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eingegeben und müßten sich unbedingt erfüllen. Fontanella müßte
also das Gold auf jeden Fall nehmen; er könnte es ja nachher ins
Meer werfen oder verschenken. Fontanella nahm das Gold und ließ
es sofort auf sein Schiff bringen; er warf es nicht ins Meer, aber
einen kleinen Teil davon verschenkte er an seine Offiziere.

Zwei Tage später bat Zabackuck wieder um eine Anterredung.
Diesmal sah er sehr ernst aus. Die Götter hätten ihm wieder einen
Traum geschickt, und da dessen Erfüllung von Fontanella abhänge,
müsse er ihm den Traum erzählen. Kurz und gut, er hätte geträumt,
Fontanella hätte ihm seinen roten Rock geschenkt.

Die Offiziere Fontanellas erwarteten nun einigen Spektakel;
sie nahmen an, daß der Anführer das Kleid des Königs nicht würde
hergeben wollen. Fontanella aber zog den Rock sofort aus, überließ
ihn mit größter Liebenswürdigkeit dem Zabackuck und fuhr in Lemds-
ärmeln auf sein Schiff.

Am nächsten Morgen aber war er es, der eine Zusammenkunft
verlangte. And diesmal standen rechts und links von ihm Kerle mit
Musketen. „Auch ich habe jetzt einen Traum gehabt, mein Kalpe,"
begann Fotanella. „Wird er sich erfüllen?"

„Träume sind Eingebungen der Götter, sie müssen sich erfüllen,"
sagte Zabackuck, allerdings etwas gewunden.

„Nun ja, du hast geträumt, daß du meinen Nock bekamst, und
der Traum hat sich erfüllt. Würde jetzt mein Traum nicht wahr
sein, so müßte die Erfüllung des deinen voreilig gewesen sein, sie
müßte rückgängig gemacht werden, nicht wahr?"

Zabackuck sah sich gezwungen, zu erllären, das müßte wohl so sein.

„Nun wohl! Löre, was ich geträumt habe! Ich habe dich im
Traum gesehen, wie du auf dieses Land Bambalporambi zeigtest
und es mir zum Geschenk gabst. And ich habe dir dafür gedankt, und
die Schenkung wurde mit feierlichem Vertrage besiegelt." --

Auf diese Weile also wurde, wie der Seefahrer und Abenteurer
Affonso de Fontanella in seinen nachgelassenen Erinnerungen er-
zählt, die Landschaft Bambalporambi erworben. Daß diese Erinnerun-
gen später als das Werk eines obskuren Fabulicrers angesehen
wurden, ändert nichts an der Tatsache der Erwerbung, die freilich
später — und das ist historische Gewißheit — weniger durch Träume
als sehr rauhe Wirklichkeit befestigt und bedeutend erweitert wurde.

Vergeßlich

Professor Lühnerklee erscheint aus dem Fundbüro der Straßen-
bahn.

„Ich war vor einer Viertelstunde hier," sagt er zu dem Be-
amten, „und fragte nach einem Buch, das ich in der Straßenbahn
liegen ließ."

„Jawohl," meint der Beamte, „ich entsinne mich; haben Sie es
inzwischen gefunden?"

„Nein, aber ich muß meinen Lut hier vergessen haben."

Echnick und Schnack knabbern Keks. In der Schloßkonditorei.

Am Nebentisch knabbert ein Mädchen.

„Das wäre eine Faschingsbraut!" stöhnte Schnick, „wollen wir sie
mal anspreche»?"

„Was verzehrt sie?"

„Schokolade mit Schlagsahne — ein Limbeereis — zwei Stück Torte!"
Sagt Schnack: „Schokolade? Schlagsahne? Eis? Torte? — Warten
wir lieber, bis sie bezahlt hat."

„Ob denn der Meister sicher steht?"

„Natürlich! Es ist doch noch kein Meister vom Limmel gefallen."

Fasching auf der Alm

Prinz Karneval, auf Skiern
Treibt er die Narren um,
Und alle Echos wiehern
Zu seinem Preis und Ruhm.

Es läßt selbst altem Knaben
Jetzt einfach keine Ruh,

Die nicht mal .Brettel“ haben —
Aber den ,klang“ dazu.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Erwerbung von Bambalporambi" "Ob denn der Meister sicher steht?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Traub, Gustav
Bauer, Max
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Wortspiel
Sprichwort

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 186.1937, Nr. 4773, S. 37
 
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