Aus einer Anzeige
„Wegen des Weiteren wolle man sich an die Ge-
schäftsstelle.wenden, wo das Nähere zu erfahren ist!"
Der Nachlaß
Der Dichter hatte seinen 70. Geburtstag gefeiert. Be-
wegten Lerzens hatte er Glückwünsche und Ehrungen ent-
gegen genommen und dann noch mit einigen Freunden
und Brüdern in Apoll traulich zusammen geseffen. Ja,
nun habe die Welt nichts Besonderes mehr von ihm zu
erwarten, hatte er gesagt. Aber später einmal, nach seinem
Ableben-o, da werde man in seinem Nachlaß doch
noch dies und jenes finden. —
Aber so sind die Freunde, und so sind besonders die
Brüder in Apoll-kaum war der Dichter gegangen,
da hieß es: „Pah, was wird er schon Großes in seinem
Nachlaß haben!"
Doch einer widersprach: „Oho, da wird sich schon was
finden! Bedenkt doch: der Mann hat ja schon vor 30 Jahren
angefangen, mächtig nachzulaffen!"
340
Ji alltausamen ....
Ji alltausamen drägt de Melodie
Vont Heimatland genau as ick in’n Bossen,
Jug alltausamen is dat jüst as mi
Mit düsend Wörtel in de Seel rinwossen.
Un könnt ji dat uck grade nich as ick
In Strophenform bedichten un besingen, —
Tauwielen deit juch doch dat Heimatglück,
De Heimatleiw hell ut de Ogen springen.
Un hevt ji uck, as oft dat Leben speit,
In frömden Firnen jugen Anker smeten,
Irst recht denn het de Heimat mankmal fehlt, —
So arm sei is, ji hevt ehr nich vergeten.
So arm un rüg, unrüstig, stormümweigt,
In juge Dröm het sei sich rinnerstahlen
Un het juch Unrauh in de Adern seigt,
As wir ein groten Schatz in ehr tau halen.
Jawoll, ein Schatz, vel gröter noch an Wiert
As Geld un Gaut, — du, Heimat, kannst em geben;
Wat uns dat wiede Weltall nich beschiert,
Wumah wi jagen dörch dat ganze Leben,
De Freden in de Seel, — du ganz allein,
O Heimat, givst den Freden dine Frün’n; —
Du lohnst de Leiw; — an mi könnt ji dat seihn:
Ick hev ehr leiw, — sei let mi Freden fin’n.
M. Müller-Grählert
Ausgleich „Ich Hab dich warte» lassen, armes Kmd,
und du bist naß geworden!" — „Das tut doch nichts!
Wir gehe» ja jetzt gleich einen flotten Regenmantel kaufen."
„Wegen des Weiteren wolle man sich an die Ge-
schäftsstelle.wenden, wo das Nähere zu erfahren ist!"
Der Nachlaß
Der Dichter hatte seinen 70. Geburtstag gefeiert. Be-
wegten Lerzens hatte er Glückwünsche und Ehrungen ent-
gegen genommen und dann noch mit einigen Freunden
und Brüdern in Apoll traulich zusammen geseffen. Ja,
nun habe die Welt nichts Besonderes mehr von ihm zu
erwarten, hatte er gesagt. Aber später einmal, nach seinem
Ableben-o, da werde man in seinem Nachlaß doch
noch dies und jenes finden. —
Aber so sind die Freunde, und so sind besonders die
Brüder in Apoll-kaum war der Dichter gegangen,
da hieß es: „Pah, was wird er schon Großes in seinem
Nachlaß haben!"
Doch einer widersprach: „Oho, da wird sich schon was
finden! Bedenkt doch: der Mann hat ja schon vor 30 Jahren
angefangen, mächtig nachzulaffen!"
340
Ji alltausamen ....
Ji alltausamen drägt de Melodie
Vont Heimatland genau as ick in’n Bossen,
Jug alltausamen is dat jüst as mi
Mit düsend Wörtel in de Seel rinwossen.
Un könnt ji dat uck grade nich as ick
In Strophenform bedichten un besingen, —
Tauwielen deit juch doch dat Heimatglück,
De Heimatleiw hell ut de Ogen springen.
Un hevt ji uck, as oft dat Leben speit,
In frömden Firnen jugen Anker smeten,
Irst recht denn het de Heimat mankmal fehlt, —
So arm sei is, ji hevt ehr nich vergeten.
So arm un rüg, unrüstig, stormümweigt,
In juge Dröm het sei sich rinnerstahlen
Un het juch Unrauh in de Adern seigt,
As wir ein groten Schatz in ehr tau halen.
Jawoll, ein Schatz, vel gröter noch an Wiert
As Geld un Gaut, — du, Heimat, kannst em geben;
Wat uns dat wiede Weltall nich beschiert,
Wumah wi jagen dörch dat ganze Leben,
De Freden in de Seel, — du ganz allein,
O Heimat, givst den Freden dine Frün’n; —
Du lohnst de Leiw; — an mi könnt ji dat seihn:
Ick hev ehr leiw, — sei let mi Freden fin’n.
M. Müller-Grählert
Ausgleich „Ich Hab dich warte» lassen, armes Kmd,
und du bist naß geworden!" — „Das tut doch nichts!
Wir gehe» ja jetzt gleich einen flotten Regenmantel kaufen."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Nun, träumen Sie nicht, sondern bedienen Sie mich!" "Ausgleich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 187.1937, Nr. 4817, S. 340
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg