Am Oberläufe des Nils, da lagen
Zwei alte Krokodile im Sand;
Sie waren verdrossen und sprachen mit Klagen,
Wie sehr zum Schlechten die Welt sich gewandt.
Das eine sagte: „In alten Zeiten
War unser Geschlecht im Lande geehrt;
Wir waren erhabne Persönlichkeiten
Und kriegten Menschenopfer beschert.
Die braven alten Aegppter waren
So liebenswürdig und voll Gefühl;
Jetzt Hausen im Lande wilde Barbaren,
Die schießen auf jedes Krokodil."
Das andere meinte: „Schlimmer und schlimmer
Ist es geworden, das aber enthält
Den Trost: So kann es nicht bleiben für immer.
Denn ewiger Wechsel regiert ja die Welt.
Das Schöne wird wiederum triumphieren,
Aegppten vom alten Geiste beseelt,
Und wieder wie einst zu den heiligen Tieren
Sind dann wir Krokodile gezählt."
Da haben die beiden Krokodile
Mit frischem Mut in die Welt geblickt:
Sie sahen der schönsten Hoffnung Ziele
Schon greifbar in die Nähe gerückt.
Silbensport
Diese Zeilen sollen offenbaren
Das Geheimnis, Silben einzusparen.
Nehmt den Latz: „Ich mag Magnolien gern."
Lo mich auszudrücken, liegt mir fern.
Sparend eine Silbe von äen beiden
Gleichen sag' ich: „Ich mag-nolien leiden."
wahllos, daß aud) Mühe eud) erspart.
Bring' id) an-bei-spiele gleicher Art:
„mit den Augen geht mir’s jetzt famos,"
,Denn ich bin-de Hautentzündung los."
„Ich erinn're mich noch gut genug,"
„Dah mein greiser vater-mörder trug."
„Tausend Ltellen iin Beruf heut fehlen,"
„Schlimm! Man kann-di-daten kaum nod) zahlen.
*
„Finden Sie, man sei ein guter Christ,"
„lvenn man fromm nicht, aber-gläubisch ist?"
Man erspart sich arid) auf diese weise
Manches wort, erzählt man von der Keife:
„Dieses Frühjahr haben wir des nassen"
„Wetters halber-stadt sofort verlassen,"
„Leider! Gs kennt von der Gegend da"
„wenig noch, wer-ni-gerode sah."
„Später haben, ob wir schon geflucht,"
„wir dann trotz des Uegens-burg besucht."
„Dort im Forste wollte unter Buchen"
„Unser Jüngster G-wald-meister suchen."
— „Uebrigens, dem Strick wird noch vergolten,"
„Daß den Mko-lausbub er gescholten. —"
„Südwärts haben Sonne wir gefunden"
„Und verbracht am Sarda-seo-l'ge Stunden."
„Täglich sah'n wir beim Spazierengeh'n"
„Blüh'nde Ole-an-der Strafze steh'n."
„Als in Korn wir, fragt mein Junge: Vater,"
Treffen wir uns heut am-phitheater?"
„And als vor dem Kapitol wir stehen,"
„Uuft er aus: „ich muff-olini sehen!"
Allen, die vom Alltag sid) erholen
Ivollen, sei der Silbensport empfohlen.
Hermann Oberbeck
Ls ist auch hier die alte Geschichte:
Ist längst vorüber auch ihre Zeit,
So hoffen doch immer die Bösewichte,
Daß bald sie wieder von neuem gedeiht.
~on
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Porto unb
Graser s weltbekannte Tafeln. 3n herrlichen Farben
in Umschlag, zusammengefalzt — Ausgabe
„03" für die Tasche <17:25 cm) Rm.
Nr. la Eßbare Pilze I.ä 1.80
„ lb „ „II.„ 1.80
„ 2 Giftige Pilze.„ 1.80
„ 3 Einheimische Schmetterlinge . „ 1.80
„ 4 Käfer.„ 1.80
„ 5 Süßwasserfische.„ 1.80
„ 6 Seefische. „ 1.60
„ 7 Tieren.Pflanz.d.Meeresn. d.Strand.,, 1.00
„ 8 Mineralien <mit Tcxthcft).... „ 3.—
„ 9A Einheimische Vögel — natürliche
Größe und Färbung, 57 Abbild. „ 1.80
„ 08 ist die sog. Fünfsprachenausgabe der
„ 9A, also mit deutscher, lateinischer
englischer, französischeru. itali.
enischer Benennung der Vögel,, 1.80
10 Fremdländische Vögel.„ 2.—
11 Apfelsorten.„ 1.80
12 Birnensorten.„ 1.80
13 Schädlinge des Obst-, Garten-, Ge-
müsebaues und der Landwirtschast. „ 1.80
14 Steinobst- und Beerensorten . „ 1.80
Nr. 15 Feld- und Wiesenpflanzcn.ä 1.80
„ 16 Wald- und Wasserpflanzen . . . „ 1.80
„ 17 Bäume und Eträuchcr. 1.80
„ 18 Giftpflanzen. 1.60
„ 19 Kartoffeljorten. 1.30
„ 20 DUnaetafel fltr den Gebrauch im
Gemüse und Obstgarten . . . .„1.30
„ 21 Bodenbearbeitung.„ i.gg
„ 22 Die wichtigsten Getreide-, Wiesen-,
und Weidegräser <mit Tertblatt) . „ l.80
„ 23 Heilpflanzen (mit Textblatt) . . . . „ 1.80
„ 25 Pferderassen. „ 1.80
„ 26 Rinderrafseu.„ 1.8O
„ 27 Schaf-, Schweine- und giegcnrassen „ 1.80
„ 28 Kaninchenrassen.1.00
„ 29 Hühnerraffen (mit Textblatt) . . „ 2.20
„ 30 Taubenrassen.„ 1.80
„ 31 Gebrauchs- und Luxusbundc . . . „ 2.20
„ 35 Reptilien und Amphibien . ... „ i.go
„ 36 Raupen. 180
„ 37 139 verkleinerte Einheim. Bögei „ 1.80
„ 30 Kl. Taf. der eßbaren u. gifttgen Pilze „ 1.10
„ 40 Unsere gefiederten Freunde . „ 2.—
Nachnahme extra. Graser s Verlag Nächst München 2?
62
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf dio „Fliegenden Blätter“ beziehen.
Zwei alte Krokodile im Sand;
Sie waren verdrossen und sprachen mit Klagen,
Wie sehr zum Schlechten die Welt sich gewandt.
Das eine sagte: „In alten Zeiten
War unser Geschlecht im Lande geehrt;
Wir waren erhabne Persönlichkeiten
Und kriegten Menschenopfer beschert.
Die braven alten Aegppter waren
So liebenswürdig und voll Gefühl;
Jetzt Hausen im Lande wilde Barbaren,
Die schießen auf jedes Krokodil."
Das andere meinte: „Schlimmer und schlimmer
Ist es geworden, das aber enthält
Den Trost: So kann es nicht bleiben für immer.
Denn ewiger Wechsel regiert ja die Welt.
Das Schöne wird wiederum triumphieren,
Aegppten vom alten Geiste beseelt,
Und wieder wie einst zu den heiligen Tieren
Sind dann wir Krokodile gezählt."
Da haben die beiden Krokodile
Mit frischem Mut in die Welt geblickt:
Sie sahen der schönsten Hoffnung Ziele
Schon greifbar in die Nähe gerückt.
Silbensport
Diese Zeilen sollen offenbaren
Das Geheimnis, Silben einzusparen.
Nehmt den Latz: „Ich mag Magnolien gern."
Lo mich auszudrücken, liegt mir fern.
Sparend eine Silbe von äen beiden
Gleichen sag' ich: „Ich mag-nolien leiden."
wahllos, daß aud) Mühe eud) erspart.
Bring' id) an-bei-spiele gleicher Art:
„mit den Augen geht mir’s jetzt famos,"
,Denn ich bin-de Hautentzündung los."
„Ich erinn're mich noch gut genug,"
„Dah mein greiser vater-mörder trug."
„Tausend Ltellen iin Beruf heut fehlen,"
„Schlimm! Man kann-di-daten kaum nod) zahlen.
*
„Finden Sie, man sei ein guter Christ,"
„lvenn man fromm nicht, aber-gläubisch ist?"
Man erspart sich arid) auf diese weise
Manches wort, erzählt man von der Keife:
„Dieses Frühjahr haben wir des nassen"
„Wetters halber-stadt sofort verlassen,"
„Leider! Gs kennt von der Gegend da"
„wenig noch, wer-ni-gerode sah."
„Später haben, ob wir schon geflucht,"
„wir dann trotz des Uegens-burg besucht."
„Dort im Forste wollte unter Buchen"
„Unser Jüngster G-wald-meister suchen."
— „Uebrigens, dem Strick wird noch vergolten,"
„Daß den Mko-lausbub er gescholten. —"
„Südwärts haben Sonne wir gefunden"
„Und verbracht am Sarda-seo-l'ge Stunden."
„Täglich sah'n wir beim Spazierengeh'n"
„Blüh'nde Ole-an-der Strafze steh'n."
„Als in Korn wir, fragt mein Junge: Vater,"
Treffen wir uns heut am-phitheater?"
„And als vor dem Kapitol wir stehen,"
„Uuft er aus: „ich muff-olini sehen!"
Allen, die vom Alltag sid) erholen
Ivollen, sei der Silbensport empfohlen.
Hermann Oberbeck
Ls ist auch hier die alte Geschichte:
Ist längst vorüber auch ihre Zeit,
So hoffen doch immer die Bösewichte,
Daß bald sie wieder von neuem gedeiht.
~on
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Porto unb
Graser s weltbekannte Tafeln. 3n herrlichen Farben
in Umschlag, zusammengefalzt — Ausgabe
„03" für die Tasche <17:25 cm) Rm.
Nr. la Eßbare Pilze I.ä 1.80
„ lb „ „II.„ 1.80
„ 2 Giftige Pilze.„ 1.80
„ 3 Einheimische Schmetterlinge . „ 1.80
„ 4 Käfer.„ 1.80
„ 5 Süßwasserfische.„ 1.80
„ 6 Seefische. „ 1.60
„ 7 Tieren.Pflanz.d.Meeresn. d.Strand.,, 1.00
„ 8 Mineralien <mit Tcxthcft).... „ 3.—
„ 9A Einheimische Vögel — natürliche
Größe und Färbung, 57 Abbild. „ 1.80
„ 08 ist die sog. Fünfsprachenausgabe der
„ 9A, also mit deutscher, lateinischer
englischer, französischeru. itali.
enischer Benennung der Vögel,, 1.80
10 Fremdländische Vögel.„ 2.—
11 Apfelsorten.„ 1.80
12 Birnensorten.„ 1.80
13 Schädlinge des Obst-, Garten-, Ge-
müsebaues und der Landwirtschast. „ 1.80
14 Steinobst- und Beerensorten . „ 1.80
Nr. 15 Feld- und Wiesenpflanzcn.ä 1.80
„ 16 Wald- und Wasserpflanzen . . . „ 1.80
„ 17 Bäume und Eträuchcr. 1.80
„ 18 Giftpflanzen. 1.60
„ 19 Kartoffeljorten. 1.30
„ 20 DUnaetafel fltr den Gebrauch im
Gemüse und Obstgarten . . . .„1.30
„ 21 Bodenbearbeitung.„ i.gg
„ 22 Die wichtigsten Getreide-, Wiesen-,
und Weidegräser <mit Tertblatt) . „ l.80
„ 23 Heilpflanzen (mit Textblatt) . . . . „ 1.80
„ 25 Pferderassen. „ 1.80
„ 26 Rinderrafseu.„ 1.8O
„ 27 Schaf-, Schweine- und giegcnrassen „ 1.80
„ 28 Kaninchenrassen.1.00
„ 29 Hühnerraffen (mit Textblatt) . . „ 2.20
„ 30 Taubenrassen.„ 1.80
„ 31 Gebrauchs- und Luxusbundc . . . „ 2.20
„ 35 Reptilien und Amphibien . ... „ i.go
„ 36 Raupen. 180
„ 37 139 verkleinerte Einheim. Bögei „ 1.80
„ 30 Kl. Taf. der eßbaren u. gifttgen Pilze „ 1.10
„ 40 Unsere gefiederten Freunde . „ 2.—
Nachnahme extra. Graser s Verlag Nächst München 2?
62
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Krokodilfabel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 187.1937, Nr. 4799, S. 62
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg