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Kleiner Radio-Roman
Freising oder Freilassing oder
wie der bayrische Sender heißt,
von dem alle Nadiohörer spre-
chen, kann ich mit meinem Ap-
parat bekommen. Sie lachen?
Wie? Ich mache Sie aufmerk-
sam, daß es Ihre Sache ist, daß
die Kiste funktioniert. Den Esel
möchte ich sehen, der mir dieses
Marterinstrument abkauft, diese
Kaffeemühle, die ständig einen
Brei von Nebengeräuschen aus-
speit. Der Ausstellungsochse
müßte erst geboren werden, der
sich diesen Musiksarg ins Zim-
mer stellt! Ich werde Ihre
Firma auf Schadenersatz ver-
klagen. Ich muß übermorgen
verreisen, ich muß bis dahin den
Apparat verkauft haben. Ich
kann ihn doch nicht mitnehmcn,
da werden ja die Lokomotiven
scheu. !lnd Ihr Chef, der hoch-
berühmte Fachmann, der Lerr
Ingenieur Theodor Ernst Lein-
rich Laller, versicherte mir, daß
er den Apparat mir auf Glanz
reparieren werde, daß die Leute
bei mir Schlange stehen würden
wegen eines solchen Gelegen-
heitskaufes! Das nennen Sie
eine Reparatur? Schlechter nur
ist er geworden! Ein Skandal
ist das. Neugierig bin ich, was
Sie für Ausreden finden und
mir zu erwidern haben werden!"

„Nur das eine," meinte da
mild der schüchterne junge
Mann, „Ingenieur Laller ist
nicht mein Chef. Er hat mir nur
Ihre Anschrift gegeben, weil ich
mir einen Radioapparat unter
der Land kaufen wollte, und
bei Ihnen, sagte er, wäre ein
fabelhafter zu haben."

„Leben Sie wohl, Fräulein Rosl!"

„Laffen Sie doch, Stiebritz! Das Mädel er-

kennt Sie von da unten ja gar nicht."
„Aber sie winkt mir ja freundlich zu."

„Na also, ich sag's ja: sie erkennt Sie nicht."

Ein Optimist

„Na, geht der neue Zigarren-
laden?"

„Wie kann ich das heute schon
wissen, wo ich doch erst vor acht
Tagen aufgemacht habe — da-
gewesen ist noch keiner!"

Der Prahlhans

-In Ihrem Besitz fand man
fünf Geldbeutel, und da be-
streiten Sie noch, Taschen-
diebstähle begangen zu haben?
Was tun Sie denn mit fünf
Geldbeuteln?"

„Renommieren, Lerr Poli-
zeikommiffar!"

(Aolpichs hatten inseriert:
„Mittelgroßer Dobermannrüde
zu verschenken."

Rasso, der Rüde, war ihnen
aus einer Erbschaft zugefallen;
aber sie halten Katzen und
konnten keinen Lund gebrauchen.
Ihn einem Ländler zu über-
geben, dazu konnten sie sich nicht
entschließen. Auf ein Inserat,
so rechneten sie, würden nur
Tierfreunde erscheinen.

Das Inserat erschien im
Nachmittagsblatt. Das war
noch druckfeucht, als sich bei
Golpichs schon ein Mann mel-
dete. Der Mann, das muß hier
gesagt werden, sah nicht sehr
vertrauenerweckend aus.

Frau Golpich machte eine
Ausrede: „Der Lund ist bereits
verschenkt."

„Ach," sagte der Mann, „das
ist schade, aber vielleicht haben
Sie sonst noch was Eßbares
übrig?"

„Bei Klappermann ist ein Einbruch versucht worden. Daß sowas in unserer kleinen Stadt möglich ist!"
„Nicht wahr? Lier weiß doch jeder, daß bei Klappermann nischt zu holen ist."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Leben Sie wohl, Fräulein Rosl!" "Bei Klappermann ist ein Einbruch versucht worden ..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 188.1938, Nr. 4845, S. 356

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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