Kinkerlitzchen
Ein Lungenspezialist in Nizza erklärt, das beste Mittel, ein
hohes Alter zu erreichen, sei, recht viel zu sprechen; er habe fest-
gestellt, daß Menschen, die viel reden, fast immer älter werden
als die schweigsamen.
Za ja — — die schweigsamen Leute werden eben von den
Schwätzern oft halb tot geschwatzt.
Die Prinzessin Juliane der Niederlande hat von der Schweiz
als Lochzeitsgeschenk eine Ahr erhalten, die wohl die kleinste jemals
angcfertigte Ahr ist: bei einem Durchmesser von 6,5 Millimetern
wiegt sie nur 2,13 Gramm.
Ein sinnvolles Geschenkl Eine zukünftige Königin muß sich
daran gewöhnen, auch auf die kleinsten Zeichen der Zeit achtzugeben.
Eine schottische Papierfabrik stellt jetzt Damenhüte aus wet-
terfestem Papier her; sie halten auch den stärksten Regen aus
und brauchen dann nur etwas aufgebügelt zu jwerden. Ihr
Lauptvorzug aber besteht in ihrer außerordentlichen Billigkeit.
Nun ja-da sie zunächst wohl für Schottland bestimmt
sind. Wie aber ist es mit der Kleidsamkeit? Da die Lüte aus
Papier sind, können sie nicht unbeschreibbar schön sein.
Als kürzlich Lerr Thomas Carl in Saint Louis heiratete,
ließ er am Morgen des Lochzeitstages mit dem Bau einer kleinen
Lolzvilla beginnen; um sechs Ahr abends war sie fertig, und
das junge Paar konnte einziehen.
Ein vorsichtiger Lerr! Er hat mit dem Bau bis zum letzten
Augenblick gewartet; wahrscheinlich hat er Angst gehabt, aus
der Leirat könnte am Ende doch nichts werden.
Im Londoner „Daily Expreß" hat ein Leser namens Arthur
Wilson in Ilkeston mitgeteilt, daß er seit 37 Jahre» in seiner
freien Zeit bis spät in die Nacht Romane, Heine Geschichten,
Gedichte usw. geschrieben, aber stets alles von den Schriftlei-
tungen zurückbekommen habe. Damit sei er wohl der unglücklichste
Autor der Welt.
Ob er damit recht hat? Vielleicht wäre das Anglück noch
größer, wenn einiges von seinen Produkten gedruckt worden wäre.
In London ist eine alchimistische Gesellschaft gegründet worden,
die alte, zum Teil zweitausendjährige Manuskripte und Bücher
studieren und die darin enthaltenen Rezepte der Goldmacherkunst
und der Lerstellung des Lebenselixiers ausprobieren will. Aus-
drücklich wird gesagt, daß man natürlich an Geldgewinn und
Lebenselixier nicht glaube; man sei nur neugierig, was bei den
Versuchen herausspringen werde. — Was dabei herausspringen
wird? Manchmal vielleicht der Mensch aus dem Laboratorium.
Ping-Pong
An der Küste von Queensland waren durch die Abwässer einer
Rumfabrik alle Fische betrunken und ließen sich von den Fischern mit
der Land fangen.
Man sieht wieder einmal, was für greifbare Vorteile der Alkohol-
genuß bietet.
Ein Arzt in Philadelphia befreit die Menschheit von bellenden
Lunden durch eine Kehlkopfoperation. Nach dem kurzen und schmerz-
lose» Eingriff können die Lunde nur noch melodisch summen.
Also sozusagen Bell Canto.
Sir Lubert Wilkins will im Sommer mit seinem Antereisboot
die nordwestliche Durchfahrt im Polarmeer suchen. Er hofft, von den
rund 12000 Seemeilen des Dampferwegs nach Japan etwa 6000 da-
durch abzuschneiden.
Loffentlich schneidet er gut ab.
In Gelnhausen betrat eine Lausfrau gerade in dem Augenblick
das Wohnzimmer, als ein Spatz, der durchs offene Fenster herein-
geflogen war, mit einem Zwanzigmarkschein im Schnabel davonfliegen
wollte.
Vor Gericht hätte sich der Gauner vermutlich damit herausge-
redet, er wollte nur wechseln lassen.
ECHO DER WOCHE
Von A. W.
Sur sunt cor dal
Vorbei die Monde, die vertrackten!
Man legt den Jänner zu den Akten,
Und setzt bereits den geistgen Fuß
In den entsc/ineeten Martius.
Das stimmt gewissermaßen heiter.
Jawohl, und noch vier Wochen weiter,
Dann steht die andre Hinterhand
Schon mitten drin im Frühlingsland.
Die Sonne steigt im Morgenlauf
Schon über Nachbars Schornstein auf.
Und Phöbus spießt mit Hokuspokus
Auf goldne Lanzen bunten Krokus.
Ich schließe meine Augen beide
Und schmeck im Voraus schon die Freude
Und spüre Maienwein mit Klückern
Durch das entzückte Kehlrohr sickern.
Schneeloser Winter
Wer heuer auf den Winter wartet,
Und wer es nicht erwarten kunnt,
Daß er am Hang mit Bretteln startet,
Der ist nun gänzlich auf dem Hund.
Wer auf dem Eise mit Figuren
Der Liebsten imponieren möchf,
Der kommt dies Jahr nicht mehr auf Touren
Und trifft es ausgesprochen schlecht.
Dem, der auf D-Zug-schnellem Hödel
Gern Schwiegermütter führ zu Tal,
Stirbt hinterm Brustbein das Gejodel,
Denn alle Berge stehen kahl.
Ganz klar: wen so etwas beseligt.
Und wen es psychisch aufgeputscht,
Der ist, obwohl ja nirgends Schnee liegt,
Dies Jahr entschieden — ausgerutscht.
Das sagen viele, die heute ständig Nivea-Zahnpasta
benutzen. Schon beim ersten Gebrauch der Nivea-
Zahnpasta waren sie überrascht, für 50 Pf. eine
Zahnpasta zu erhalten, die man getrost zu den voll-
wertigen Zahnpflegemitteln rechnen kann. Sie ist aber
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Inliegenden Blätter“ beziehen.
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Ein Lungenspezialist in Nizza erklärt, das beste Mittel, ein
hohes Alter zu erreichen, sei, recht viel zu sprechen; er habe fest-
gestellt, daß Menschen, die viel reden, fast immer älter werden
als die schweigsamen.
Za ja — — die schweigsamen Leute werden eben von den
Schwätzern oft halb tot geschwatzt.
Die Prinzessin Juliane der Niederlande hat von der Schweiz
als Lochzeitsgeschenk eine Ahr erhalten, die wohl die kleinste jemals
angcfertigte Ahr ist: bei einem Durchmesser von 6,5 Millimetern
wiegt sie nur 2,13 Gramm.
Ein sinnvolles Geschenkl Eine zukünftige Königin muß sich
daran gewöhnen, auch auf die kleinsten Zeichen der Zeit achtzugeben.
Eine schottische Papierfabrik stellt jetzt Damenhüte aus wet-
terfestem Papier her; sie halten auch den stärksten Regen aus
und brauchen dann nur etwas aufgebügelt zu jwerden. Ihr
Lauptvorzug aber besteht in ihrer außerordentlichen Billigkeit.
Nun ja-da sie zunächst wohl für Schottland bestimmt
sind. Wie aber ist es mit der Kleidsamkeit? Da die Lüte aus
Papier sind, können sie nicht unbeschreibbar schön sein.
Als kürzlich Lerr Thomas Carl in Saint Louis heiratete,
ließ er am Morgen des Lochzeitstages mit dem Bau einer kleinen
Lolzvilla beginnen; um sechs Ahr abends war sie fertig, und
das junge Paar konnte einziehen.
Ein vorsichtiger Lerr! Er hat mit dem Bau bis zum letzten
Augenblick gewartet; wahrscheinlich hat er Angst gehabt, aus
der Leirat könnte am Ende doch nichts werden.
Im Londoner „Daily Expreß" hat ein Leser namens Arthur
Wilson in Ilkeston mitgeteilt, daß er seit 37 Jahre» in seiner
freien Zeit bis spät in die Nacht Romane, Heine Geschichten,
Gedichte usw. geschrieben, aber stets alles von den Schriftlei-
tungen zurückbekommen habe. Damit sei er wohl der unglücklichste
Autor der Welt.
Ob er damit recht hat? Vielleicht wäre das Anglück noch
größer, wenn einiges von seinen Produkten gedruckt worden wäre.
In London ist eine alchimistische Gesellschaft gegründet worden,
die alte, zum Teil zweitausendjährige Manuskripte und Bücher
studieren und die darin enthaltenen Rezepte der Goldmacherkunst
und der Lerstellung des Lebenselixiers ausprobieren will. Aus-
drücklich wird gesagt, daß man natürlich an Geldgewinn und
Lebenselixier nicht glaube; man sei nur neugierig, was bei den
Versuchen herausspringen werde. — Was dabei herausspringen
wird? Manchmal vielleicht der Mensch aus dem Laboratorium.
Ping-Pong
An der Küste von Queensland waren durch die Abwässer einer
Rumfabrik alle Fische betrunken und ließen sich von den Fischern mit
der Land fangen.
Man sieht wieder einmal, was für greifbare Vorteile der Alkohol-
genuß bietet.
Ein Arzt in Philadelphia befreit die Menschheit von bellenden
Lunden durch eine Kehlkopfoperation. Nach dem kurzen und schmerz-
lose» Eingriff können die Lunde nur noch melodisch summen.
Also sozusagen Bell Canto.
Sir Lubert Wilkins will im Sommer mit seinem Antereisboot
die nordwestliche Durchfahrt im Polarmeer suchen. Er hofft, von den
rund 12000 Seemeilen des Dampferwegs nach Japan etwa 6000 da-
durch abzuschneiden.
Loffentlich schneidet er gut ab.
In Gelnhausen betrat eine Lausfrau gerade in dem Augenblick
das Wohnzimmer, als ein Spatz, der durchs offene Fenster herein-
geflogen war, mit einem Zwanzigmarkschein im Schnabel davonfliegen
wollte.
Vor Gericht hätte sich der Gauner vermutlich damit herausge-
redet, er wollte nur wechseln lassen.
ECHO DER WOCHE
Von A. W.
Sur sunt cor dal
Vorbei die Monde, die vertrackten!
Man legt den Jänner zu den Akten,
Und setzt bereits den geistgen Fuß
In den entsc/ineeten Martius.
Das stimmt gewissermaßen heiter.
Jawohl, und noch vier Wochen weiter,
Dann steht die andre Hinterhand
Schon mitten drin im Frühlingsland.
Die Sonne steigt im Morgenlauf
Schon über Nachbars Schornstein auf.
Und Phöbus spießt mit Hokuspokus
Auf goldne Lanzen bunten Krokus.
Ich schließe meine Augen beide
Und schmeck im Voraus schon die Freude
Und spüre Maienwein mit Klückern
Durch das entzückte Kehlrohr sickern.
Schneeloser Winter
Wer heuer auf den Winter wartet,
Und wer es nicht erwarten kunnt,
Daß er am Hang mit Bretteln startet,
Der ist nun gänzlich auf dem Hund.
Wer auf dem Eise mit Figuren
Der Liebsten imponieren möchf,
Der kommt dies Jahr nicht mehr auf Touren
Und trifft es ausgesprochen schlecht.
Dem, der auf D-Zug-schnellem Hödel
Gern Schwiegermütter führ zu Tal,
Stirbt hinterm Brustbein das Gejodel,
Denn alle Berge stehen kahl.
Ganz klar: wen so etwas beseligt.
Und wen es psychisch aufgeputscht,
Der ist, obwohl ja nirgends Schnee liegt,
Dies Jahr entschieden — ausgerutscht.
Das sagen viele, die heute ständig Nivea-Zahnpasta
benutzen. Schon beim ersten Gebrauch der Nivea-
Zahnpasta waren sie überrascht, für 50 Pf. eine
Zahnpasta zu erhalten, die man getrost zu den voll-
wertigen Zahnpflegemitteln rechnen kann. Sie ist aber
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Inliegenden Blätter“ beziehen.
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