Zeichnungen von E. Croissant
„Sie haben dergleichen ja in Ihrer Jugend genossen, liebe
Freundin, aber ich wohnte als junges Mädchen auf dem Dorf;
da gab es keine Bälle." — „Pah, Sie haben nichts verloren!"
„Mag sein. Aber haben Sie mir nicht erzählt, daß Sie
auf einem Ball Ihren Gatten kennen lernten?"
Beteiligt
Pelikan geht oft und gern ins Stadttheater; seit vielen Jahren hat
er seinen Stammplatz in der ersten Parkettreihe.
Pelikan begegnet dem Schauspieler Zünder. Der trägt einen wunder-
schönen Blumenstrauß. „Ja, wir haben ein Jubiläum. Ansere Souffleuse,
diese ausgezeichnete Stütze des Stadttyeaters, ist heule 25 Jahre dabei."
Pelikan ist erfreut. „Gut, daß ich das erfahre. Sofort werde ich auch
ein paar Blumen besorgen — — ich habe die vortreffliche Frau ja so
oft gehört."
Ehrlicher Finder
Der alte Klötrig ist krank gewesen. Leute geht er zum ersten Male
wieder aus, und da muß er sich gleich ärgern.
„Ja, ich habe Sensmeier getroffen," erzählt er nachher Panse. „Ein
unangenehmer Mensch, aber daß er sich so unzart benehmen würde,
hätte ich doch nicht gedacht. Stellen Sie sich das vor! Senfmeier kuckt
mich zwei Minuten lang an, schüttelt den Kopf und sagt dann: O weh,
Lerr Klötrig — — wissen Sie, was ich finde? Ich finde, Sie sehen gar
nicht gut aus! Nee, sehr elend sehen Sie aus, finde ich.-Das ist
doch kein Benehmen! Wenn man sowas auch findet, dann behält man
es doch für sich."
Panse nickt. „Allerdings! Gerade von Senfmeier hätte ich gedacht:
wenn der mal was findet, behält er es für sich."
Febris patagonica
„Auf jeden Fall liegt kein Grund vor, den Mann länger zu isolieren."
„Auch meine Meinung. Legen wir ihn also in die Chirurgische!"
Dann gingen sie.
Später kam die Schwester und sagte Paul, er müsse morgen
umziehen.
„Wird hier auch operiert, Schwester?"
„Natürlich!"
Paul zog um, aber anders, als die Bakteriologen sich das gedacht
hatten. Er kletterte einen Blitzableiter hinunter und hinterließ nur einen
Abschiedsgruß auf einem Zettel.
Am nächsten Morgen ging er zum Leuerbaas.
„Du kannst gleich wieder auf der,Lerta' anheuern, Paul. Sie macht
nachher am Pier 10 fest."
Paul stellte sich sofort dem Schiffsarzt der Äerta vor.
Der lachte herzlich.
„Das kommt davon, wenn man bei Windstärke 7 Eintragungen
machen muß. Aber ich bringe die Sache in Ordnung. Im Buch stand
nur .ebrietas perpetua“, sonst nichts."
„Was heißt denn das, Lerr Doktor?"
„Das heißt fortgesetzt besoffenZ"
„Einen Teufel Hab ich mir eigentlich feuriger vorgestellt!"
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„Sie haben dergleichen ja in Ihrer Jugend genossen, liebe
Freundin, aber ich wohnte als junges Mädchen auf dem Dorf;
da gab es keine Bälle." — „Pah, Sie haben nichts verloren!"
„Mag sein. Aber haben Sie mir nicht erzählt, daß Sie
auf einem Ball Ihren Gatten kennen lernten?"
Beteiligt
Pelikan geht oft und gern ins Stadttheater; seit vielen Jahren hat
er seinen Stammplatz in der ersten Parkettreihe.
Pelikan begegnet dem Schauspieler Zünder. Der trägt einen wunder-
schönen Blumenstrauß. „Ja, wir haben ein Jubiläum. Ansere Souffleuse,
diese ausgezeichnete Stütze des Stadttyeaters, ist heule 25 Jahre dabei."
Pelikan ist erfreut. „Gut, daß ich das erfahre. Sofort werde ich auch
ein paar Blumen besorgen — — ich habe die vortreffliche Frau ja so
oft gehört."
Ehrlicher Finder
Der alte Klötrig ist krank gewesen. Leute geht er zum ersten Male
wieder aus, und da muß er sich gleich ärgern.
„Ja, ich habe Sensmeier getroffen," erzählt er nachher Panse. „Ein
unangenehmer Mensch, aber daß er sich so unzart benehmen würde,
hätte ich doch nicht gedacht. Stellen Sie sich das vor! Senfmeier kuckt
mich zwei Minuten lang an, schüttelt den Kopf und sagt dann: O weh,
Lerr Klötrig — — wissen Sie, was ich finde? Ich finde, Sie sehen gar
nicht gut aus! Nee, sehr elend sehen Sie aus, finde ich.-Das ist
doch kein Benehmen! Wenn man sowas auch findet, dann behält man
es doch für sich."
Panse nickt. „Allerdings! Gerade von Senfmeier hätte ich gedacht:
wenn der mal was findet, behält er es für sich."
Febris patagonica
„Auf jeden Fall liegt kein Grund vor, den Mann länger zu isolieren."
„Auch meine Meinung. Legen wir ihn also in die Chirurgische!"
Dann gingen sie.
Später kam die Schwester und sagte Paul, er müsse morgen
umziehen.
„Wird hier auch operiert, Schwester?"
„Natürlich!"
Paul zog um, aber anders, als die Bakteriologen sich das gedacht
hatten. Er kletterte einen Blitzableiter hinunter und hinterließ nur einen
Abschiedsgruß auf einem Zettel.
Am nächsten Morgen ging er zum Leuerbaas.
„Du kannst gleich wieder auf der,Lerta' anheuern, Paul. Sie macht
nachher am Pier 10 fest."
Paul stellte sich sofort dem Schiffsarzt der Äerta vor.
Der lachte herzlich.
„Das kommt davon, wenn man bei Windstärke 7 Eintragungen
machen muß. Aber ich bringe die Sache in Ordnung. Im Buch stand
nur .ebrietas perpetua“, sonst nichts."
„Was heißt denn das, Lerr Doktor?"
„Das heißt fortgesetzt besoffenZ"
„Einen Teufel Hab ich mir eigentlich feuriger vorgestellt!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sie haben dergleichen ja in Ihrer Jugend genossen, ..." "Du bist wohl Archäologe?" "Einen Teufel hab ich mir eigentlich feuriger vorgestellt!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 188.1938, Nr. 4827, S. 67
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg