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o

2ch lernte Lerr» Puretz aus Wien in einer Gesellschaft in einer
kleinen bayrischen Donaustadt kennen. Lerr Puretz hatte bald heraus,
daß ick im Auto da war, und bat mich dringend, ihn mit nach
München zu nehmen.

Als wir um vier Ahr morgens in München ankamen, war ich
todmüde, Lerr Puretz hingegen morgenfrisch, denn er hatte die ganze
Fahrt durchgeschlafen. Seinen Wunsch, ihn ins Donisl zu begleiten,
lehnte ich daher ab. Ich fuhr ihn vor eine Pension und verabschie-
dete mich von ihm.

Drei Tage darauf rief Lerr Puretz mich an.

„Lerr Doktor, ich bin vollkommen abgebrannt — telephoniere
mit meinem letzten Zehnerl. Am II geht mein Zug. Kann ich net
sofort zu Ihnen herauskommen.

Sie werden mir doch 5 Mark leihen
können, damit ich wieder nach Lause
fahren kann?"

„Sofort können Sie nicht kom-
men, Lerr Puretz. Ich bin im Be-
griff, fortzugehen."

„Aber Lerr Doktor, ich bin ja
in 5 Minuten bei Ihnen."

„Ja, wo sind Sie denn jetzt?"

„Am Lauptbahnhof."

„Vom Lauptbahnhof bis zu
mir sind es mindestens 20 Minu-
ten. And so lange kann ich un-
möglich warten."

„Aber Lerr Doktor — ich nehm
ja an Taxi!"

Kinder am Abend

Mümmchen lag im Bett. Im-
mer wieder begann sie zu erzählen.

Die Mutter sagte streng: „Jetzt
schweig und schlaf, Mümmchen!"

Meinte Mümmchen:

„Ich kann nicht, Mutti — ich
habe noch den ganzen Mund voll
von Worten."

Verdächtig

Lengebusch saß in der Straßen
bahn. Ein kleines Mädchen betrach-
tete ihn angelegentlich.

„Nun, Kleine," meinte Lenge-
busch schließlich, „kennst du mich?"

„Nein," sagte das Mädchen,
„aber warum hast du dir die Nase
mit dem Lippenstift eingeschmiert?"
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„Is das Loch für das kleene Bäumchen nich zu tief, Lerr Nackbar?"
„Alles Aeberlegung! Ich will doch nicht, wenn ich die Früchte
abnehme, jedesmal eine Leiter holen, wie Sie das müssen."

2« der Zeichenstunde werden Blätter gemalt. Der Lehrer fragt
vorher: „Wer kann mir ein besonders schönes Blatt nennen?"

„Das Efeublatt." — „Gut. And noch eins." —„DasKastanienblatt."
„Nun, Fritzchen, weißt du auch ein schönes Blatt?"

„Ja. Vier Bube», mit Aß und Zehn besetzt."

Prentz und Stecher sind auf einer Gesckäftsreise. Beim Früh-
stück klagt Stecher: „Mein Zimmer hat 'ne Tür zum Nebenzimmer,
und da ist bloß 'n Kleiderschrank vorgestellt. Gehört sich eigentlich
nickt für so'n teures Lotel; da müssen sckallsichere Wände sein.
Immer wieder bin ich geweckt worden."

„Ihr Nachbar hat wohl geschnarcht?"

„Nee — ich! Aber er hat mich
deshalb geweckt."

§)nkel Nimrod, der große Jäger,
war zu Besuch. Natürlich mußte
er die neuen Porträts bestaunen;
die ganze Familie in Oel.

„Nun, was sagst du dazu?"
fragte man Nimrod.

„Der Maler malt offenbar aus
zu großer Entfernung. Ihr seid alle
so schlecht getroffen."

Seine Meinung

Tante Lene erzählt von Gold-
marie und Pechmarie.

Meint Äeinz nachdenklich: „Wenn
Frau Lolle einen Staubsauger
gehabt hätte, dann wäre die ganze
Geschichte nicht passiert!"

Tüchtigkeit

Ich schickte meinen Sekretär zum
Fahrkartenschalter. Er sollte mir
eine Fahrkarte dritter Klasse nach
Stuttgart lösen. Er kam mit einer
Karte zweiter Klaffe zurück.

„Was bedeutet das?" fragte
ich zornig.

Er schmunzelte: „Vor mir stand
ein wunderschönes Mädchen von
zwanzig Jahren, die für denselben
Zug eine Fahrkarte zweiter Klasse
nach Stuttgart löste. And ich dachte,
bevor Sie dann im Zug nach-
zahlen -"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Is das Loch für das kleene Bäumchen nich zu tief, Herr Nachbar?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Max
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 189.1938, Nr. 4851, S. 34
 
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