DOI Heft:
Nr. 4847
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.6559#0397
Kinkerlitzchen
Vor einiger Zeit suchte eine New Borker
Klinik für eine junge Dame, der bei einem Auto-
unfall das Nasenbein zerschmettert worden war,
jemanden, der ein Stück Rippe opfern wollte.
Richard Roberts, ein junger Architekt, der gerade
Geld brauchte, bot sich dazu an, und die Dame
wurde geheilt und bekam eine sehr schöne Nase.
Jetzt haben die beiden geheiratet.
Das wird eine glückliche Ehe werden. Eheleute
sollen einander ergänzen; hier hat der Man»
die Frau schon vorher ergänzt.
In den Vereinigten Staaten ist es jetzt nach
der Entscheidung eines New Borker Gerichts den
weiblichen Geschworenen gestattet, während der
Verhandlungen Landarbeiten zu machen, da solche
Beschäftigung erfahrungsgemäß die Aufmerksam-
keit einer Frau nicht beeinträchtige.
Das stimmt. Daß Frauen trotz einer Land-
arbeit zu Gericht sitzen und scharf urteilen können,
weiß man ja von den Kaffeekränzchen her.
Was gestattet man nun aber den männlichen
Geschworenen? Sie sollten wenigstens Bier
trinken und rauchen dürfen.
Englische Zeitungen haben von einem Wun-
derkind in dem kanadischen Dorfe Saskatoon er-
zählt. Dort hat das Ehepaar Singer einen 14
Monate alten Knaben, der vorzüglich Pfeifen kann-
Jedenfalls pfeift das Knäblein die Melodien
hübscher Kinderlieber, wie: „Eia popeia, was
raschelt im Stroh?" und ähnliche. Loffentlich
wird aber nicht später einmal ein Bengel aus
ihm, der auf alles pfeift.
In Montpellier heiratete eine 50jährige Straf-
gefangene ihren Gefängniswärter. Nach der
Trauung wurde sie wieder in ihre Zelle gebracht,
da sie noch ein Jahr zu verbüßen hat; der Mann
aber wurde sofort vorsichtshalber an ein anderes
Gefängnis versetzt.
Da der merkwürdige Fall nur damit zu er-
klären ist, daß die Gefangene ihren Wärter stark
gefesselt haben muß, so wird, wenn das Jahr
vergangen ist, zwar sie ihre Freiheit haben, er
aber wohl nicht mehr.
Seit 5 Jahren ruft Mister Pickus in Cleve-
land, der ein großer Politiker zu sein glaubt,
von Zeit zu Zeit diesen oder jenen ausländischen
Staatsmann an, um ihm gute Ratschläge zu geben.
Besonders oft hat ersich an den französischen Präsi-
denten Lebrun gewandt; seine letzten Ermahnungen
hat er dem englischen Premierminister Chamberlain
angedeihen lassen. Mr. Pickus, der für diese Fern-
gespräche schon eine Menge Geld geopfert hat, ist
im Petroleumhandel tätig. — Darum also! Er
will die von ihm Angerufenen erleuchten.
Mrs. George Weyland in Philadelphia hat
einen neuen Beruf entdeckt: sie pflegt die Krallen
von Stubenvögeln, hauptsächlich von Kanarien-
vögeln, und hat bereits 1500 Kunden, die sie von
Zeit zu Zeit besucht. Sie empfiehlt ihre Tätigkeit
als „Pedicure für Vögel." — Eine noble Sache!
Aber um Kunde dieser Pedicure-Künstlerin zu
sein, muß man eben einen Vogel haben.
Die Stadtverwaltung von Quebec, Kanada,
hat vor einigen Monaten eine Katzensteuer eiu-
geführt. Da daraufhin die meisten Katzen abge-
schafft wurden, ist die Stadt jetzt von einer furcht-
baren Mäuseplage heimgesucht worden, und die
Behörde hat reumütig die Steuer wieder aufge-
geben. — Mit der Katzensteuer mußte sie sich
natürlich einen Katzenjammer zuziehen.
Eine Firma in New Bork, die Arzneien für
Tiere herstellt, empfiehlt jetzt vitaminhaltige
„Lundebonbons"; sie sind hauptsächlich für solche
Stuben- und Schoßhunde bestimmt, deren Gesund-
heitszustand infolge unzweckmäßiger Ernährung
eine Vitaminzusuhr nötig macht.
Von Zeit zu Zeit ein Stück schieres Rindfleisch
würde den Lundchen wohl dienlicher sein. Zu-
nächst aber sollte man überhaupt ihre Besitzer
und Besitzerinnen kurieren.
In New Pork ist vor einiger Zeit eine Schule
für junge Väter gegründet worden. Jetzt haben
die ersten 20 Absolventen ihre Diplome erhalten;
sie verstehen sich nunmehr auf alles, was zur
Säuglingspflege gehört.
Das ist ja ganz gut und schön, aber das
Wichtigste wird noch immer bleiben, daß der Vater
versteht, das Geld für die Familie zu verdienen.
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Herrlich gelegen, großer Garten,
Fichtenwald, Solebäder im Haus
einzig im Ort, mäßige Preise.
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Wer dieses Buch liest, wird
überall als guter Unterhalter
und Redner willkommen sein.
Sie erfahren daraus, wie man
sich zwanglos unterhält, sich
interessant macht, Befangen-
heit und Schüchternheit ablegt, Gespräche
anknüpft und zur rechten Zeit immer die
packenden Worte sagt. Sie entwickeln sehr
bald Selbstvertrauen und Sicherheit, er-
ringen Achtung und Liebe beim anderen
Geschlecht. Sie stechen Konkurrenten aus,
alles bewundert Ihre lustigen Einfälle.
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