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Rücksicht

Schnalzer hat einen angeblich anregenden und belehrenden Vor-
trag besucht. Er hat das tun müssen, denn der Vortragende ist der
Vetter Fridolin gewesen.

Am nächsten Morgen trifft Schnalzer den Vetter Fridolin. Er ist noch
so verärgert, daß er kein Blatt vor den Mund nimmt. Er grollt: „Das
war ja grauenhaft langweilig! Am liebsten wäre ich schon nach einer
Viertelstunde gegangen, aber gemeiner Weise hatte ich einen Platz
gerade in der Mitte der Reihe, und da konnte ich nicht hinaus. Ich
wollte die Leute auf den andern Plätzen doch nicht störend

„Aha, die waren also doch von meinem Vortrage gefesselt?"

„Nee — die waren ein-
geschlafen."

Die gute Zigarre

Lolzapfel kauft sich Zi-
garren — beim Zigarren-
händler Stopfer. Eine zündet
er gleich an und marschiert
ab. Aber er kommt nur bis
zur nächsten Straßenecke, dann
spuckt er aus, sieht sich die
Zigarre genau an und kehrt
wieder um. Er hat Grund zu
einer Beschwerde.

„Riechen Sie mal!" sagt
er zu Stopfer und hält ihm
die Zigarre unter die Nase.

„Stinkt nach verbranntem
Laar, nicht wahr? And da
— da haben Sie die Besche-
rung!" And Lolzapfel polkt
am Mundende der Zigarre
herum und zieht eine Laar-
strähne heraus, die der Länge
nach in dem Glimmstengel ein-
gelagert war. „Na, was sagen
Sie dazu?"

Aber Stopfer betrachtet
das Laar keineswegs mit
Mißfallen. Er nickt zufrieden.

„Frauenhaar! Da haben Sie
also den Beweis, daß die Zi-
garre, wie ich Ihnen gesagt
habe, wirklich Landarbeit ist."

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Zu viel verlangt

Raspel hat Blank begaunert, in ganz gemeiner Weise begaunert.
Aber Blank hat die Staatsanwaltschaft mobil gemacht, und nun soll
sich Raspel verantworten.

„Der Fall liegt ganz klar," meint der Rechtsanwalt Dr. Fink,
der etwas widerstrebend Raspels Verteidigung übernommen hat.
„Am besten kommen Sie noch weg, wenn Sie die Sache offen zu-
geben und aufrichtige Reue zeigen."

„Zugeben kann ich, Lerr Doktor," meint Raspel. Aber dann
schüttelt er den Kopf. „Mit der aufrichtigen Reue ist das aber
verdammt schwer. Ich freue mich ja noch immer, daß ich den Schafs-
kopf so reingelegt habe."

Zu viel verlangt

Wendelin, dem jungen
Maler, geht es nicht beson-
ders. Er ist ja fleißig, aber
was nützt einem Maler der
wildeste Fleiß, wenn er seine
Bilder nicht verkaufen kann.
Ach, und jetzt muß er wieder
Miete zahlen! And nicht
quittierte Rechnungen liegen
auch in Menge da!

Wendelin begibt sich zum
Onkel Tobias. Für den wäre
es eine Kleinigkeit, ihn aus
den Schwierigkeiten zu ziehen;
er brauchte nur einen Scheck
zu schreiben. Aber Onkel
Tobias schreibt nicht gern.

„Na, läßt du dich auch
mal sehn!" sagt Onkel To-
bias. „Wie geht's dir denn?
Was macht die Kunst?"

Wendelin seufzt und geht
dann gleich auf sein Ziel los.
„Ach, Onkel, es ist so furcht-
bar schwer mit dem Malen!
Ich möchte dich bitten, mir
etwas zu helfen."

„Quatsch!" knurrt Onkel
Tobias. „Lelfen? Ich kann
doch nicht malen!"


Aerzteball „Der unangenehme Kollege Dippelmann

mit der Augendiagnose ist ja auch da. Die Sache ist doch nicht ohne."
„Aber ich bitte Sie!"

„Nun ja — — allen jungen Damen hier steht er in die Augen."
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aerzteball"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 188.1938, Nr. 4825, S. 34

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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