Ergebnis der Preisaufgabe 367 (Nr. 4811)
Wir hatten als Muster solcher vo» uns gewünsch-
ten Verse zwei kleine Gedichte gegeben. Zur Erläu-
terung seien hier aus dem ersten i .Der Freier' noch
einmal die beiden letzten Strophen angeführt:
Sieht ste das Bild des rechten Manns
In mir? Bin ich doch nicht ihr Fall?
Ach, ich -spiriere furchtbar Irans-!
Ich trink' erst einen-kohol Al-.
And nun, ihr Götter, steht mir bei
And seid nicht etwa schadenfroh I
Frau Venus, lächle »fall mir Bei-!
-legiere mich, o Amor, pro!
Es galt also, notwendige, jeweils in vorausge-
gangenen Zeilen schon festgelegte Reime als Bestand-
teile längerer Wörter zu finden und aus ihnen heraus-
zulösen, die Wörter also gewissermaßen zu zerhacken.
Das hatte aber immer in der gleichen Zeile zu ge-
schehen, nicht in der Art eines schon alten Spaßes
durch einfaches Zerschneiden eines Wortes und
Linübernehmen der zweiten LLlfte in die nächste
Zeile. Bei so gewaltsamem Vorgehen mußte aber
wenigstens ein vollkommen reiner Reim gewonnen
werden und ebenso selbstverständlich war es, daß da-
durch der Rhythmus nicht beeinträchtigt werden
durfte; eher sollte er gerade durch das Zerhacken der
Wörter gewahrt bleiben.
Die Aufgabe war also klar, und doch find Fehler
gemacht worden. Da haben sich zunächst allzu flüchtige
Leser cingefunden. Sie haben nur unsere beiden als
Vorlage dienenden Gedichte angesehen und dann ge-
ineint, es handele sich darum, nach Wahl eines von
ihnen in Ordnung zu bringen, die zerhackten Wörter
zusammenzufügcn und für den dadurch verlorenen
Reim, so gut es ging, Ersatz zu suchen. So war es
ja nicht gemeint, und daß sie selber durch ihre Flüchlig-
keit den Irrtum verschuldet haben, werde» jene Ein-
sender nun wohl einsehen.
Andere wieder haben geglaubt, es käme auf mög-
lichst häufiges Zerhacken an. Ein Beispiel für viele!
„Verse mit dem Hackbeil"
In den Zeilen:
Mein -gasus Pe-, o -trelch sei geis-,
-vor schwing dich em- zum -den Ritt wil-;
Ich werd'-lohnt be- und -krönt-ge-preis-
Als -ster be- -benverdreher Sil-I
find zunächst vier Wörter ganz zwecklos zerhackt worden,
da es ja nicht zum Reimen diente; aber auch vo»
den vier anderen ist bei zweien, in den ersten beiden
Zeilen, die Operation zu beanstanden. Denn bei so
grausamen Versen sollte doch, wie ausdrücklich erläu-
tert worden war, wenigstens die entschuldigende Vor-
spiegelung aufrecht erhalten werden, daß nur aus
äußerstem Reimzwang das Hackbeil angewendet werde;
sinngemäß mußte sich also der abgehackte Reim immer
zu einem unversehrten Worte einstellen.
Demgegenüber stand aber eine solche Fülle aner-
kennenswerter Einsendungen, daß es diesmal wirklich
keine leichte Arbeit war, die drei Preisträger mit der
möglichsten Gerechtigkeit auszusondern. Das Ergebnis:
Erster Preis von 60 Mark:
Auf einer Wiese stand ein Schaf,
ES hat sich dort gesonnt;
Da kam ein junger -iker Graf-
And wollt es -erfein kont-.
Zwar von Natur aus heiter'n Sinns,
Erschrak das Schaf und floh.
Als er es gar noch -elte pins-.
Bis an den -rizont Lo».
Der Maler stand vor Schreck ganz starr,
Mit tiefem Weh im Lerz.
Wohl eine Stund' er -tete war-.
Dann -ichtete er verz..
Einsender: Dr.med. Ernst Pawel, Leipzig C I,
Frankfurter Straße 10.
Zweiter Preis von 30 Mark:
Kleiner Monatsrelgcn
Als erster Mond tritt auf den Plan
Mit Frost -uar und Eis der Jan-.
Drauf naht noch immer reich an Schnee,
Doch fastnachtsfroh, -bruar der Fe-.
Die Vögel aber kehren her
Aus fernem Süden -ze im Mär».
Bald lockt er leis, bald nicht zu knapp
Stößt er ins Sturmhorn, -ril der AP-.
Mit zuckersüßem Minnelohn
Beschenkt uns Mai, -nemond der Won-.
Scho» steuern wir dein Sommer zu,
Mit Rosen -Ni begrüßt uns Zu-,
And heißer wird's, gewitterschwül
Dräut -i gar mancher Tag im Jul-,
Die Saat ist reif, die Luft ist blau,
Lell klingt die Sense -gust im Au-,
Die letzten Sommerfäden webt
Der neunte -ember Mond, der Sepk-.
Mit Obst und andern Früchten lockt
Der reiche -ober dann, der Okt-.
Drauf wird's auf Erden trüb und doof
Im nebclreichen -ember Nov-.
Doch Weihnacht und Stlvesterfeez
Bringt -ember uns zum Schluß der Dez.
Einsender: Fr. Daub, Neu-Isenburg, Lessen.
Dritter Preis von 2V Mark:
Lebcnsregcln
.Bist du ein Leld, ein noch so kühner,
So bleibe immer höflich, Mensch!
Trittst du wem auf die -äugen Lühner-,
Mußt trotzdem du dich -uld'gen entsch-.
Wenn mein Kollege wird Papa,
Muß, ob ich ihn auch gern nicht seh',
Ich freundlich ihm -tulieren gra-.
Das Leben ist ein -ater The-.
Einsender: Ernst Schober, Reichenau, Sa.
Außerdem sind 30 Trostpreise in Büchern im Werte
von je 3 Mark verschickt worden.
Humor des Auslandes
„Mein Vater verdient sein Geld an den Fehlern, die andere
Leute machen!" — „Dann ist er wohl Rechtsanwalt?"
„Nein - er hat eine Fabrik für Radiergummis!" (Passing Sll0w)
Auf der Meldestelle
„And wo wohnen Sie augenblicklich?" fragte der Beamte.
„Meine Adresse hat sich verändert," sagte der Mann, „ich wohne
nicht mehr Kanalstraße 22, sondern Kanalstraße 16!" — „And Ihr
Geburtsdatum?" — „Das ist dasselbe geblieben!" (Nn-mordiaäoi)
Weihnachtsfreuden
„Na, Fritzchen," fragte der Freund der Familie, „wie pflegt ihr
denn zu Lause den Leiligenabend zu verbringen?"
„Zuerst essen wir ein feines Abendbrot, danach wird der Weih-
nachtsbaum angesteckt, dann verteilen lvir die Geschenke und zum
Schluß pflegt sich Schwester Käthe zu verloben!" (Tidens Tegn)
Ein Hundewetter
„Bringen Sie den Brief zur Post, Minna!"
„Es ist doch aber ein so scheußliches Wetter, daß man keinen
Lund hinausschickt!" — „Dann lassen Sie Tyras zu Lause!" (Humorist)
-da/i uku1 der Tinqer!
Das kommt im Haushalt immer mal vor. Schnell „Hansaplast
elastisch” leicht gedehnt auflegen, das schützt die Wunde
gegen Verunreinigung, wirkt keimtötend und blutstillend.
Hansaplast ist luftdurchlässig und fördert dadurch die
Heilung. Mit größeren Wunden geht man natürlich zum Arzt!
In Apotheken, Drogerien, Bandagengeschäften von15Pf.an.
Schnellverband
JGutsaplasl
elastisch
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl, auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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Wir hatten als Muster solcher vo» uns gewünsch-
ten Verse zwei kleine Gedichte gegeben. Zur Erläu-
terung seien hier aus dem ersten i .Der Freier' noch
einmal die beiden letzten Strophen angeführt:
Sieht ste das Bild des rechten Manns
In mir? Bin ich doch nicht ihr Fall?
Ach, ich -spiriere furchtbar Irans-!
Ich trink' erst einen-kohol Al-.
And nun, ihr Götter, steht mir bei
And seid nicht etwa schadenfroh I
Frau Venus, lächle »fall mir Bei-!
-legiere mich, o Amor, pro!
Es galt also, notwendige, jeweils in vorausge-
gangenen Zeilen schon festgelegte Reime als Bestand-
teile längerer Wörter zu finden und aus ihnen heraus-
zulösen, die Wörter also gewissermaßen zu zerhacken.
Das hatte aber immer in der gleichen Zeile zu ge-
schehen, nicht in der Art eines schon alten Spaßes
durch einfaches Zerschneiden eines Wortes und
Linübernehmen der zweiten LLlfte in die nächste
Zeile. Bei so gewaltsamem Vorgehen mußte aber
wenigstens ein vollkommen reiner Reim gewonnen
werden und ebenso selbstverständlich war es, daß da-
durch der Rhythmus nicht beeinträchtigt werden
durfte; eher sollte er gerade durch das Zerhacken der
Wörter gewahrt bleiben.
Die Aufgabe war also klar, und doch find Fehler
gemacht worden. Da haben sich zunächst allzu flüchtige
Leser cingefunden. Sie haben nur unsere beiden als
Vorlage dienenden Gedichte angesehen und dann ge-
ineint, es handele sich darum, nach Wahl eines von
ihnen in Ordnung zu bringen, die zerhackten Wörter
zusammenzufügcn und für den dadurch verlorenen
Reim, so gut es ging, Ersatz zu suchen. So war es
ja nicht gemeint, und daß sie selber durch ihre Flüchlig-
keit den Irrtum verschuldet haben, werde» jene Ein-
sender nun wohl einsehen.
Andere wieder haben geglaubt, es käme auf mög-
lichst häufiges Zerhacken an. Ein Beispiel für viele!
„Verse mit dem Hackbeil"
In den Zeilen:
Mein -gasus Pe-, o -trelch sei geis-,
-vor schwing dich em- zum -den Ritt wil-;
Ich werd'-lohnt be- und -krönt-ge-preis-
Als -ster be- -benverdreher Sil-I
find zunächst vier Wörter ganz zwecklos zerhackt worden,
da es ja nicht zum Reimen diente; aber auch vo»
den vier anderen ist bei zweien, in den ersten beiden
Zeilen, die Operation zu beanstanden. Denn bei so
grausamen Versen sollte doch, wie ausdrücklich erläu-
tert worden war, wenigstens die entschuldigende Vor-
spiegelung aufrecht erhalten werden, daß nur aus
äußerstem Reimzwang das Hackbeil angewendet werde;
sinngemäß mußte sich also der abgehackte Reim immer
zu einem unversehrten Worte einstellen.
Demgegenüber stand aber eine solche Fülle aner-
kennenswerter Einsendungen, daß es diesmal wirklich
keine leichte Arbeit war, die drei Preisträger mit der
möglichsten Gerechtigkeit auszusondern. Das Ergebnis:
Erster Preis von 60 Mark:
Auf einer Wiese stand ein Schaf,
ES hat sich dort gesonnt;
Da kam ein junger -iker Graf-
And wollt es -erfein kont-.
Zwar von Natur aus heiter'n Sinns,
Erschrak das Schaf und floh.
Als er es gar noch -elte pins-.
Bis an den -rizont Lo».
Der Maler stand vor Schreck ganz starr,
Mit tiefem Weh im Lerz.
Wohl eine Stund' er -tete war-.
Dann -ichtete er verz..
Einsender: Dr.med. Ernst Pawel, Leipzig C I,
Frankfurter Straße 10.
Zweiter Preis von 30 Mark:
Kleiner Monatsrelgcn
Als erster Mond tritt auf den Plan
Mit Frost -uar und Eis der Jan-.
Drauf naht noch immer reich an Schnee,
Doch fastnachtsfroh, -bruar der Fe-.
Die Vögel aber kehren her
Aus fernem Süden -ze im Mär».
Bald lockt er leis, bald nicht zu knapp
Stößt er ins Sturmhorn, -ril der AP-.
Mit zuckersüßem Minnelohn
Beschenkt uns Mai, -nemond der Won-.
Scho» steuern wir dein Sommer zu,
Mit Rosen -Ni begrüßt uns Zu-,
And heißer wird's, gewitterschwül
Dräut -i gar mancher Tag im Jul-,
Die Saat ist reif, die Luft ist blau,
Lell klingt die Sense -gust im Au-,
Die letzten Sommerfäden webt
Der neunte -ember Mond, der Sepk-.
Mit Obst und andern Früchten lockt
Der reiche -ober dann, der Okt-.
Drauf wird's auf Erden trüb und doof
Im nebclreichen -ember Nov-.
Doch Weihnacht und Stlvesterfeez
Bringt -ember uns zum Schluß der Dez.
Einsender: Fr. Daub, Neu-Isenburg, Lessen.
Dritter Preis von 2V Mark:
Lebcnsregcln
.Bist du ein Leld, ein noch so kühner,
So bleibe immer höflich, Mensch!
Trittst du wem auf die -äugen Lühner-,
Mußt trotzdem du dich -uld'gen entsch-.
Wenn mein Kollege wird Papa,
Muß, ob ich ihn auch gern nicht seh',
Ich freundlich ihm -tulieren gra-.
Das Leben ist ein -ater The-.
Einsender: Ernst Schober, Reichenau, Sa.
Außerdem sind 30 Trostpreise in Büchern im Werte
von je 3 Mark verschickt worden.
Humor des Auslandes
„Mein Vater verdient sein Geld an den Fehlern, die andere
Leute machen!" — „Dann ist er wohl Rechtsanwalt?"
„Nein - er hat eine Fabrik für Radiergummis!" (Passing Sll0w)
Auf der Meldestelle
„And wo wohnen Sie augenblicklich?" fragte der Beamte.
„Meine Adresse hat sich verändert," sagte der Mann, „ich wohne
nicht mehr Kanalstraße 22, sondern Kanalstraße 16!" — „And Ihr
Geburtsdatum?" — „Das ist dasselbe geblieben!" (Nn-mordiaäoi)
Weihnachtsfreuden
„Na, Fritzchen," fragte der Freund der Familie, „wie pflegt ihr
denn zu Lause den Leiligenabend zu verbringen?"
„Zuerst essen wir ein feines Abendbrot, danach wird der Weih-
nachtsbaum angesteckt, dann verteilen lvir die Geschenke und zum
Schluß pflegt sich Schwester Käthe zu verloben!" (Tidens Tegn)
Ein Hundewetter
„Bringen Sie den Brief zur Post, Minna!"
„Es ist doch aber ein so scheußliches Wetter, daß man keinen
Lund hinausschickt!" — „Dann lassen Sie Tyras zu Lause!" (Humorist)
-da/i uku1 der Tinqer!
Das kommt im Haushalt immer mal vor. Schnell „Hansaplast
elastisch” leicht gedehnt auflegen, das schützt die Wunde
gegen Verunreinigung, wirkt keimtötend und blutstillend.
Hansaplast ist luftdurchlässig und fördert dadurch die
Heilung. Mit größeren Wunden geht man natürlich zum Arzt!
In Apotheken, Drogerien, Bandagengeschäften von15Pf.an.
Schnellverband
JGutsaplasl
elastisch
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl, auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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