Preisaufgabe: Preise 200.- Mark
Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit RM 60.—, zweite
mit RM 30.— und dritte mit RM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je RM 3.—
an weitere 30 Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
einverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.
Bei gleichwertigen Einsendungen entscheidet das Los.
Preisaufgabe Nr. 383: Liebhaber in allen Berufen
Die Aeberschrift stimmt nicht ganz, aber wir wollen es bei ihr
bewenden lassen, denn so stand sie auf einem mit Versen bekritzelten
Blatt Papier, das wir neulich an einem schönen Tage auf einer
Bank im Stadtpark gefunden und, neugierig, wie wir sind, zur
Kenntnis genommen haben. Liebhaber in allen Berufen — dabei
müßte man eigentlich an viele Liebhaber denken, die Vertreter aller
möglichen Berufe sind. Es handelt sich aber nur um einen einzigen
Liebhaber, dessen Neigung nicht erwidert zu werden scheint, und der
sich nun den und jenen Beruf wünscht, weil er glaubt, er würde
dann mehr Glück in seiner Liebe haben und die anscheinend spröde
Verehrte gewinnen. Der Anbekannte hat diesen Wünschen in einigen
kunstlosen Versen Ausdruck gegeben.
Zu vermuten ist aber, daß diese Verse auf einer Anregung be-
ruhen. Es gibt nämlich ein Gedicht: „Liebhaber in allen Gestalten",
und hier stimmt die Aeberschrift, denn sie ist von Goethe. Die ersten
Verse lauten:
Ich wollt', ich wär' ein Fisch,
So hurtig und frisch.
And käinst du, zu angle».
Ich würde nicht manglen.
Diese passive Rolle, sich von der Liebsten angeln zu lassen, hat
jedoch unserm unbekannten Liebhaber wohl nicht gefallen; sie würde
ihm wohl auch keinen Erfolg versprechen. Er will nicht so demütig,
sondern forsch sein, und darum hat er gedichtet:
Ich wollt', ich wäre ein Dieb.
Nicht Gold und Juwelen -
Dein Lerz nur allein.
Das würd' ich mir stehlen.
Aber gleich darauf sieht er doch lieber von diesem kriminellen
Beruf ab und wünscht sich das gerade Gegenteil:
Wenn ich ei» Richter wär'.
Da wär' mir nicht bänglich.
Du kriegtest, o Lolde, bei mir
Gleich lebenslänglich.
Die Lindernisse, die seiner Liebe entgegenstehen, verrät der An-
bekannte sodann in diesen Zeilen:
Wenn ich ein Tischler wär',
Dürften sie nicht mich verpöbeln:
Alle Rivalen sofort
Würde ich gründlich vermöbeln.
And schließlich finden wir noch diesen zahmeren, aber doch die
schönste Aussicht bietenden Wunsch:
Wenn ich ein Müller wär'
Könnt's mir nicht fehlen:
Würde vergnügt mich gleich
Mit dir — vermehlen.
Zu weiteren Versen hat es der unbekannte Liebhaber nicht ge-
bracht. Er hat dann noch einige Anfänge hingekritzelt: „Wenn ich
Chirurg doch wär'" — „Ein Polizist möcht' ich sein" — „Wär' ich
ein Postsekretär" u. a. m.-aber dazu ist ihm wohl noch nichts
eingefallen. Wollen Sie dem Anbekannten helfen? Lundertfach läßt
sich sein Wunsch abwandeln; es gibt ja so viele, viele Berufe. Ein
einziger spaßhafter Vorschlag genügt schon für die Bewerbung um
unsere Preise; über drei sollte nicht hinausgegangen werden.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 14. Juli 1938 an: Schriftleitung der Fliegenden Blätter
(Preisaufgabe), München 27, Möhlstraße 34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" tragen. — Werden Lösungen
mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden. —
Entscheidung in Nummer 4854.
Warum kann Herr X.
nicht lache»?
Warum lacht Herr 1J. so offen und herzlich und Herr T. so verkniffen?
Leidet er an Hemmungen — oder getraut er sich nicht zu lachen? —
Das ist so: Herr T. will nicht seine schlechten Zähne sehen lassen! Llnd
so geht es vielen Leuten. Hier ein Dip, sich ein herzliches, offenes Lachen
zu erhalten: nicht eine Zahnpasta nehmen, die lediglich mechanisch säu-
bert, sondern eine Zahnpasta, die auch in die feinsten Rillen dringt und
dort reinigend wirkt. Diese Eigenschaft hat Rivea-Zahn-
pasta, die den Atem herrlich erfrischt jti**
und die Zähne klar und rein macht. V-
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit RM 60.—, zweite
mit RM 30.— und dritte mit RM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je RM 3.—
an weitere 30 Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
einverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.
Bei gleichwertigen Einsendungen entscheidet das Los.
Preisaufgabe Nr. 383: Liebhaber in allen Berufen
Die Aeberschrift stimmt nicht ganz, aber wir wollen es bei ihr
bewenden lassen, denn so stand sie auf einem mit Versen bekritzelten
Blatt Papier, das wir neulich an einem schönen Tage auf einer
Bank im Stadtpark gefunden und, neugierig, wie wir sind, zur
Kenntnis genommen haben. Liebhaber in allen Berufen — dabei
müßte man eigentlich an viele Liebhaber denken, die Vertreter aller
möglichen Berufe sind. Es handelt sich aber nur um einen einzigen
Liebhaber, dessen Neigung nicht erwidert zu werden scheint, und der
sich nun den und jenen Beruf wünscht, weil er glaubt, er würde
dann mehr Glück in seiner Liebe haben und die anscheinend spröde
Verehrte gewinnen. Der Anbekannte hat diesen Wünschen in einigen
kunstlosen Versen Ausdruck gegeben.
Zu vermuten ist aber, daß diese Verse auf einer Anregung be-
ruhen. Es gibt nämlich ein Gedicht: „Liebhaber in allen Gestalten",
und hier stimmt die Aeberschrift, denn sie ist von Goethe. Die ersten
Verse lauten:
Ich wollt', ich wär' ein Fisch,
So hurtig und frisch.
And käinst du, zu angle».
Ich würde nicht manglen.
Diese passive Rolle, sich von der Liebsten angeln zu lassen, hat
jedoch unserm unbekannten Liebhaber wohl nicht gefallen; sie würde
ihm wohl auch keinen Erfolg versprechen. Er will nicht so demütig,
sondern forsch sein, und darum hat er gedichtet:
Ich wollt', ich wäre ein Dieb.
Nicht Gold und Juwelen -
Dein Lerz nur allein.
Das würd' ich mir stehlen.
Aber gleich darauf sieht er doch lieber von diesem kriminellen
Beruf ab und wünscht sich das gerade Gegenteil:
Wenn ich ei» Richter wär'.
Da wär' mir nicht bänglich.
Du kriegtest, o Lolde, bei mir
Gleich lebenslänglich.
Die Lindernisse, die seiner Liebe entgegenstehen, verrät der An-
bekannte sodann in diesen Zeilen:
Wenn ich ein Tischler wär',
Dürften sie nicht mich verpöbeln:
Alle Rivalen sofort
Würde ich gründlich vermöbeln.
And schließlich finden wir noch diesen zahmeren, aber doch die
schönste Aussicht bietenden Wunsch:
Wenn ich ein Müller wär'
Könnt's mir nicht fehlen:
Würde vergnügt mich gleich
Mit dir — vermehlen.
Zu weiteren Versen hat es der unbekannte Liebhaber nicht ge-
bracht. Er hat dann noch einige Anfänge hingekritzelt: „Wenn ich
Chirurg doch wär'" — „Ein Polizist möcht' ich sein" — „Wär' ich
ein Postsekretär" u. a. m.-aber dazu ist ihm wohl noch nichts
eingefallen. Wollen Sie dem Anbekannten helfen? Lundertfach läßt
sich sein Wunsch abwandeln; es gibt ja so viele, viele Berufe. Ein
einziger spaßhafter Vorschlag genügt schon für die Bewerbung um
unsere Preise; über drei sollte nicht hinausgegangen werden.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 14. Juli 1938 an: Schriftleitung der Fliegenden Blätter
(Preisaufgabe), München 27, Möhlstraße 34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" tragen. — Werden Lösungen
mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden. —
Entscheidung in Nummer 4854.
Warum kann Herr X.
nicht lache»?
Warum lacht Herr 1J. so offen und herzlich und Herr T. so verkniffen?
Leidet er an Hemmungen — oder getraut er sich nicht zu lachen? —
Das ist so: Herr T. will nicht seine schlechten Zähne sehen lassen! Llnd
so geht es vielen Leuten. Hier ein Dip, sich ein herzliches, offenes Lachen
zu erhalten: nicht eine Zahnpasta nehmen, die lediglich mechanisch säu-
bert, sondern eine Zahnpasta, die auch in die feinsten Rillen dringt und
dort reinigend wirkt. Diese Eigenschaft hat Rivea-Zahn-
pasta, die den Atem herrlich erfrischt jti**
und die Zähne klar und rein macht. V-
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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