Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
®ln außerordentliches Testament

Minna Meyer alias Melanie Maienthal kümmert sich nicht
darum; sie hat es eilig, mit Dr. Lecht zu beratschlagen. „Wäre es
nicht möglich, Lerr Doktor, daß der schurkische Gemeindevorstand
unter dem Einfluß Ottokars nun behauptet, er habe irrtümlich, als
Graf Noderich ihm seinen letzten Willen kundgab-“

Minna Meyer alias Melanie Maienthal wird unterbrochen: die
Scheuerfrau Katharine Wuppke läßt die Kohlenschaufel fallen und
wendet sich dem Rechtsanwalt und der Dame zu, die sie für eine
Prozessierende Klientin hält. „Entschuldigen die Lerrschaften! Meinen
Sie den Roman, wo jetzt iin ,Lausmütterchen' steht?"

„Allerdings-" gibt Minna Meyer alias Melanie Maienthal

zögernd zu; sie hält es für ratsam, sich nicht als Verfasserin zu bekennen.

Katharine Wuppke ist begeistert. „Fein, nich' wahr? Aber wat
sagen Se nu bloß zu det Testament? Da stimmt doch wat nich'. Der
Äund von Iemeindevorstand hat doch dem Ottokar alles zuschanzen

wollen; det is doch klar. Ree, nee-det kommt noch janz anders.

Ick kann mir schon denken, wie det weiterjeht."

Der Rechtsanwalt Dr. Lecht scheut sich nicht, vor der Scheuer-
frau Katharine Wuppke großes Interesse für den von ihr bewun-
derten Roman zu heucheln. „Ja, was meinen Sie denn, Frau Wuppke,
was nun kommen soll?"

„Is doch klar, Lerr Doktor! Mit die Verlesung von det Testa-
ment in die letzte Nummer — — det is doch bloß von wejen die
Spannung. Passe» Se uff: Nu hat also der Beamte det Testament
verlese». Da schreit Ottokar auf: ,Steht das wirklich da? Das kann
nicht der Wille meines verblichenen Oheims gewesen fein!' And denn
fährt sich der Beamte ieber de Stirn und kuckt sich det Schriftsticke
nochmal an, und denn sagt er: ,Ich bitte um Entschuldigung, ich habe
mich geirrt. Es liegt wohl an der drückenden Kitze, welche heute
herrscht. Ich habe die Namen verwechselt, meine Kerren; es heißt
richtig: Anter Ausschließung meines Neffen Lorst ernenne ich meinen
Neffen Ottokar zum Aniversalerben."

Die Scheuerfrau Katharine Wuppke hat das sehr schön dekla-
miert, als hätte sie ein Bruchstück des Romans im Rundfunk vor-

Sol-Eier „Na, Frau Nachbar, keine Kinderchen, dies Jahr?"
„Sehnse mal da hoch — das solltense eigentlich werden."

zulesen gehabt. „Ja, det sind so'ne Aeberraschungen in solche Romane!"

erklärt sie dann noch sachverständig und zieht sich zurück.-

„Das wäre in Ordnung!" atmet Minna Meyer alias Melanie
Maienthal auf. „Was bin ich schuldig, Lerr Doktor?"

Der Rechtsanwalt Dr. Lecht wehrt ab. „Ich habe Ihnen doch
gar keinen Rat erteilen können, gnädiges Fräulein. Es war doch
die Scheuerfrau Katharine Wuppke, die Ihre» Roman gerettet hat.
Wenn Sie sich erkenntlich zeigen wollen — — ich werde Ihne»
die Anschrift dieser eifrigen Leserin geben."

Humor des Auslandes

Sommernachtsball

„Ich möchte jetzt am liebste» nach Lause fahren, aber Papa will
durchaus noch bleiben!"

„Laß ihn doch — man ist ja nur einmal alt!" («emmeta Journal)

In der Tierhandlung

„Sie sagten mir doch, daß Schildkröten dreihundert Jahre alt
werden! Meine ist aber am selben Tage gestorben, an dem ich sie
bei Ihnen gekauft habe!"

„Das war aber Pech, mein Lerr! Da müssen die dreihundert
Jahre gerade um gewesen sein!" (Morgenbiadet)

Wie wird das Wetter?

„Was, Sie habe» sich ein Barometer angeschafft? Sie besitzen
doch einen Laubfrosch!"

„Ja, gewiß, aber der ist schon so alt, und da fällt ihm das
Treppensteigen zu schwer!" (Ekstrabiadet)

Reiseandenken

„Ich habe auf meiner Italienfahrt einen seltene» Gegenstand
erworben: den Füllfederhalter, mit dem Dante seine Göttliche
Komödie schrieb."

„Liber damals gab es doch noch gar keine Füllfedern!"

„Na ja, darum ist eben das Ding so wertvoll!" (Husmodernj

die große Tube,

die Kleine Tube

So sagen viele, sobald sie nur einmal Nivea-Zahnpasta
probiert haben. Denn sie überzeugen sich bald von der
großen Wirksamkeit und vom erfrischenden Geschmack
der Nivea-Zahnpasta. Sie sind überrascht, für einen
so niedrigen Preis eine so hochwertige
Zahnpasta zu bekommen.

Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sielt gell, uuf die „Fliegenden Blätter'1 beziehen

121
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Sol-Eier
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Sol-Eier "Na, Frau Nachbar, keine Kinderchen, dies Jahr?" "Sehnse mal da hoch - das solltense eigentlich werden.

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 187.1937, Nr. 4803, S. 121

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen