Die Eltern „Du mußt eine Schularbeit von Kurtchen unterschreiben, Bruno — er hat leider eine Fünf im Rechnen."
„Ja, rechnen kann der Junge nicht. Das hat er von dir, Ella!"
„Aber Bruno, du weißt doch nichts von meinen Schulzeugnissen."
Katzengeschichte
„Tot!" platzte Franziska endlich heraus. Die Tränen kamen
von allein. „Er hat sie erschossen — weil sie ein bißchen über die
Oelfarbe gegangen sind."
Julian ballte die Lände.
Aber er beherrschte sich.
„Das ist doch wohl nicht
möglich!" rief Frau Lohmann.
— „Julian — Sie hätten
das getan?"
Franziska weinte und putzte
sich die Rase. „Das ganze
Laus ist mir verleidet,"
schluchzte sie kläglich.
„Na na na —" sagte Lerr
Lohmann begütigend — „das
ist doch wohl nur halb so
schlimm!"
Franziska zuckte die Achseln
und sah angestrengt beiseite.
Julian schlug aus den Tisch.
„Wer hat mir geraten,
die Katzen zu erschießen —
wer wollte es selbst tun?"
schrie er wütend.
„Ich —" sagte Franziska
verstockt — „ja, ich habe da-
von gesprochen, weil du im-
mer wieder davon anfingst I
Aber du — du hast es getan!"
Es wurde ungemütlich.
Frau Lohmann deutete mit
Blicken aus ihren Mann bal-
digen Aufbruch an. Aber er
dachte wohl an Franziskas
anerkannt gute Küche und
förderte zur Freude aller einen
Einfall zutage: „Kinder, die
Sache ist doch sehr einfach.
Die Fenster sind gestrichen
— die Oelfarbe ist trocken — wer
anzuschaffen?"
Das wurde denn auch sogleich
„Bei diesem Anstieg hat wohl schon mancher Kopf und Kragen verloren?"
„And i jetzt beinah die Losen!"
hindert euch, zwei neue Katzen
beschlossen, und dann wurde es
noch recht gemütlich.
Doppelsinnig
„Den Damen unseres Kaffee-
kränzchens sollten Sie für die
Erstaufführung Ihres Stückes
Freikarten geben, Lerr Dok-
tor — ich verspreche Ihnen,
daß wir tüchtig klatschen
werden!"
Naiv
„Vier Jahre brauchte mein
berühmter Großvater, um
seine Lebenserinnerungen nie-
derzuschreibcn!"
„Lat er so'n schlechtes Ge-
dächtnis ?"
Des Rätsels Lösung
Der Gast setzte sich an den
Tisch.
Er bestellte:
„Geben Sie mir auch To-
matensuppe, Schellfisch und
Schokoladenkrem."
Der Kellner wunderte sich:
„Woher kennt denn der
Lerr unser Menu? Ich habe
Ihnen die Karte doch noch
garnicht gegeben?"
Der Gast knurrte:
„Die Karte nicht. Aber das
Tischtuch."
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„Ja, rechnen kann der Junge nicht. Das hat er von dir, Ella!"
„Aber Bruno, du weißt doch nichts von meinen Schulzeugnissen."
Katzengeschichte
„Tot!" platzte Franziska endlich heraus. Die Tränen kamen
von allein. „Er hat sie erschossen — weil sie ein bißchen über die
Oelfarbe gegangen sind."
Julian ballte die Lände.
Aber er beherrschte sich.
„Das ist doch wohl nicht
möglich!" rief Frau Lohmann.
— „Julian — Sie hätten
das getan?"
Franziska weinte und putzte
sich die Rase. „Das ganze
Laus ist mir verleidet,"
schluchzte sie kläglich.
„Na na na —" sagte Lerr
Lohmann begütigend — „das
ist doch wohl nur halb so
schlimm!"
Franziska zuckte die Achseln
und sah angestrengt beiseite.
Julian schlug aus den Tisch.
„Wer hat mir geraten,
die Katzen zu erschießen —
wer wollte es selbst tun?"
schrie er wütend.
„Ich —" sagte Franziska
verstockt — „ja, ich habe da-
von gesprochen, weil du im-
mer wieder davon anfingst I
Aber du — du hast es getan!"
Es wurde ungemütlich.
Frau Lohmann deutete mit
Blicken aus ihren Mann bal-
digen Aufbruch an. Aber er
dachte wohl an Franziskas
anerkannt gute Küche und
förderte zur Freude aller einen
Einfall zutage: „Kinder, die
Sache ist doch sehr einfach.
Die Fenster sind gestrichen
— die Oelfarbe ist trocken — wer
anzuschaffen?"
Das wurde denn auch sogleich
„Bei diesem Anstieg hat wohl schon mancher Kopf und Kragen verloren?"
„And i jetzt beinah die Losen!"
hindert euch, zwei neue Katzen
beschlossen, und dann wurde es
noch recht gemütlich.
Doppelsinnig
„Den Damen unseres Kaffee-
kränzchens sollten Sie für die
Erstaufführung Ihres Stückes
Freikarten geben, Lerr Dok-
tor — ich verspreche Ihnen,
daß wir tüchtig klatschen
werden!"
Naiv
„Vier Jahre brauchte mein
berühmter Großvater, um
seine Lebenserinnerungen nie-
derzuschreibcn!"
„Lat er so'n schlechtes Ge-
dächtnis ?"
Des Rätsels Lösung
Der Gast setzte sich an den
Tisch.
Er bestellte:
„Geben Sie mir auch To-
matensuppe, Schellfisch und
Schokoladenkrem."
Der Kellner wunderte sich:
„Woher kennt denn der
Lerr unser Menu? Ich habe
Ihnen die Karte doch noch
garnicht gegeben?"
Der Gast knurrte:
„Die Karte nicht. Aber das
Tischtuch."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Eltern" "Bei diesem Anstieg hat wohl schon mancher Kopf und Kragen verloren?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 189.1938, Nr. 4853, S. 68
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg