrohre an-
legen lassen.
Dann wird es ganz besonders hitzige
Spiele geben. Außerdem aber wird nach
wie vor das Publikum den Spielern Feuer
machen.
Englische Eisenbahngesellschasten wollen
jetzt Raucherabteile nur sür Männer ein-
richten, weil so viele nichtrauchende Frauen
sich in Raucherabteile setzen und dadurch
rauchenden Männern die Plätze weg-
nehmen.
Die Raucher sind aber wohl nicht sehr
böse darüber; sie meinen, diese Damen
seien wohlerfahrene Ehefrauen, die wissen,
daß man mit Rauchern am besten fährt.
Aus der erst vor einigen Monaten er-
öffneten Fernsprechlinie London-Melbourne
wurde kürzlich ein Gespräch geführt, das
eine Stunde und 43 Minuten dauerte und
169 Pfund kostete; es handelte sich dabei
um eine Liebeserklärung, die ein austra-
lischer Millionär, ein großer Schafzüchter,
einer Dame machte, die er gelegentlich
eines Besuchs in England bei Freunden
kennen gelernt hatte.
Eine Stunde und 43 Minuten! Die
Dame scheint nicht gleich bereit gewesen
zu sein, ja zu sagen; der Äerr stand ihr
wohl doch nicht nahe genug.
*
Weil in letzter Zeit einige ihrer Schau-
spielerinnen als Autolenkerinnen Anfälle
hatten, die sie dann am Auftreten verhinder-
ten, haben jetzt die BudapcsterTheaterdirek-
toren den Damen das Schoffieren verboten.
Anfahren und angefahren werden —
das gibt es für die Künstlerinnen jetzt nur
noch bei den Proben in Beziehung zu
den Direktoren, den Regisseuren und den
Kollegen.
Vor einigen Wochen heiratete die
Prinzessin Azzah von Irak, die älteste
Tochter des verstorbenen Königs Feisal,
Meier schlägt Nägel ein
Herr Meier steht auf einer Leiter
Und treibt den Nagel immer weiter
Und weiter in des Hauses Wand —
Dazwischen sinnt er allerhand.
Er denkt zum Beispiel — zick und zock! —
fln seinen gestrigen Tarock:
Er konnte glatt 5 Mark gewinnen —
Der Nagel saust ein Stück nach innen.
Er denkt ans heutige Geschäft,
Wo er die Konkurrenz geblöfft.
Ja ja, der Geist ist noch geschmeidig!
Und seine Schläge klingen freudig.
Hingegen seines Sohnes Fritz
Schulzeugnis ist ein schlechter Witz.
Versetzt wird der Patron wohl kaum —
Schon steht der Nagel schief im Raum.
Und zwangsweis denkt er an Therese,
Die holde Gattin, und wird böse:
Die hat den Bengel so verzogen —
Der Nagel ist jetzt krumm gebogen.
Sie hat den Eigensinn in Silos.
Die Ehe ist ein Lotterielos!
Und Treffer? Unwahrscheinlichkeit!
Pitsch! Haut er sich den Daumen breit.
in Athen einen jungen Lokelportier, Ana-
stasius Eharalambos, und wurde Christin.
Darauf wurde der Äofmarschall des Königs
von Irak, des Bruders der Prinzessin,
nach Athen geschickt, der mit einem Scheck
über 600600 Mark Eharalambos bewog,
seine Gattin aufzugeben. Die Prinzessin
ist nach Bagdad zurückgebracht worden und
soll nun wieder zum Islam übertreten.
Sie hat wohl noch einen andern Glauben
verloren: den an die Männer.
Der Lotelportier aber hat seinem Beruf
gemäß gehandelt: er hat jemand abfahren
lassen und ein gutes Trinkgeld gekriegt.
Da ein Eheskandal unter Filmkünstlern
schon manchmal beim amerikanischen Pub-
likum dem Absatz eines Films hinderlich
gewesen ist, hat der Lollywooder Film-
Produzent Lenry Clifford vorgeschlagen,
in langfristige Verträge mit Filmschau-
spielern die Klausel einzusügen, daß wäh-
rend der Vertragsdauer keine Ehescheidung
erfolgen dürfe.
Man hält also in Lollywood Filmver-
träge sür eine stärkere Bindung als Ehen.
Run ja — sie werden wohl auch seltener
gebrochen. Die Folge solcher Klausel aber
dürfte sein, daß prominente Filmkünstler
dann nur ganz kurzfristige Verträge schließen.
Humor des Auslandes
Geschenke
Er war im Papiergeschäft und sah
sich Füllfederhalter an.
„Meine Frau soll ihn bekommen!" er-
klärte er.
„Ah, wohl als kleine Aeberraschung!"
fragte der Verkäufer.
„Das kann man wohl sagen," meinte
er, „sie wünscht sich nämlich ein Auto I"
(^ktenposlen)
★
Technik
Kurt und Käthe saßen unter dem Klavier.
Sie waren beide erst fünf Jahre alt.
Käthe zeigte auf die Klavierpedale:
„Was ist denn das, Kurti?"
Kurt sagte ernst:
„Der linke ist die Kupplung, der rechte
der Gashebel."
Menschen mit schwacher Lnnge
leben in ewiger Besorgnis. Wird der Kampf, der sich in ihrem zarten
Lungengewebe zwischen den eingedrungenen Bazillen und den Abwehrkräf-
ten des Körpers abspielt, zugunsten jener oder dieser ausgehen? — Man
braucht dem Verlauf dieser bedeutungsvollen, folgenschweren Auseinander-
setzung nicht tatenlos gegenüberzustehen, sondern man kann in diesen Kampf
eingreifen und oft noch retten, was bereits verloren schien. — Man hat
nämlich festgestellt, daß gewisse Mineralstoffe, dem Körper in der richtigen
Form und Zusammenstellung zugeführt, in nicht zu vorgeschrittenen Fällen
dem Wüten der Bakterien Einhalt zu gebieten und bereits entstandene
Schädigungen des Lungengewebes zum Stillstand und zur Vernarbung zu
bringen vermögen. Es sind dies in erster Linie Calcium-Silicium-Verbin-
dungen, von ketzeren namentlich solche pflanzlicher Herkunft, weil diese vom
Körper besonders leicht ausgenommen und an bedrohten, bzw. beschädigten
Stellen, eingebaut werden. — Während die Kalksubstanzen die bakterien-
tilgende Kraft der sogenannten Freßzellen des Körpers steigern und die
„Verkreidung" der Krankheitsherde fördern, dienen die Siliciumstoffe dazu,
eine Umwallung der Krankheitsherde mit festem Bindegewebe herbeizufüh-
ren, d. h. die iveitere Ausbreitung der Schädigungen zu verhüten und die
Vernarbung in die Wege zu leiten. — Indem man einer solchen Calcium-
Silicum-Kombination noch Wirkstoffe beigab, welche den Schutzmantel der
Bakterien lockern und so die Keime für die Freßzellen leichter angreifbar
machen, sowie Silbstanzen, welche die Einschmelzung des zerstörten Gewebes
fördern und schließlich sogenannte Tonika, welche den allgemeinen Kräfte-
bestand verbessern, gelangte man zu unerwartet guten Erfolgen. Mit der
fortschreitenden Bekämpfung des Krankheitsprozesses in der Lunge pflegen
Steigerung der Eßlust, Abnahme von Husten, Auswurf, Fieber, Nacht-
schweiß, Gewichts- und Kräftezunahme einherzugehen. — Jeder kann diese
bewährte Wirkstoff-Kombination — „SilPhoScalin" genannt — in allen
Apotheken, 80 Tabletten für RM. 2.71 erhalten. Wo nicht, dann Rosen-
Apotheke, München. Kaufen Sie aber keine Nachahmungen, sondern nur
das Original: „Silphoscalin". Verlangen Sie von der Herstellerfirma Carl
Wühler, Konstanz, kostenlos und unverbindlich Zusendung der interessanten,
illustrierten Aufklärungsschrift 8/406 von Dr. Vogel.
411
Englische Fußballklubs wollen ihre Spiel-
plätze jetzt nach dem Beispiel eines Klubs
in Birmingham zum Schutz gegen Nässe
und Frost unterkellern und Äeizrohre an-
legen lassen.
Dann wird es ganz besonders hitzige
Spiele geben. Außerdem aber wird nach
wie vor das Publikum den Spielern Feuer
machen.
Englische Eisenbahngesellschasten wollen
jetzt Raucherabteile nur sür Männer ein-
richten, weil so viele nichtrauchende Frauen
sich in Raucherabteile setzen und dadurch
rauchenden Männern die Plätze weg-
nehmen.
Die Raucher sind aber wohl nicht sehr
böse darüber; sie meinen, diese Damen
seien wohlerfahrene Ehefrauen, die wissen,
daß man mit Rauchern am besten fährt.
Aus der erst vor einigen Monaten er-
öffneten Fernsprechlinie London-Melbourne
wurde kürzlich ein Gespräch geführt, das
eine Stunde und 43 Minuten dauerte und
169 Pfund kostete; es handelte sich dabei
um eine Liebeserklärung, die ein austra-
lischer Millionär, ein großer Schafzüchter,
einer Dame machte, die er gelegentlich
eines Besuchs in England bei Freunden
kennen gelernt hatte.
Eine Stunde und 43 Minuten! Die
Dame scheint nicht gleich bereit gewesen
zu sein, ja zu sagen; der Äerr stand ihr
wohl doch nicht nahe genug.
*
Weil in letzter Zeit einige ihrer Schau-
spielerinnen als Autolenkerinnen Anfälle
hatten, die sie dann am Auftreten verhinder-
ten, haben jetzt die BudapcsterTheaterdirek-
toren den Damen das Schoffieren verboten.
Anfahren und angefahren werden —
das gibt es für die Künstlerinnen jetzt nur
noch bei den Proben in Beziehung zu
den Direktoren, den Regisseuren und den
Kollegen.
Vor einigen Wochen heiratete die
Prinzessin Azzah von Irak, die älteste
Tochter des verstorbenen Königs Feisal,
Meier schlägt Nägel ein
Herr Meier steht auf einer Leiter
Und treibt den Nagel immer weiter
Und weiter in des Hauses Wand —
Dazwischen sinnt er allerhand.
Er denkt zum Beispiel — zick und zock! —
fln seinen gestrigen Tarock:
Er konnte glatt 5 Mark gewinnen —
Der Nagel saust ein Stück nach innen.
Er denkt ans heutige Geschäft,
Wo er die Konkurrenz geblöfft.
Ja ja, der Geist ist noch geschmeidig!
Und seine Schläge klingen freudig.
Hingegen seines Sohnes Fritz
Schulzeugnis ist ein schlechter Witz.
Versetzt wird der Patron wohl kaum —
Schon steht der Nagel schief im Raum.
Und zwangsweis denkt er an Therese,
Die holde Gattin, und wird böse:
Die hat den Bengel so verzogen —
Der Nagel ist jetzt krumm gebogen.
Sie hat den Eigensinn in Silos.
Die Ehe ist ein Lotterielos!
Und Treffer? Unwahrscheinlichkeit!
Pitsch! Haut er sich den Daumen breit.
in Athen einen jungen Lokelportier, Ana-
stasius Eharalambos, und wurde Christin.
Darauf wurde der Äofmarschall des Königs
von Irak, des Bruders der Prinzessin,
nach Athen geschickt, der mit einem Scheck
über 600600 Mark Eharalambos bewog,
seine Gattin aufzugeben. Die Prinzessin
ist nach Bagdad zurückgebracht worden und
soll nun wieder zum Islam übertreten.
Sie hat wohl noch einen andern Glauben
verloren: den an die Männer.
Der Lotelportier aber hat seinem Beruf
gemäß gehandelt: er hat jemand abfahren
lassen und ein gutes Trinkgeld gekriegt.
Da ein Eheskandal unter Filmkünstlern
schon manchmal beim amerikanischen Pub-
likum dem Absatz eines Films hinderlich
gewesen ist, hat der Lollywooder Film-
Produzent Lenry Clifford vorgeschlagen,
in langfristige Verträge mit Filmschau-
spielern die Klausel einzusügen, daß wäh-
rend der Vertragsdauer keine Ehescheidung
erfolgen dürfe.
Man hält also in Lollywood Filmver-
träge sür eine stärkere Bindung als Ehen.
Run ja — sie werden wohl auch seltener
gebrochen. Die Folge solcher Klausel aber
dürfte sein, daß prominente Filmkünstler
dann nur ganz kurzfristige Verträge schließen.
Humor des Auslandes
Geschenke
Er war im Papiergeschäft und sah
sich Füllfederhalter an.
„Meine Frau soll ihn bekommen!" er-
klärte er.
„Ah, wohl als kleine Aeberraschung!"
fragte der Verkäufer.
„Das kann man wohl sagen," meinte
er, „sie wünscht sich nämlich ein Auto I"
(^ktenposlen)
★
Technik
Kurt und Käthe saßen unter dem Klavier.
Sie waren beide erst fünf Jahre alt.
Käthe zeigte auf die Klavierpedale:
„Was ist denn das, Kurti?"
Kurt sagte ernst:
„Der linke ist die Kupplung, der rechte
der Gashebel."
Menschen mit schwacher Lnnge
leben in ewiger Besorgnis. Wird der Kampf, der sich in ihrem zarten
Lungengewebe zwischen den eingedrungenen Bazillen und den Abwehrkräf-
ten des Körpers abspielt, zugunsten jener oder dieser ausgehen? — Man
braucht dem Verlauf dieser bedeutungsvollen, folgenschweren Auseinander-
setzung nicht tatenlos gegenüberzustehen, sondern man kann in diesen Kampf
eingreifen und oft noch retten, was bereits verloren schien. — Man hat
nämlich festgestellt, daß gewisse Mineralstoffe, dem Körper in der richtigen
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Körper besonders leicht ausgenommen und an bedrohten, bzw. beschädigten
Stellen, eingebaut werden. — Während die Kalksubstanzen die bakterien-
tilgende Kraft der sogenannten Freßzellen des Körpers steigern und die
„Verkreidung" der Krankheitsherde fördern, dienen die Siliciumstoffe dazu,
eine Umwallung der Krankheitsherde mit festem Bindegewebe herbeizufüh-
ren, d. h. die iveitere Ausbreitung der Schädigungen zu verhüten und die
Vernarbung in die Wege zu leiten. — Indem man einer solchen Calcium-
Silicum-Kombination noch Wirkstoffe beigab, welche den Schutzmantel der
Bakterien lockern und so die Keime für die Freßzellen leichter angreifbar
machen, sowie Silbstanzen, welche die Einschmelzung des zerstörten Gewebes
fördern und schließlich sogenannte Tonika, welche den allgemeinen Kräfte-
bestand verbessern, gelangte man zu unerwartet guten Erfolgen. Mit der
fortschreitenden Bekämpfung des Krankheitsprozesses in der Lunge pflegen
Steigerung der Eßlust, Abnahme von Husten, Auswurf, Fieber, Nacht-
schweiß, Gewichts- und Kräftezunahme einherzugehen. — Jeder kann diese
bewährte Wirkstoff-Kombination — „SilPhoScalin" genannt — in allen
Apotheken, 80 Tabletten für RM. 2.71 erhalten. Wo nicht, dann Rosen-
Apotheke, München. Kaufen Sie aber keine Nachahmungen, sondern nur
das Original: „Silphoscalin". Verlangen Sie von der Herstellerfirma Carl
Wühler, Konstanz, kostenlos und unverbindlich Zusendung der interessanten,
illustrierten Aufklärungsschrift 8/406 von Dr. Vogel.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Meier schlägt Nägel ein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4743, S. 411
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg