Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
o

Angeeignetes Beispiel

Disqualifiziert

Larald Tulpe heißt der junge Mann, der das Zeug zu einem
hervorragenden Filmschauspieler in sich zu haben glaubt. Das glauben
viele, aber Larald Tulpe gelingt es wenigstens, bis zu einem Film-
gewaltigen vorzudringen und einiges Jntereffe bei ihm zu erwecken.

„Ihr Gesicht wäre nicht ungeeignet/ meint der Filmgewaltige.
„Gute Figur haben Sie auch. Wollen mal sehn, was Sie an Mimik
leisten können. Drücken Sie mal eine jähe Freude aus! Stellen Sie
sich vor. Sie kriegen in diesem
Augenblick die Nachricht, daß
Sie das große Los gewonnen
haben I"

Larald Tulpe läßt die Unter-
lippe hängen. „Das geht nicht,

Lerr Direktor."

„Warum soll das nicht gehn?"

„Nee, das ist unmöglicb I Ich
habe ja gar kein Lotterielos."

Asta, unsere Schäferhündin, hat Junge geworfen. Es sind alles
prächtige Tiere geworden, und als sie aus dem Gröbsten heraus
sind, sagt Onkel Paul, der Tierarzt: „Ihr solltet sie zu Polizei-
hunden dressieren lassen."

Meine Frau und ich, wir haben nichts dagegen und gebe» unsere
grundsätzliche Zustimmung. Die Kinder aber machen große Augen
und behandeln die kleinen Lunde hinfort mit einer Zurückhal-
tung, die fast an Lochachtung
grenzt.

Eines Tages aber kommt Ellen,
die Achtjährige, ins Zimmer ge-
laufen. Unter dem Arm trägt sie
Lektor, einen der jungen Lunde,
und ihre Augen strahlen, als sie
ruft: „Lektor bleibt bei uns.
Lektor kann nicht mehr Polizei-
hund werden."

dei Zwilles ist Krach. Nicht
das erste Mal.

Frau Zwille hat einen 24 karä-
tigen Willen und setzt ihn auch
durch.

„An dir ist ein Mann verloren
gegangen," stöhnt Lerr Zwille.

Stellt Frau Zwille fest: „An
dir auch!"

Klarer Beweis

Das Wandertheater war zum
ersten Male nach Unkenstedt an
der Unke gekommen und führte
Grillparzers „Ahnfrau" auf, vor
einem unverdorbenen, dankbaren
und aufmerksamen Publikum.

Am aufmerksamsten war die alte
Frau Wutzke, die als Wittib dicht
vor den Toren von Unkenstedt
eine Ackerwirtschaft betreibt. Das
erste Erscheinen der Ahnfrau ritz
sie beinahe um. „Ogottogott, da
kommt ja ein Gespenst!" jammerte
sie. Aber dann empfand sie
Triumph. „Und der Doktor Gnatz,
der alte Freigeist, hat es mir
immer ausreden wollen, daß es
welche gibt."

Tantchen auf der Festwiese

„Nee, meine Dame: türkischer Lonig stammt nicht von Bienen;
den mache ich selber."

„Ach, ist das nicht furchtbar schwer, all den Blütensaft zu sammeln?"

„Nanu?" frage ich, „warum
denn nicht?"

„Er ist eben in der Küche ge-
wesen," sagt Ellen, „und hat
die ganze Blutwurst gestohlen!"

£>. R.

Zu viel verlangt

Lieschen Panse soll dem so viel-
fach geäußerten Verlangen Nach-
kommen, es müsse mehr Lausmusik
getrieben werden. Der Vater
Panse hat ein Klavier gekauft —
unter der Land, wie man so sagt —
und nun wird Lieschen Stunden
bekommen.

Lieschen Panse hat eine Kusine,
Lottchen Bahlke. Frau Bahlke ist
FrauPanses Schwester. Nun setzt
sie dem Gatten zu: „Was Panses
können, das können wir erst recht.
Lottchen muß auch Klavierstunden
haben. Sie muß das dumme Gör,
die Liese, recht bald überflügeln."

Da wehrt sich der Vater Bahlke.
„Kommt nicht in Frage! Ein Kla-
vier würde ich schließlich auch kau-
fen, aber von einem Flügel kann
nicht die Rede sein."

306
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Tantchen auf der Festwiese"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Traub, Gustav
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 186.1937, Nr. 4790, S. 306
 
Annotationen