Sin Kofferschild
und Wohnort des Gepäckbesitzers zu unterrichten, der vielleicht
irgendwie ihre Neugier erregt hat. Er hat gerade das Abteil ver-
lassen, um in den Speisewagen zu gehen oder in den Gang oder
sonstwohin, und dann steht ein Neugieriger auf, macht sich am Ge-
päcknetz zu schaffen und späht dabei nach dem Schildchen. Das kommt
sehr oft vor, und es ist ein harmloses Vergnügen, über das sich
niemand zu ärgern braucht.
Paul Kropf aber, der manchmal reist, ärgert sich doch darüber;
er tadelt es, er will es nicht haben. Vielleicht liegt das daran, daß
er mit seinem Namen nicht ganz zufrieden ist und lieber einen
schöneren haben möchte. Leute tritt er nun seine Ferienreise an,
und da er erwarten muß, mit vielen anderen Ferienreisenden zu-
sammen zu sein, die meist besonders neugierig sind, da sie ihre All-
tagssorgen hinter sich gelassen und den Kopf frei haben für unnütze
Dinge-bei dieser günstigen Gelegenheit also will er ein Exem-
pel statuieren. Das sind unwillkommene Fremdwörter, aber Paul
Kropf hat sie i» seine» Gedanken gebraucht: er allein ist also für
ihre Anwendung verantwortlich.
Richtig — das Abteil ist ganz gefüllt. Die Gepäcknetze sind
vollgepfropft, und überall bammeln Kofferschilder. Eines zeichnet
sich vor allen andern aus: in solider Lederhülle steckt unter dem
durchsichtigen Zelluloid eine giftgrüne Karte mit einer Aufschrift in
dicken knallroten Lettern. Dieses ungewöhnliche Schild hat sofort
alle Augen auf sich gezogen. Der Koffer aber, an dem es hängt,
der sehr feine Koffer gehört Paul Kropf.
Der Zug geht zur Mittagsstunde ab. Deshalb erscheint sofort
ein Kellner, der Plätze im Speisewagen anbictet. Paul Kropf läßt
sich eine Nummer geben. „Bit tc!" sagt er und dann „Dan - ke!"
So würde vielleicht ein Ausländer sprechen, der erst diese beiden
Wörter gelernt hat. Aber freilich bleibt es auch jedem Deutschen
unbenommen, sich so besonderer Deutlichkeit zu befleißigen, vorzüg-
lich im Lärm eines dahinbrausenden Zuges. Dann legt Paul Kropf
das Kursbuch, in dem er geblättert hat, in seinen Koffer, den er
damit vor den Mitreisenden, falls sie es noch nicht gemerkt habe»,
als sein Eigentum ausweist, und geht in den Speisewagen. Alle
andern bleiben zurück; sie haben wahrscheinlich heute ihr Mittagessen
schon etwas früher gehabt, noch zu Lause.
Dem grünen Schild mit der knallroten Aufschrift gerade gegen-
über sitzt ein kleiner beleibter Lerr, der trotz seiner Dicke sehr lebhaft
ist. Er hat schon die ganze Zeit das Schild angestarrt. Jetzt hält er
sich nicht mehr zurück; er springt auf, er reckt sich, er muß, weil er
so klein ist, sogar einen Klimmzug machen, und dann kann er das
Schild lesen. „Nanu?" sagt er, schüttelt den Kopf und zuckt die Achseln.
Neben dem Dicken hat seinen Platz ein dünner Mann, der aber
nicht lebhaft ist, doch immerhin auch nicht ohne Neugier zu sein scheint.
Er schaut fragend aus den Dicken, und dieser weist gewissermaßen
einladend auf das Schild. Da steht auch der Dünne aus und liest, und
auch er schüttelt den Kopf. Da jetzt das ganze Abteil aufmerkt und
zweifellos auch sehr neugierig ist, liest er noch einmal laut, fast buch-
stabierend: „Neiguen eid Rüf, Aalak."
„Aalak? Wo liegt das? Lört sich »ach einer Südseeinsel an,"
sagt der Dicke.
„Kommt wohl doch nicht in Frage," meint der Dünne. „Ich
würde eher auf Finnland raten; das Finnländische hat so viele
Vokale. Bloß das k am Ende stört mich in dieser Vermutung. .Lalt
— es könnte in Grönland liegen; da gibt es auch einen Ort Amanak.
Aber »ach einem Eskimo sieht der Mann doch nicht aus."
Die ältere Dame, die sofort ei» Kreuzworträtsel vorgenommen
hatte, grübelt und denkt nach. „Aalak? Nein, solch eine Stadt ist
mir noch nie vorgekommen."
„And dann der Name Rüfl" sagt der Dicke. „And dazu: eid!
Soll das „von" heißen? Ist das ein adliger Name? And der ver-
rückte Vorname Neiguen! Aus welcher Sprache kann das stammen?"
t llinbeimiscbe Vögel in natürlicher Größe und Färbung « Größe
57 Vögel bis zur Größe der Amfel in lebenswahrer Darstellung mit der Tafel
Angaben üb. Aufenthaltsort — ob Stand-od. Strichvogel —, Brutzeit, Eierzahl. fl 65:105 cm
Diese verkleinerte Abbildung zeigt nicht alle auf der Tafel enthaltenen Vögel. *
G Nr- 9a G In geschmackvollem Umschlag, zusammengefalzt — Buchform (17:25 cm) Ausgabe „8" D Rin.1.80 %
,,ES GIBT IN DIESER PREISLAGE KEINE BESSERE BILDTAFEL!“
(Dr. Haenel, bayr. Landessachverständiger für Vogelschutz im Brief vom 16. 6. 31)
GRASER'S VERLAG NACHF., MÜNCHEN 27, M Ö H L S T R. 34
Graser's weltbekannte farbige Tafeln in
geschmackvollem Umschlag, zusammengefalzt —
Buchform für die Tasche (l?;25 cm) .,jm
la Eßbare Pilze I.L 1.80
lb „ „ II.„1.80
2 Giftige Pilze . 1.80
3 Einheimische Schmetterlinge ■ „ 1.80
4 Käfer. „1.80
5 Süßwasserfische.. 1 80
6 Seefische. i.go
7 Tiere „.Pflanzen d.Meercs u.d.Strandcs „ 1.80
8 Mineralien lmit Textheft) . . . 3 —
Einheimische Vögel - natürliche Größe "
und Färbung, 57 Abbildnngc» . . „ 1.80
ÜB ist die sog. FUnfsprachenausqabe der
Nr. 9A, also mit H deutscher, lateinischer,
englischer, französisch, u. italienisch.
Benennung der Vögel G . . . . „ i.so
10 Fremdländische Vögel. 2.—
11 Apfelsorten . .. 1.80
12 Birnensortcn. l.ao
13 Schädlinge des Obst-, Garten-, Gcmüse-
banes und der Landwirtschaft . ... „ 1.8O
14 Steinobst- und Beerensorten. i.so
15 Feld- und Wiesenpflanzen." 1.80
16 Wald- und Wasserpflanzen.„ 1.80
17 Baume und Sträncher. 1.8O
18 Giftpflanzen." 1.60
19 Kartoffelsortcn., i.gg
20 Düngctasel für Gemüse- u. Obstgarten " llso
21 Bodenbearbeitung. . i.gg
22 Die wichtigsten Getreide-, Wiesen- und
Weidegräser (mit Tcxtblatt). 1.8g
23 Heilpflanzen (mit Textblatt) . ... „ 1.80
25 Pfcrderasse».„1.80
26 Rinderrassen." i.'gg
27 Schaf-, Schweine- und Zicgenrasscn . l'.80
28 Kaninchenrassen. l.60
29 Hühncrrasse» (mit Tcxtblatt) .... „'2 20
30 Taubenrassen. 1.80
31 Gebrauchs- und Luxushunde .... " 2.20
.35 Reptilien und Amphibien.„1.60
36 Raupen. i.so
37 139 verkleinerte Einheimische Vögel „ 1.80
39 Kl. Tafel der eßbaren u. giftigen Pilze „ 1.10
40 Unsere gefiederten Freunde . ... „ 2.—
41 Alpenpflanzen . 1.80
Werden dic Tafeln auf festem Papier mit Leinen-
rand und Oese», also fertig gemacht zum Aufhängen
benötigt, Ausgabe ,,C‘‘, so erhöhen sich die Preise
> »in je 1.10 Oii». G Porto n. Verpackungsspesen
extra. Katalog mit viele» Abbildungen gegen
Voreinsendung von 15 Pfg. in Briefmarken.
30
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Inliegenden Blätter“ beziehen.
und Wohnort des Gepäckbesitzers zu unterrichten, der vielleicht
irgendwie ihre Neugier erregt hat. Er hat gerade das Abteil ver-
lassen, um in den Speisewagen zu gehen oder in den Gang oder
sonstwohin, und dann steht ein Neugieriger auf, macht sich am Ge-
päcknetz zu schaffen und späht dabei nach dem Schildchen. Das kommt
sehr oft vor, und es ist ein harmloses Vergnügen, über das sich
niemand zu ärgern braucht.
Paul Kropf aber, der manchmal reist, ärgert sich doch darüber;
er tadelt es, er will es nicht haben. Vielleicht liegt das daran, daß
er mit seinem Namen nicht ganz zufrieden ist und lieber einen
schöneren haben möchte. Leute tritt er nun seine Ferienreise an,
und da er erwarten muß, mit vielen anderen Ferienreisenden zu-
sammen zu sein, die meist besonders neugierig sind, da sie ihre All-
tagssorgen hinter sich gelassen und den Kopf frei haben für unnütze
Dinge-bei dieser günstigen Gelegenheit also will er ein Exem-
pel statuieren. Das sind unwillkommene Fremdwörter, aber Paul
Kropf hat sie i» seine» Gedanken gebraucht: er allein ist also für
ihre Anwendung verantwortlich.
Richtig — das Abteil ist ganz gefüllt. Die Gepäcknetze sind
vollgepfropft, und überall bammeln Kofferschilder. Eines zeichnet
sich vor allen andern aus: in solider Lederhülle steckt unter dem
durchsichtigen Zelluloid eine giftgrüne Karte mit einer Aufschrift in
dicken knallroten Lettern. Dieses ungewöhnliche Schild hat sofort
alle Augen auf sich gezogen. Der Koffer aber, an dem es hängt,
der sehr feine Koffer gehört Paul Kropf.
Der Zug geht zur Mittagsstunde ab. Deshalb erscheint sofort
ein Kellner, der Plätze im Speisewagen anbictet. Paul Kropf läßt
sich eine Nummer geben. „Bit tc!" sagt er und dann „Dan - ke!"
So würde vielleicht ein Ausländer sprechen, der erst diese beiden
Wörter gelernt hat. Aber freilich bleibt es auch jedem Deutschen
unbenommen, sich so besonderer Deutlichkeit zu befleißigen, vorzüg-
lich im Lärm eines dahinbrausenden Zuges. Dann legt Paul Kropf
das Kursbuch, in dem er geblättert hat, in seinen Koffer, den er
damit vor den Mitreisenden, falls sie es noch nicht gemerkt habe»,
als sein Eigentum ausweist, und geht in den Speisewagen. Alle
andern bleiben zurück; sie haben wahrscheinlich heute ihr Mittagessen
schon etwas früher gehabt, noch zu Lause.
Dem grünen Schild mit der knallroten Aufschrift gerade gegen-
über sitzt ein kleiner beleibter Lerr, der trotz seiner Dicke sehr lebhaft
ist. Er hat schon die ganze Zeit das Schild angestarrt. Jetzt hält er
sich nicht mehr zurück; er springt auf, er reckt sich, er muß, weil er
so klein ist, sogar einen Klimmzug machen, und dann kann er das
Schild lesen. „Nanu?" sagt er, schüttelt den Kopf und zuckt die Achseln.
Neben dem Dicken hat seinen Platz ein dünner Mann, der aber
nicht lebhaft ist, doch immerhin auch nicht ohne Neugier zu sein scheint.
Er schaut fragend aus den Dicken, und dieser weist gewissermaßen
einladend auf das Schild. Da steht auch der Dünne aus und liest, und
auch er schüttelt den Kopf. Da jetzt das ganze Abteil aufmerkt und
zweifellos auch sehr neugierig ist, liest er noch einmal laut, fast buch-
stabierend: „Neiguen eid Rüf, Aalak."
„Aalak? Wo liegt das? Lört sich »ach einer Südseeinsel an,"
sagt der Dicke.
„Kommt wohl doch nicht in Frage," meint der Dünne. „Ich
würde eher auf Finnland raten; das Finnländische hat so viele
Vokale. Bloß das k am Ende stört mich in dieser Vermutung. .Lalt
— es könnte in Grönland liegen; da gibt es auch einen Ort Amanak.
Aber »ach einem Eskimo sieht der Mann doch nicht aus."
Die ältere Dame, die sofort ei» Kreuzworträtsel vorgenommen
hatte, grübelt und denkt nach. „Aalak? Nein, solch eine Stadt ist
mir noch nie vorgekommen."
„And dann der Name Rüfl" sagt der Dicke. „And dazu: eid!
Soll das „von" heißen? Ist das ein adliger Name? And der ver-
rückte Vorname Neiguen! Aus welcher Sprache kann das stammen?"
t llinbeimiscbe Vögel in natürlicher Größe und Färbung « Größe
57 Vögel bis zur Größe der Amfel in lebenswahrer Darstellung mit der Tafel
Angaben üb. Aufenthaltsort — ob Stand-od. Strichvogel —, Brutzeit, Eierzahl. fl 65:105 cm
Diese verkleinerte Abbildung zeigt nicht alle auf der Tafel enthaltenen Vögel. *
G Nr- 9a G In geschmackvollem Umschlag, zusammengefalzt — Buchform (17:25 cm) Ausgabe „8" D Rin.1.80 %
,,ES GIBT IN DIESER PREISLAGE KEINE BESSERE BILDTAFEL!“
(Dr. Haenel, bayr. Landessachverständiger für Vogelschutz im Brief vom 16. 6. 31)
GRASER'S VERLAG NACHF., MÜNCHEN 27, M Ö H L S T R. 34
Graser's weltbekannte farbige Tafeln in
geschmackvollem Umschlag, zusammengefalzt —
Buchform für die Tasche (l?;25 cm) .,jm
la Eßbare Pilze I.L 1.80
lb „ „ II.„1.80
2 Giftige Pilze . 1.80
3 Einheimische Schmetterlinge ■ „ 1.80
4 Käfer. „1.80
5 Süßwasserfische.. 1 80
6 Seefische. i.go
7 Tiere „.Pflanzen d.Meercs u.d.Strandcs „ 1.80
8 Mineralien lmit Textheft) . . . 3 —
Einheimische Vögel - natürliche Größe "
und Färbung, 57 Abbildnngc» . . „ 1.80
ÜB ist die sog. FUnfsprachenausqabe der
Nr. 9A, also mit H deutscher, lateinischer,
englischer, französisch, u. italienisch.
Benennung der Vögel G . . . . „ i.so
10 Fremdländische Vögel. 2.—
11 Apfelsorten . .. 1.80
12 Birnensortcn. l.ao
13 Schädlinge des Obst-, Garten-, Gcmüse-
banes und der Landwirtschaft . ... „ 1.8O
14 Steinobst- und Beerensorten. i.so
15 Feld- und Wiesenpflanzen." 1.80
16 Wald- und Wasserpflanzen.„ 1.80
17 Baume und Sträncher. 1.8O
18 Giftpflanzen." 1.60
19 Kartoffelsortcn., i.gg
20 Düngctasel für Gemüse- u. Obstgarten " llso
21 Bodenbearbeitung. . i.gg
22 Die wichtigsten Getreide-, Wiesen- und
Weidegräser (mit Tcxtblatt). 1.8g
23 Heilpflanzen (mit Textblatt) . ... „ 1.80
25 Pfcrderasse».„1.80
26 Rinderrassen." i.'gg
27 Schaf-, Schweine- und Zicgenrasscn . l'.80
28 Kaninchenrassen. l.60
29 Hühncrrasse» (mit Tcxtblatt) .... „'2 20
30 Taubenrassen. 1.80
31 Gebrauchs- und Luxushunde .... " 2.20
.35 Reptilien und Amphibien.„1.60
36 Raupen. i.so
37 139 verkleinerte Einheimische Vögel „ 1.80
39 Kl. Tafel der eßbaren u. giftigen Pilze „ 1.10
40 Unsere gefiederten Freunde . ... „ 2.—
41 Alpenpflanzen . 1.80
Werden dic Tafeln auf festem Papier mit Leinen-
rand und Oese», also fertig gemacht zum Aufhängen
benötigt, Ausgabe ,,C‘‘, so erhöhen sich die Preise
> »in je 1.10 Oii». G Porto n. Verpackungsspesen
extra. Katalog mit viele» Abbildungen gegen
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30
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