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Mann tm Schrank

Lerr Eduard mußte lächeln. Es war natürlich nicht wahr, daß
sein Gegenüber der Inhaber dieser Wohnung war. Selbstverständlich
war er Detektiv oder Kriminalbeamter.

„Ich werde Ihnen nicht die geringsten Anannehmlichkeiten machen/
fuhr der Untersetzte fort, „ich bin kein Kriminalbeamter. Ich möchte
nur einmal richtig Bescheid wissen. Wie oft haben Sie meine Frau
hier besucht?"

Lerr Eduard konnte mitunter sehr anständige Regungen nicht
unterdrücken. „Lerr Stieglitz," sagte er, „Sie täuschen sich. Ich war
noch nie hier — ich wollte heute nur einbrechen."

Lerr Stieglitz lachte hell auf.

„Na, schön," sagte er, „Sie sind Kavalier. Es kommt ja auch gar
nicht darauf an. Mir genügt ja, was ich jetzt weiß."

Dann ging er voran ins Eßzimmer und goß zwei große Kirsch-
waffer ein.

„Sie müssen mir nur eins versprechen!" sagte Lerr Stieglitz.
„Daß Sie Trude auch wirklich heiraten. Denn ich trete natürlich
zurück." Lerr Stieglitz zog sein Taschentuch, wischte sich über die
Augen und trat dann an das Fenster, wo er heftig an die Scheibe
trommelte. Plötzlich trat er vom Fenster zurück.

„Am Gottes Willen," sagte er, „hat Sie jemand Hierhereingehen
sehen? Die ganze Straße ist ja voll Menschen, und sie starren alle
hier herauf?"

Im nächsten Augenblick läutete die Gangglocke wie rasend. Dann
wurde die Korridortüre eingestoßen. Lerr Eduard sank in sich zu-
sammen.

„Das Aeberfallkommandol" sagte er tonlos.

Lerr Stieglitz sah ihn an. Er begriff im Bruchteil einer Sekunde alles.

Die Türe wurde geöffnet. Zwei Schutzleute traten herein. „Können
Sie sich ausweisen?"

Lerr Stieglitz zog seinen Paß aus einem Fach hervor.

„Danke," sagte der Wachtmeister. „And dieser Lerr hier?"

„Lerr ter Meer, ein holländischer Geschäftsfreund von mir!" log
Lerr Stieglitz.

„Sonderbar, wir haben die bestimmteste Nachricht, daß sich ein
internationaler Einbrecher hier im Laus befindet."

„Glauben Sie, ich trinke mit einem Einbrecher Kirschwasser?"
lachte Lerr Stieglitz.

„Dann war es wohl ein Irrtum," sagte der Polizeimann. „Ent-
schuldigen Sie die Störung."

Lerr Stieglitz m»d Lerr Eduard waren allein.

Lerr Eduard schüttelte Lerrn Stieglitz bewegt die Land.

„Ich danke Ihnen," sagte er, „und was Ihre Gattin anlangt —
ich war wirklich noch nie hier "

Lerr Stieglitz schüttelte Lerrn Eduard bewegt die Land.

„Ich danke Ihnen," sagte er, „Sie haben mich von einer irrsinnigen
Eifersucht geheilt."

Schwüle „Komm jetzt endlich hinein, Philipp!"

„Laß mich noch 'n Weilchen im Garten sitzen, Ernestine I Drinnen ist's mir zu schwül."

„Aha, du ahnst schon, daß ich mit dir zu reden habe."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schwüle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Traub, Gustav
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 186.1937, Nr. 4792, S. 343

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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