Schwierigkeit«» mit einem Weihnachtsgeschenk
ich will natürlich den Kauf nicht rückgängig machen; nach den Feier-
tagen schicken Sie die Möbel dann zu mir, in meine Wohnung. Aber
noch etwas müssen Sie tun, Lerr Stäblein: setzen Sie die Einrich-
tung in ein Schaufenster! And rechts und links in die Nachbarfenster
auch je eine Saloneinrichtung, aber eine billigere! Das können Sie
doch machen, nicht wahr?"
„Schwerlich!" sagte Stäblein kühl. „Dafür habe ich jetzt keine
Leute frei."
„Dann holen Sie sich ein paar Dienstmänner vom Bahnhof.
Die bezahle ich auch — doppelte Taxe! Am 24. abends muß ich die
drei Einrichtungen in Ihren Schaufenstern sehn, Lerr Stäblein. Tun
Sie mir den Gefallen! Ich werde auch immer Ihr treuer Kunde
bleiben. Ich habe eine Tochter, die jetzt 7 Jahre alt ist; wenn sie
heiratet, kaufe ich die Aussteuer bei Ihnen. Aber »och eins: die
Schaufenster müssen natürlich nach Ladenschluß beleuchtet bleiben."
Dazu hatte Stäblein keine Lust. „Allerdings lasse ich sonst meine
Schaufenster bis Mitternacht beleuchtet. Aber nicht in der Weih-
nachtsnacht. Da sind ja so wenig Leute auf der Straße."
„Sie können mir das Licht in Rechnung stellen," stöhnte Max
Scherbe! schon etwas erschöpft. „Am 10 können Sie's ausdrehn
lassen. Beauftragen Sie einen jungen Mann damit! Lier sind zehn
Mark für ihn — bitte! Dafür wird er den Spaziergang am Weih-
nachtsabend mit Vergnügen machen."
Albert Stäblein nahm die zehn Mark und beschloß, daß der junge
Mann fein 16jähriger Sohn fein solle. Der konnte das auch sehr
leicht machen, da die Familie Stäblein im Möbelhause selbst wohnte,
im obersten Stock.-
Als Max Scherbe! am nächsten Tage zum Mittagessen kam,
stürzte ihm die Gattin schon im Korridor entgegen. „Denke dir:
die Saloneinrichtung ist wieder von Susemihls abgeholt worden!"
Scherbe! war wohl vorbereitet. „Aha, Molchen, dann hast du
also recht gehabt: sie wird doch nicht schön genug gewesen sein."
„Nein, Max, ich habe mich geirrt. Ich habe mir diesmal die
Möbel genauer angeseh». Sie sind doch recht hübsch. Ja, am rechte»
Platze, nicht bei Susemihls, würde» sie sich sehr gut ausnehmen.
Aber ich kann mir schon denken, wie die Sache zusammenhängt. Der
olle Susemihl hat jemand die Einrichtung vor der Nase weggekauft,
jemand, der sie durchaus haben wollte. And nun hat er sie mit Ge-
winn wieder hergegeben. Das ist ein gerissener Kunde."
Es hätte Max Scherbe! peinlich sein müssen, daß so von dem
guten alten Susemihl gesprochen wurde. Aber er hatte jetzt keinen
Platz für beengende Empfindungen-er atmete auf. Immerhin
riet er freundlich: „Sage das nur keinem Menschen im Lause,
Malchen! Die Sache kann ja auch einen andern Zusammenhang haben."
* *
„Stille Nacht, heilige Nacht!" sang die Schallplatte bei Scherbels.
Dann stürzten die Kinder auf ihre Geschenke, Max Scherbe! streichelte
die für ihn bereit liegenden Krawatten, aber für die Gattin und
Lausfrau war nichts da, gar nichts. Wenn nichts zu sehen ist, steckt
oft Großes imLintergrunde: Amalie Scherbe! bekam glänzende Augen.
And nun sagte der Gatte: „Zieh dir den Pelz an, Molchen!
Ich lasse ein Auto kommen; wir fahren zu deinem Weihnachtsgeschenk
— es sind ilur 5 Minuten."
Das Möbelhaus Stäblein hatte drei Schaufenster erhellt: drei
Saloneinrichtungen standen da; die mittelste war durch ein Schild
„VerkauftI" ausgezeichnet. Das hatte Max Scherbe! eigentlich nicht
gewünscht, aber es ersparte ihm jetzt weitere Erklärungen. Amalie
fiel ihm um den Lals, ohne Rücksicht aus den mit dem Auto warten-
den Schofför. „Du guter Mann! Das ist ja wundervoll!"
„Da bin ich aber froh, daß ich's getroffen habe!" sagte Max
Scherbel. „Ich hatte schon Angst, du würdest sehr kritisch sein. Weil
du wegen Susemihls so geredet hast."
„Aber Max, das war doch ganz was andres! Was für uns
paßt, braucht doch bei Susemihls nicht am Platze zu sein. Aber
störe mich jetzt nicht-ich muß mich freuen."
Es dauerte mindestens zehn Minuten, bis Amalie Scherbel sich
von dem Schaufenster trennen konnte. Max Scherbel bekam inzwischen
kalte Füße und trank nachher, um einem Schnupfe» vorzubeugen,
ein Liter Glühwein. Aber das hätte er vielleicht ohnehin getan, aus
Freude, diesen Weihnachtsabend glücklich hinter sich zu haben.
Humor des Auslandes
Weihnachtswunsch
„Georg, in meinem Kleiderschrank fehlt ein Kleid!"
„Aber Schatzi, wer soll denn das genommen haben! Last du
keine Ahnung, wo das sein kann?"
„Doch, es hängt im Schaufenster vom ,Salon Krause" uns
gegenüber . ." (Magasinet)
Das alte Leid
„Du siehst aber schlecht aus, lieber Freund!"
„Mir geht es auch nicht gut!"
„Was fehlt dir denn?"
„Ich höre dauernd Summen im Ohr!"
„Wie hoch sind denn die Summen?"
(Schweizer Illustrierte)
Eine Wette
„Lerr Liebig," sagte Fräulein Wanda, „bitte, entscheiden Sie doch
in einer Wette, die Lerr Lagemann und ich eingegangen sind! Lerr
Lagemann sagt, daß es von hier bis zum Marktplatz 500 Fuß sind,
und ich sage, daß es inindcstens 1000 Fuß sind! Wer hat recht?"
„Ja, Fräulein Wanda, ich glaube, Sie alle beide! Es werden
ungefähr 500 von Lagemanns Füßen sein und 1000 von Ihren!"
Lerr Liebig erhielt darauf ein sehr holdes Lächeln von Fräulein
Wanda. (Judge)
So sagen viele, sobald sie nur einmal Nivea-Zahnpasta
probiert haben. Denn sie überzeugen sich bald von der
großen Wirksamkeit und vom erfrischenden Geschmack
der Nivea-Zahnpasta. Sie sind überrascht, für einen
so niedrigen Preis eine so hochwertige
40 pf
die große Tube
25 Pf. die kleine Tube
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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ich will natürlich den Kauf nicht rückgängig machen; nach den Feier-
tagen schicken Sie die Möbel dann zu mir, in meine Wohnung. Aber
noch etwas müssen Sie tun, Lerr Stäblein: setzen Sie die Einrich-
tung in ein Schaufenster! And rechts und links in die Nachbarfenster
auch je eine Saloneinrichtung, aber eine billigere! Das können Sie
doch machen, nicht wahr?"
„Schwerlich!" sagte Stäblein kühl. „Dafür habe ich jetzt keine
Leute frei."
„Dann holen Sie sich ein paar Dienstmänner vom Bahnhof.
Die bezahle ich auch — doppelte Taxe! Am 24. abends muß ich die
drei Einrichtungen in Ihren Schaufenstern sehn, Lerr Stäblein. Tun
Sie mir den Gefallen! Ich werde auch immer Ihr treuer Kunde
bleiben. Ich habe eine Tochter, die jetzt 7 Jahre alt ist; wenn sie
heiratet, kaufe ich die Aussteuer bei Ihnen. Aber »och eins: die
Schaufenster müssen natürlich nach Ladenschluß beleuchtet bleiben."
Dazu hatte Stäblein keine Lust. „Allerdings lasse ich sonst meine
Schaufenster bis Mitternacht beleuchtet. Aber nicht in der Weih-
nachtsnacht. Da sind ja so wenig Leute auf der Straße."
„Sie können mir das Licht in Rechnung stellen," stöhnte Max
Scherbe! schon etwas erschöpft. „Am 10 können Sie's ausdrehn
lassen. Beauftragen Sie einen jungen Mann damit! Lier sind zehn
Mark für ihn — bitte! Dafür wird er den Spaziergang am Weih-
nachtsabend mit Vergnügen machen."
Albert Stäblein nahm die zehn Mark und beschloß, daß der junge
Mann fein 16jähriger Sohn fein solle. Der konnte das auch sehr
leicht machen, da die Familie Stäblein im Möbelhause selbst wohnte,
im obersten Stock.-
Als Max Scherbe! am nächsten Tage zum Mittagessen kam,
stürzte ihm die Gattin schon im Korridor entgegen. „Denke dir:
die Saloneinrichtung ist wieder von Susemihls abgeholt worden!"
Scherbe! war wohl vorbereitet. „Aha, Molchen, dann hast du
also recht gehabt: sie wird doch nicht schön genug gewesen sein."
„Nein, Max, ich habe mich geirrt. Ich habe mir diesmal die
Möbel genauer angeseh». Sie sind doch recht hübsch. Ja, am rechte»
Platze, nicht bei Susemihls, würde» sie sich sehr gut ausnehmen.
Aber ich kann mir schon denken, wie die Sache zusammenhängt. Der
olle Susemihl hat jemand die Einrichtung vor der Nase weggekauft,
jemand, der sie durchaus haben wollte. And nun hat er sie mit Ge-
winn wieder hergegeben. Das ist ein gerissener Kunde."
Es hätte Max Scherbe! peinlich sein müssen, daß so von dem
guten alten Susemihl gesprochen wurde. Aber er hatte jetzt keinen
Platz für beengende Empfindungen-er atmete auf. Immerhin
riet er freundlich: „Sage das nur keinem Menschen im Lause,
Malchen! Die Sache kann ja auch einen andern Zusammenhang haben."
* *
„Stille Nacht, heilige Nacht!" sang die Schallplatte bei Scherbels.
Dann stürzten die Kinder auf ihre Geschenke, Max Scherbe! streichelte
die für ihn bereit liegenden Krawatten, aber für die Gattin und
Lausfrau war nichts da, gar nichts. Wenn nichts zu sehen ist, steckt
oft Großes imLintergrunde: Amalie Scherbe! bekam glänzende Augen.
And nun sagte der Gatte: „Zieh dir den Pelz an, Molchen!
Ich lasse ein Auto kommen; wir fahren zu deinem Weihnachtsgeschenk
— es sind ilur 5 Minuten."
Das Möbelhaus Stäblein hatte drei Schaufenster erhellt: drei
Saloneinrichtungen standen da; die mittelste war durch ein Schild
„VerkauftI" ausgezeichnet. Das hatte Max Scherbe! eigentlich nicht
gewünscht, aber es ersparte ihm jetzt weitere Erklärungen. Amalie
fiel ihm um den Lals, ohne Rücksicht aus den mit dem Auto warten-
den Schofför. „Du guter Mann! Das ist ja wundervoll!"
„Da bin ich aber froh, daß ich's getroffen habe!" sagte Max
Scherbel. „Ich hatte schon Angst, du würdest sehr kritisch sein. Weil
du wegen Susemihls so geredet hast."
„Aber Max, das war doch ganz was andres! Was für uns
paßt, braucht doch bei Susemihls nicht am Platze zu sein. Aber
störe mich jetzt nicht-ich muß mich freuen."
Es dauerte mindestens zehn Minuten, bis Amalie Scherbel sich
von dem Schaufenster trennen konnte. Max Scherbel bekam inzwischen
kalte Füße und trank nachher, um einem Schnupfe» vorzubeugen,
ein Liter Glühwein. Aber das hätte er vielleicht ohnehin getan, aus
Freude, diesen Weihnachtsabend glücklich hinter sich zu haben.
Humor des Auslandes
Weihnachtswunsch
„Georg, in meinem Kleiderschrank fehlt ein Kleid!"
„Aber Schatzi, wer soll denn das genommen haben! Last du
keine Ahnung, wo das sein kann?"
„Doch, es hängt im Schaufenster vom ,Salon Krause" uns
gegenüber . ." (Magasinet)
Das alte Leid
„Du siehst aber schlecht aus, lieber Freund!"
„Mir geht es auch nicht gut!"
„Was fehlt dir denn?"
„Ich höre dauernd Summen im Ohr!"
„Wie hoch sind denn die Summen?"
(Schweizer Illustrierte)
Eine Wette
„Lerr Liebig," sagte Fräulein Wanda, „bitte, entscheiden Sie doch
in einer Wette, die Lerr Lagemann und ich eingegangen sind! Lerr
Lagemann sagt, daß es von hier bis zum Marktplatz 500 Fuß sind,
und ich sage, daß es inindcstens 1000 Fuß sind! Wer hat recht?"
„Ja, Fräulein Wanda, ich glaube, Sie alle beide! Es werden
ungefähr 500 von Lagemanns Füßen sein und 1000 von Ihren!"
Lerr Liebig erhielt darauf ein sehr holdes Lächeln von Fräulein
Wanda. (Judge)
So sagen viele, sobald sie nur einmal Nivea-Zahnpasta
probiert haben. Denn sie überzeugen sich bald von der
großen Wirksamkeit und vom erfrischenden Geschmack
der Nivea-Zahnpasta. Sie sind überrascht, für einen
so niedrigen Preis eine so hochwertige
40 pf
die große Tube
25 Pf. die kleine Tube
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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