„Du sollst doch nicht so viel liege», Mama; da wirst du ja noch dicker."
„Aber Elly — — sei doch rücksichtsvoll und sage wenigstens korpulenter!"
„Ich habe Rücksicht auf Papa genommen, weil der doch Mitglied beim deutschen Sprachverein ist."
hat der Richter Lunsicker in Akron im Anionsstaate Ohio bestimmt,
daß der Mann sein Essen in der Küche bereiten darf, die er aber
am Nachmittag für die Frau räumen muß. Am Sonntag, Dienstag
und Donnerstag darf er allein das Wohnzimmer benutzen, an den
andern Tagen steht es der Frau zu.
Wie aber ist es mit dem Vadezimmer? Das darf wahrscheinlich
keiner von beiden benutzen, da sie sich schon in ihren Schriftsätzen
während der Prozeßführung werden reinwaschen wolle».
John Sutto» in Oakland, Kalifornien, will die Welt verbessern.
Als Beispiel der in seiner schöneren Zukunftswelt betriebenen Ge-
schäfte hat er einen Konfitürenladen eröffnet, in dem weder er selbst
noch bedienendes Personal zu sehen ist. Die Kunden suchen sich
Schokolade, Bonbons usw. selbst aus, registrieren an der Kasse de»
Kauf, legen Geld hinein und nehmen sich, wen» nötig, Wechselgeld
heraus.
Da wird es an Kunden nicht fehlen. Aber manche werden viel-
leicht geneigt sein, stark an den Preise» abzuhandcln, ja sogar be-
deutende Zugaben zu erhalten.
Ein Pariser Ingenieur hat eine kleine Beleuchtungskonstruktio»
zum Patent angemeldet, die Ehepaaren dazu dienen soll, daß ein
Teil im Bett lesen kann, ohne daß der andere Teil, der schlafen
will, durch den Lichtschein gestört wird. Es handelt sich dabei um
Landschuhe, deren Fingerspitze» mit kleinen, von einer Batterie am
Landgelenk gespeisten Glühlampen versehen sind.
Dann wird also mit erleuchteten Fingern gelesen werden. Erleuch-
tete Köpfe kommen für solche Bettlektüre weniger in Frage.
268
Kinkerlitzchen
Die britisch-indischen Polizeibehörden haben die noch in einigen
Bezirken Indiens bestehenden Tempel des Gottes Karupasawing
schließen lassen. Karupasawing ist der Gott der Räuber und Diebe,
und bei Räubereien und Diebstählen pflegten sich die Aebeltäter da-
rauf zu berufen, daß sie vor dem Anternehmen ihre» Gott ange-
rufen und seine Erlaubnis erhalten hätten.
Da sie ihren so freundliche Bewilligungen austeilende» Gott nicht
mehr anrufen könne», werden dort die Räuber und Diebe jetzt wie
ihre Kollegen anderwärts verfahren müsse»: sie werden ohne Erlaub-
nis rauben und stehlen müssen.
Die kürzlich zur „Miß Amerika" gewählte Betty Cooper hat auf
diese» Titel verzichtet; sie hat erklärt, der damit verknüpfte Reklame-
rummel sei ihr unerträglich, und sie wünsche wieder ihre Ruhe.
Amerikanische Schönheitsköniginnen werden sehr umworben. Betty
aber wird, weil sie nicht herrschen will, jetzt erst recht Leiratsanträge
bekommen.
Mr. O'Neil,ein Rechtsanwalt in der amerikanischen StadtLouston,
hat einen so starken Bartwuchs, daß er sich alle zwei Stunden ra-
sieren muß; er hat sein Rasierzeug stets bei sich.
Für einen richtigen amerikanischen Rechtsanwalt muß das schreck-
lich sein: ihm bleibt ja kaum Zeit, andere einzuseifen.
Eheleute, die in Scheidung liegen, pflegen schon während des
Prozesses getrennt zu leben. In einem Ausnahmefall, als weder der
Mann noch die Frau ihr kleines Einfamilienhaus verlassen wollten.
„Aber Elly — — sei doch rücksichtsvoll und sage wenigstens korpulenter!"
„Ich habe Rücksicht auf Papa genommen, weil der doch Mitglied beim deutschen Sprachverein ist."
hat der Richter Lunsicker in Akron im Anionsstaate Ohio bestimmt,
daß der Mann sein Essen in der Küche bereiten darf, die er aber
am Nachmittag für die Frau räumen muß. Am Sonntag, Dienstag
und Donnerstag darf er allein das Wohnzimmer benutzen, an den
andern Tagen steht es der Frau zu.
Wie aber ist es mit dem Vadezimmer? Das darf wahrscheinlich
keiner von beiden benutzen, da sie sich schon in ihren Schriftsätzen
während der Prozeßführung werden reinwaschen wolle».
John Sutto» in Oakland, Kalifornien, will die Welt verbessern.
Als Beispiel der in seiner schöneren Zukunftswelt betriebenen Ge-
schäfte hat er einen Konfitürenladen eröffnet, in dem weder er selbst
noch bedienendes Personal zu sehen ist. Die Kunden suchen sich
Schokolade, Bonbons usw. selbst aus, registrieren an der Kasse de»
Kauf, legen Geld hinein und nehmen sich, wen» nötig, Wechselgeld
heraus.
Da wird es an Kunden nicht fehlen. Aber manche werden viel-
leicht geneigt sein, stark an den Preise» abzuhandcln, ja sogar be-
deutende Zugaben zu erhalten.
Ein Pariser Ingenieur hat eine kleine Beleuchtungskonstruktio»
zum Patent angemeldet, die Ehepaaren dazu dienen soll, daß ein
Teil im Bett lesen kann, ohne daß der andere Teil, der schlafen
will, durch den Lichtschein gestört wird. Es handelt sich dabei um
Landschuhe, deren Fingerspitze» mit kleinen, von einer Batterie am
Landgelenk gespeisten Glühlampen versehen sind.
Dann wird also mit erleuchteten Fingern gelesen werden. Erleuch-
tete Köpfe kommen für solche Bettlektüre weniger in Frage.
268
Kinkerlitzchen
Die britisch-indischen Polizeibehörden haben die noch in einigen
Bezirken Indiens bestehenden Tempel des Gottes Karupasawing
schließen lassen. Karupasawing ist der Gott der Räuber und Diebe,
und bei Räubereien und Diebstählen pflegten sich die Aebeltäter da-
rauf zu berufen, daß sie vor dem Anternehmen ihre» Gott ange-
rufen und seine Erlaubnis erhalten hätten.
Da sie ihren so freundliche Bewilligungen austeilende» Gott nicht
mehr anrufen könne», werden dort die Räuber und Diebe jetzt wie
ihre Kollegen anderwärts verfahren müsse»: sie werden ohne Erlaub-
nis rauben und stehlen müssen.
Die kürzlich zur „Miß Amerika" gewählte Betty Cooper hat auf
diese» Titel verzichtet; sie hat erklärt, der damit verknüpfte Reklame-
rummel sei ihr unerträglich, und sie wünsche wieder ihre Ruhe.
Amerikanische Schönheitsköniginnen werden sehr umworben. Betty
aber wird, weil sie nicht herrschen will, jetzt erst recht Leiratsanträge
bekommen.
Mr. O'Neil,ein Rechtsanwalt in der amerikanischen StadtLouston,
hat einen so starken Bartwuchs, daß er sich alle zwei Stunden ra-
sieren muß; er hat sein Rasierzeug stets bei sich.
Für einen richtigen amerikanischen Rechtsanwalt muß das schreck-
lich sein: ihm bleibt ja kaum Zeit, andere einzuseifen.
Eheleute, die in Scheidung liegen, pflegen schon während des
Prozesses getrennt zu leben. In einem Ausnahmefall, als weder der
Mann noch die Frau ihr kleines Einfamilienhaus verlassen wollten.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Du sollst doch nicht so viel liegen, Mama; da wirst du ja noch dicker"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 187.1937, Nr. 4812, S. 268
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg