Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kindlich

„Warum sind die Schupos da oben auf dem Balkon,
Vater?"

„Ein Bienenschwarm soll eingefangen werden, der
sich auf dem Balkon niedergelassen hat!"

„Was haben die Bienen denn getan?"

52

^rau Nulpe hat ein Kränzchen.

In dem Kränzchen ist eine Neue auf-
getaucht: die Frau des soeben in die
Stadt versetzten Amtsgerichtsrates.

Anangenehme Person, die alles besser
weiß.

Es entspinnen sich Kontroversen.
Frau Nulpe greift ein:

„Aber klassisch und antik ist doch das-
selbe, Frau Amtsgerichtsrat."

„O nein, Frau Nulpe, da ist ein
großer Unterschied."

„So? Mas denn für einer?"

„Was klassisch ist, ist auch stets antik,
zum Beispiel eine griechische Skulptur."

„Na also, da habe» Sie's ja!"

„Aber was antik ist, ist durchaus
nicht immer klassisch."

„Zum Beispiel?"

„Ich möchte nicht persönlich werden,
Frau Nulpe."

zweitens: bevor man in den Speisesaal tritt."

Ein verdächtiger Fall

Von Peter Robinson

Im Lotteriekontor des Lerrn Eduard
Schwengel erscheint ein junger Mann
namens Oswald Kränzlein. Er will aber
kein Lottericlos erstehe»; dazu hat er leider
kein Geld übrig. Er hofft jedoch, dem-
nächst von Schwengel für eine Arbeits-
leistung einen nicht gar zu kleinen Betrag
ausgezahlt zu bekommen, und dann wird
er sich vielleicht ein Achtelchen kaufen.
Oswald Kränzlein ist Maler. Er hat vor
einigen Monaten ein paar Porträts ge-
malt, das Stück für 60 Mark, doch kann
dieser Preis natürlich durchaus kein Urteil
über sein Können und die Güte der Bilder
erlauben. Oswald Kränzlein ist eben »och
ganz unbekannt; vielleicht werden jene
Bilder nach einigen Menschenaltern nicht
60, sondern 60000 Mark wert sein, viel-
leicht werden sie auch längst auf den Müll-
Haufen geschmissen worden sein. Auch
Bilder haben ihre Schicksale. Es handelt
sich um die Porträts einiger alter Stamm-
gäste der Weinkneipe „Zum Bocksbeutel";
sie hängen dort in der Stammtischecke,
und da hat sie Eduard Schwengel, der
Lottcriekollelteur, einmal zufällig zu Ge-
siebt bekommen. Er hat darauf bei dem
Bocksbeutelwirt den Maler erkundet;
er hat ihm einen Brief geschrieben,
und auf diesen Brief ist nun Oswald
Kränzlein sofort in das Lotteriekontor
geeilt.

„Womit kann ich dienen, mein Äerr?"
fragt Eduard Schwengel sehr höflich.
Oswald Kränzlein zeigt den Brief vor.
„Ach so. Sie sind der Maler," sagt nun
Schwengel, nicht mehr ganz so höflich,
was ja zu verstehen ist. „Ja, die Sache
ist die: ich möchte ein Bild haben, ein
großes Bild für mein Schaufenster. Es
soll allen Leuten, die vorüberkommen, in
die Augen fallen, und jene, die noch nicht
in der Lotterie spielen, einladen, anreizen
und locken, ihr Glück bei mir zu versuchen."

„Ich verstehe!" meint Oswald Kränz-
lei». „Also wohl die Glücksgöttin mit dem
Füllhorn, nicht wahr?"

„Nee, kein Gedanke! Glücksgöttin mit
Füllhorn ist viel zu altmodisch; danach
kuckt ja keine Katze mehr hin. Was heißt
überhaupt Füllhorn? Äaben Sie schon
mal ein Füllhorn in Wirklichkeit gesehn?
Ich noch nicht. Nee, mein Lieber: statt
der Glücksgöttin will ich selber auftreten.
Ganz ähnlich müssen Sie mich machen.
Aber das sage ich Ihnen gleich: für
Sitzungen habe ich keine Zeit; ich werde
Ihnen eine Photographie von mir mit-
geben."

„Das genügt mir vollkommen, Lerr
Schwengel," erklärt Oswald Kränzlein.
Und in der Tat — ihm ist das auch viel
lieber.

„Schön! Also auf dem Bilde muß ich
zu sehen sei», wie ich einen Hauptgewinn
auszahle. An eine Familie, die ich zu

tForrsetzung Srtke 38)
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kindlich" "Takt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Max
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 187.1937, Nr. 4799, S. 52

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen