An der Wasserkante
Was tut Emil Baute, der so schlecht im deutschen Vaterlaude
Bescheid weiß? Er nimmt einen Führer durch die Ostseebäder, schlägt
die erste Seite auf, liest „Ahlbeck" und ist auch schon zufrieden.
„Schön!" meint er. „Fahren >vir also »ach Ahlbeck!"
Emil Baute und Gattin sind abends in Ahlbeck eingetroffen und
haben in einem sehr weit vom Bahnhof gelegene» Lause unmittel-
bar am Strande Wohnung genommen. Am nächsten Morgen nach
dem Frühstück spaziert Emil Baute mit der Morgenzigarre im Vor-
garten umher, auf die Gattin wartend. Das Laus nebenan hat
auch einen Vorgarten, und da spaziert auch jemand mit der Mor-
genzigarre umher. Nanu — — wer ist denn das? Donnerwetter,
das ist ja der Bruder Albert!
Emil läuft hinüber. „Mensch, wo kommst du her? Du hast doch
gesagt, ihr wolltet »ach Leringsdorf."
„Sind wir auch, Einil, sind wir auch! Nu» sage bloß: warum
seid ihr uns so auf die Pelle gerückt?"
„Aber wir sind doch in Ahlbeck!"
„Iawoll, Emil! Dies hier ist das erste Laus von Leringsdorf
und ihr wohnt im letzten Laus von Ahlbeck."
Etwas heikel
Immer neue Leilmittel werde» für die bresthafte Menschheit aus-
findig gemacht. Neuerdings gilt Scewasser — aber innerlich ge-
nommen — als vorzüglich gegen mannigfache Leide». Nun, wir
wollen uns hier nicht weiter darüber unterhalten; wer Interesse
daran hat, der inag das mit seinem Arzt bespreche», dessen kundigem
Urteil wir nicht vorgreife» wollen.
Kliebusch hat auch davon gehört, und da er seine Ferien in
Flundershöft verbringt, trinkt er Seewasser — jede» Tag drei
Schlückchen. Er hat sich das selbst verordnet, und es ist seine Sache,
wie es ihm bekomme» wird.
Kliebusch wandert jeden Morgen vor dem Frühstück aus Flun-
dershöft hinaus, eine halbe Stunde den Strand entlang, bis er sich
in völliger Einsamkeit befindet. Etwas abgehetzt kommt er dann an
de» Frühstückstisch.
Schließlich wird Kliebusch gefragt: „Warum laufen Sie eigentlich
jeden Morgen so weit fort?"
„Ich trinke Seewasser auf nüchternen Magen, drei Schlückchen."
„Aber das könne» Sie hier doch auch!"
Kliebusch schüttelt heftig den Kopf. „Aber nein — hier wird doch
gebadet. Eine halbe Stunde weiter ist das Wasser doch reiner." -on.
Humor des Auslandes
Freundinnen
„Lolger sagte, wenn ich ihn nicht heirate, würde er den Verstand
verlieren!"
„So? Ra, gestern hat er doch um meine Land angehalten!"
„Na — siehst du!" (Judge)
Ein kleiner Diplomat
Lerr Mendorf traf seinen alten Freund Becker und dessen fünf-
jähriges Söhnche» auf der Straße.
„Wie heißt du denn?" fragte er den Jungen.
„Reinhard!"
„So-und wo wohnst du?"
„Das sage ich nicht," antwortete der Junge, „es kommt schon
lowieso soviel Bestich zu uns! (AUers Familj Journal)
American life
In New York wurden zwei Betrüger verhaftet, die in groß-
artigen Ankündigungen „Kältepillen" angeboten hatten; angebliche»
Gutachten erster Mediziner zufolge sollte damit ein Medikament er-
sundeu worden sein, das sogar bei 30 Grad im Schatten nicht das
geringste lästige Litzegefühl aufkommen ließe. Die Gauner verschickten
Probepäckchen zu zehn Dollars und nahmen in wenigen Tagen
250000 Dollars ein. Die Pillen aber bestanden nur aus Zucker mit
Pfefferminzgeschmack.
Die leichtgläubigen Besteller, die zehn Dollars für Pfefferminz
ausgegeben hatte», werden erst recht in Litze geraten sein.
Eine stolze Erinnerung an das in Lakehurst (USA) verunglückte
Zeppelin-Luftschiff „Hindenburg“ LZ 129
bildet dasnach Schreibers Modellierbogen Nr.758/763 (=6Bogen) zusammengeklebte
Modell. Dem Zeichner standen Unterlagen des Zeppelin-Luftschiffbaues in Friedrichs-
hafen zur Verfügung; es handelt sich also um eine durchaus naturgetreue Wiedergabe.
Das fertige Modell wird ca. 1 m lang. Ladenpreis der 6 Bogen RM 1.50
Zu beziehen durch alle einschlägigen Geschäfte am Platze.
Porto und Nachnahmespesen extra.
VERLAG von J. F. SCHREIBER, ESSLINGEN a. N.
Schreibers Beschäftigungs-
und Arbeitsbücher
für Elternhaus und Schule
hecansgegeben von Max BrethfcId,
habe» von allen Ceiten Anerkennung gesun-
den. Sie enthalte» meist D—12 Seiten
farbige und schwarze Vorlagen fstr Bastel-
arbeiten aller Art mit erläuternden Arbeits-
anweifnngen. Format der Hefte 2»: 28 cm.
Jedes Heft ist in fich abgeschlossen und einzeln
tänflich. Bis seht sind 91 Hefte erschienen
im Preise von Rm. — .7(1 bis 2.15. Weitere
sind in Vorbereitung.
Ausfiihrl. Verzeichnis kostenlos vom Verlag
I. F. Schreiber, Eßlingen a. N.
ri irrcunc Dl ÄTTITB Hi1"^ nd?,r ®r fn'o-ii VerlaÄ von J. F. Schreiber, München 27, Möhlstraße 34. — Anzelgen-Annahme durch die Anzeigen-
rLIC.UC.nUCi DLMi IC.n Nr. 4/98. 15. Juli l9o7 Verwaltung „Fliegende Blätter“, München I, Theatinerstraße 8 und alle zugelassenen Werbungsmittler.—
Dte Pliegenden Blätter erscheinen wöchentlich. — Bestellungen nehmen alle Buch- und Zeitschriftenhandlungen und die Postämter entgegen. — Die Zeitschrift wird auch durch
jeden deutschen Lesezirkel geliefert — Vierteljahrs-Abonnement in Deutschland ohne Zustellung RM 3.90, Postbezug RM 4.10. — Einzelne Nummer in Deutschland 30 Pfennig.
Abgeschlossen am 28. Juni 1937.
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Was tut Emil Baute, der so schlecht im deutschen Vaterlaude
Bescheid weiß? Er nimmt einen Führer durch die Ostseebäder, schlägt
die erste Seite auf, liest „Ahlbeck" und ist auch schon zufrieden.
„Schön!" meint er. „Fahren >vir also »ach Ahlbeck!"
Emil Baute und Gattin sind abends in Ahlbeck eingetroffen und
haben in einem sehr weit vom Bahnhof gelegene» Lause unmittel-
bar am Strande Wohnung genommen. Am nächsten Morgen nach
dem Frühstück spaziert Emil Baute mit der Morgenzigarre im Vor-
garten umher, auf die Gattin wartend. Das Laus nebenan hat
auch einen Vorgarten, und da spaziert auch jemand mit der Mor-
genzigarre umher. Nanu — — wer ist denn das? Donnerwetter,
das ist ja der Bruder Albert!
Emil läuft hinüber. „Mensch, wo kommst du her? Du hast doch
gesagt, ihr wolltet »ach Leringsdorf."
„Sind wir auch, Einil, sind wir auch! Nu» sage bloß: warum
seid ihr uns so auf die Pelle gerückt?"
„Aber wir sind doch in Ahlbeck!"
„Iawoll, Emil! Dies hier ist das erste Laus von Leringsdorf
und ihr wohnt im letzten Laus von Ahlbeck."
Etwas heikel
Immer neue Leilmittel werde» für die bresthafte Menschheit aus-
findig gemacht. Neuerdings gilt Scewasser — aber innerlich ge-
nommen — als vorzüglich gegen mannigfache Leide». Nun, wir
wollen uns hier nicht weiter darüber unterhalten; wer Interesse
daran hat, der inag das mit seinem Arzt bespreche», dessen kundigem
Urteil wir nicht vorgreife» wollen.
Kliebusch hat auch davon gehört, und da er seine Ferien in
Flundershöft verbringt, trinkt er Seewasser — jede» Tag drei
Schlückchen. Er hat sich das selbst verordnet, und es ist seine Sache,
wie es ihm bekomme» wird.
Kliebusch wandert jeden Morgen vor dem Frühstück aus Flun-
dershöft hinaus, eine halbe Stunde den Strand entlang, bis er sich
in völliger Einsamkeit befindet. Etwas abgehetzt kommt er dann an
de» Frühstückstisch.
Schließlich wird Kliebusch gefragt: „Warum laufen Sie eigentlich
jeden Morgen so weit fort?"
„Ich trinke Seewasser auf nüchternen Magen, drei Schlückchen."
„Aber das könne» Sie hier doch auch!"
Kliebusch schüttelt heftig den Kopf. „Aber nein — hier wird doch
gebadet. Eine halbe Stunde weiter ist das Wasser doch reiner." -on.
Humor des Auslandes
Freundinnen
„Lolger sagte, wenn ich ihn nicht heirate, würde er den Verstand
verlieren!"
„So? Ra, gestern hat er doch um meine Land angehalten!"
„Na — siehst du!" (Judge)
Ein kleiner Diplomat
Lerr Mendorf traf seinen alten Freund Becker und dessen fünf-
jähriges Söhnche» auf der Straße.
„Wie heißt du denn?" fragte er den Jungen.
„Reinhard!"
„So-und wo wohnst du?"
„Das sage ich nicht," antwortete der Junge, „es kommt schon
lowieso soviel Bestich zu uns! (AUers Familj Journal)
American life
In New York wurden zwei Betrüger verhaftet, die in groß-
artigen Ankündigungen „Kältepillen" angeboten hatten; angebliche»
Gutachten erster Mediziner zufolge sollte damit ein Medikament er-
sundeu worden sein, das sogar bei 30 Grad im Schatten nicht das
geringste lästige Litzegefühl aufkommen ließe. Die Gauner verschickten
Probepäckchen zu zehn Dollars und nahmen in wenigen Tagen
250000 Dollars ein. Die Pillen aber bestanden nur aus Zucker mit
Pfefferminzgeschmack.
Die leichtgläubigen Besteller, die zehn Dollars für Pfefferminz
ausgegeben hatte», werden erst recht in Litze geraten sein.
Eine stolze Erinnerung an das in Lakehurst (USA) verunglückte
Zeppelin-Luftschiff „Hindenburg“ LZ 129
bildet dasnach Schreibers Modellierbogen Nr.758/763 (=6Bogen) zusammengeklebte
Modell. Dem Zeichner standen Unterlagen des Zeppelin-Luftschiffbaues in Friedrichs-
hafen zur Verfügung; es handelt sich also um eine durchaus naturgetreue Wiedergabe.
Das fertige Modell wird ca. 1 m lang. Ladenpreis der 6 Bogen RM 1.50
Zu beziehen durch alle einschlägigen Geschäfte am Platze.
Porto und Nachnahmespesen extra.
VERLAG von J. F. SCHREIBER, ESSLINGEN a. N.
Schreibers Beschäftigungs-
und Arbeitsbücher
für Elternhaus und Schule
hecansgegeben von Max BrethfcId,
habe» von allen Ceiten Anerkennung gesun-
den. Sie enthalte» meist D—12 Seiten
farbige und schwarze Vorlagen fstr Bastel-
arbeiten aller Art mit erläuternden Arbeits-
anweifnngen. Format der Hefte 2»: 28 cm.
Jedes Heft ist in fich abgeschlossen und einzeln
tänflich. Bis seht sind 91 Hefte erschienen
im Preise von Rm. — .7(1 bis 2.15. Weitere
sind in Vorbereitung.
Ausfiihrl. Verzeichnis kostenlos vom Verlag
I. F. Schreiber, Eßlingen a. N.
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rLIC.UC.nUCi DLMi IC.n Nr. 4/98. 15. Juli l9o7 Verwaltung „Fliegende Blätter“, München I, Theatinerstraße 8 und alle zugelassenen Werbungsmittler.—
Dte Pliegenden Blätter erscheinen wöchentlich. — Bestellungen nehmen alle Buch- und Zeitschriftenhandlungen und die Postämter entgegen. — Die Zeitschrift wird auch durch
jeden deutschen Lesezirkel geliefert — Vierteljahrs-Abonnement in Deutschland ohne Zustellung RM 3.90, Postbezug RM 4.10. — Einzelne Nummer in Deutschland 30 Pfennig.
Abgeschlossen am 28. Juni 1937.
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