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o

Äaubenasts haben ihren Sprößling bei
Bleise & Lage! als Lehrling untergebracht.

Der Bengel hat es, wenn nicht faustdick,
so doch fingerdick hinter den Oehrchen.

Einmal kommt der gute Großvater zu
Bleise & Lagel.

„Bei Ihnen ist doch mein Enkel, der Walter
Laubenast, in Stellung." — „Ja, das stimmt."

„Dann möchte ich mal Lerrn Bleise oder
Lerrn Lage! sprechen. Ich will mich mal nach
dem Jungen erkundigen."

„Einen Moment, bitte."

Zwei Minuten später.

„Lerr Bleise bedauert. Lerr Bleise emp-
fängt keine Geister."

„Was soll denn das heißen?" braust der
Großvater auf.

„Das soll heißen, daß Ihr Enkel sich gestern
zu Ihrer Beerdigung hatte freigeben lassen."

Im Ernst

Albert Trampke ist 30 Jahre alt. Er könnte
nun also wirklich daran denken, eine Frau zu
nehmen.

Trample senior ist durchaus dieser Meinung.
Erstens bummelt der Junge zu viel, und zwei-
tens kann man Geld im Geschäft brauchen.

REGEN

Regen, Regen rieselt leise
in die Nadeln ein,

singt die nasse Nebelweise,
die so schmerzlich sein.

Stille prickelt es und sickert,
stichelt dünn und fein,
und die blinde Sonne knickert

mit dem trübsten Schein.

Richard von Schaukal

Trampke senior hat auch schon für seinen
Sohn eine junge Dame in Aussicht; sie
würde einen Gatten vielleicht nicht sehr
vom Bummeln abhalten, aber Geld
würde sie mitbringen. O, einen schönen
Posten!

„Du mußt heiraten. Albert I" sagt
also Trampke senior.

„Daran denke ich eigentlich nicht, und
wenn ich daran denken wollte, wüßte ich
nicht, auf wen sich diese Gedanken richten
sollten."

„Gut gesagt, mein Junge! Schön-

ich weiß ein Ziel für deine Gedanken.
Was meinst du zu Lulda Proppel?"

„Ei weih — die häßliche Pute. Ein Ge-
sicht hat sie wie Margarete Maultasch, die
berühmteste häßliche Frau in der Welt-
geschichte."

„Die kenne ich nicht. Aber nicht jede kann
eine Venus sein. Die Lulda hat bloß keine
regelmäßigen Züge, aber die hat manche soge-
nannte pikante Schönheit auch nicht."

„And außerdem ist sie zornwütig wie der
Deiwel; der olle Proppel zittert doch vor ihr."

„Zu einem geliebten Gatten würde sie sich
ganz anders benehmen. Da würde sie ein
Lamm sein."

„Ein Schaf ist sie allerdings. So was von
Dummheit ist noch nicht da gewesen."

„Na, sie hat ja keine wissenschaftlichen Lei-
stungen nötig. Sie hat Geld, mein Junge; sie
kriegt bei der Leirat bare hunderttausend Mark
mit. And was sie dann später mal zu erwarten
hat! Bedenke das. Albert!"

„Ach was, ich will sie nicht!"

„Du willst sie nicht?" Trampke senior wird
sehr ernst. Er spricht eindringlich: „Ich meine
es gut mit dir. Albert. Wenn du meinem
Rat nicht folgen willst, dann bist du mir we-
nigstens Offenheit schuldig. Also keine Am-
schweife mehr: was hast du im Ernst gegen
das Mädchen anzuführen?" — «n.

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.Ausziehen darf er seinen Rock ja, aber er muß ihn über einen Bügel hängen/
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"Ausziehen darf er seinen Rock ja, aber er muß ihn über einen Bügel hängen"
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G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Max
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

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Fliegende Blätter, 187.1937, Nr. 4800, S. 66

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