DOI Heft:
Nr. 4774
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6702#0067
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Meinen Sie das nicht auch?
Die englische Postverwaltung hat Telegraphenapparate
in Betrieb genommen, bei denen der Empfangsapparat
die Bewegungen einer am Sendeapparat betätigten Feder
wiedergibt; man kann jetzt also Telegramme aufgeben, die
dem Empfänger in der Äandschrist des Absenders zuge-
stellt werden.
Dann können also den Graphologen auch Telegramme
zur Beurteilung vorgelegt werden. Oft wird es dann wohl
heißen: „Eine zu Last und Eile neigende Natur." Oder
auch: „Ein Mensch, der gern alles bis zur letzten Minute
aufschiebt."
Der Leiter des Äausbesitzervereins der französischen Stadt
Beauvais, ein ehemaliger Richter, wurde wegen Anter-
schlagung von vier Millionen Franken verhaftet, die er zur
Beleihung von Läufern hatte verwenden sollen. Bei den
letzten Kammerwahlen war er als Kandidat aufgetreten
und hatte in seinen Wahlreden mehr Sauberkeit im öffent-
lichen Geldwesen verlangt.
Er wäre gern gewählt worden, weil er als französischer
Abgeordneter sich einer strafrechtlichen Verfolgung eher
hätte entziehen können; er wollte in die Kammer, um sich
vor der Zelle zu retten.
Kleine Zeitungsnotiz aus Sydney: Der Frisör Bane
und der Bestaltungsunternehmer Leeman suchen sich die
Wirtschaftskrise dadurch zu erleichtern, daß Bane sich ver-
pflichtet hat, Leeman lebenslang umsonst zu rasieren, wofür
er von Leeman einst kostenlos beerdigt werden wird.
Für den Fall aber, daß Leeman früher stirbt, müffen
natürlich seine Erben und Rechtsnachfolger eintreten. Bei
dem Vertrage ist der Bestattungsunternehmer zweifellos
im Vorteil: er kann die Leistung des Barbiers stets kon-
trollieren, aber dieser wird das nicht mit der seinen können.
Im vergangenen Jahre sind in der Pariser Untergrund-
bahn 30000 Regenschirme vergessen worden. Rur 4000
davon wurden von ihren Eigentümern wieder abgeholk,
nach den andern 26000 hat niemand mehr gefragt.
Das scheint merkwürdig, ist aber leicht zu erklären. Die
4000 wieder abgeholten Schirme sind jedenfalls an Fahr-
kartenschaltern, Zeitungsständen usw. stehen geblieben, die
26000 andern aber in den Zügen. And da ließen ihre Eigen-
tümer sie eben fahren. E. P.
Faschingstreiben
Tilly erzählt Lilly: „Es ist doch merkwürdig! Alle Kava-
liere, die ich getroffen habe, scheinen im Fasching keine
Wohnung zu haben."
„Wie kommst du darauf?"
„Run, man will sich doch für ein andermal verabreden
und schreiben. And da wohnen alle postlagernd."
Doktor Polk ist auf dem Aerzteball gewesen. Beim
Morgengrauen kehrt er heim, schwankend und überhaupt
sehr mitgenommen. Die sorgende Gattin hat schon aus
dem Fenster nach ihm ausgeschaut. „Limmel, Oskar, in
welchem Aufzuge kommst du an! Ich werde schnell auf-
machen, damit dich niemand sieht."
„Ist schon ganz egal, Äelene! Vorhin hat einer 'ne
Blitzlichtaufnahme im Saal gemacht und da bin ich vorne
drauf."
Zimpel will durchaus ein Postillionskostüm vom Mas-
kenverleiher haben. Der Mann aber hält darauf, daß ein
Kostüm den Träger auch kleidet. Er glaubt, Zimpel abraten
zu müssen. „Nehmen Sie lieber eine Toga, mein L»—'
Wegen der Obeine-wenn Sie mir d>
statten! Die fallen doch in den engen
ganz besonders auf."
„Das sollen sie ja grade!" beharrt Zrmp-
ja keine Ahnung, wie die Postillione ausg
Die hatten ja alle Obeine, weil sie immer
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In Oesterreich für die Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr, Buchhändler, Wien I., Domgaffe 4.
64 Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten. - Für den Anzeigenteil verantwortlich: EmmeranKürzinger, München. — DA. 32693 IV. Vj. Pl. 2
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Lauptschriftleiter: Ferdinand Schreiber, München. — Druck und Verlag von I. F. Schreiber. München und Eßlingen a. N.
In Oesterreich für die Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr, Buchhändler, Wien I., Domgaffe 4.
64 Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten. - Für den Anzeigenteil verantwortlich: EmmeranKürzinger, München. — DA. 32693 IV. Vj. Pl. 2
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