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Der Mann, von dem Vera träumte

„Das erste. Leider. Es wäre mir lieber, wenn ich jemanden
hätte . . ." Rolf brach mitten im Satz ab und schlug resigniert mit
der Land einen Lalbkreis durch die Lust. „Meine Kenntnis stammt
aus einer anderen Quelle. Ich habe die Angewohnheit, immer und
überall die Preise zu vergleichen. Man will doch im Leben etwas
hinter sich bringen. Mit Sparsamkeit fängt der Erfolg an."

„Ach ja," seufzte Vera, und ein schwermütiger Schatten ging
über ihr Gesicht.

„Aber ich bin nicht nur wegen des Preisunterschiedes hier ..."

„So? Ich könnte mir aber keinen anderen Grund denken."

„Doch, den gibt es," lächelte Rolf und wurde wieder geschäft-
lich. „And nun geben Sie mir, bitte, drei Chrysanthemen . . ."

„Ist der Strauß so recht?" fragte Vera, als sie mit dem Ar-
rangement fertig war.

„Gefällt er Ihnen denn?"

„Ö ja!"

„Dann ist er recht."

„Das macht 1.95," stammelte das Mädchen und wurde rot wie
ein Rubin.

„And nun," sagte Rols, als er bezahlt hatte, „möchte ich Ihnen
diese Blumen überreichen."

„Für mich sollen die sein?" Zwei große Augen waren erstaunt
auf Rols gerichtet.

„Natürlich. Endlich ist die Stunde gekommen. Jeden Sonntag
vormittag gehe ich an Ihrem Laden vorüber, aber nie hatte ich den
Mut, hereinzukommen. Ich wußte ja nicht, ob nicht ein anderer ...
nicht wahr. Sie verstehen . .?"

Vera nickte stumm mit dem Kops und drückte ihre zitternde
Land fest auf ihr Lerz.

„Aber es gibt keinen anderen, nicht wahr?"

Vera schüttelte ihren Kopf, daß die Locken flogen.

„O, wenn Sie eine Ahnung hätten, wie das beruhigt. Nun
wissen Sie also, wie es um mich steht. Jetzt können Sie mit mir
böse sein, wenn Sie es übers Lerz bringen. Wenn nicht, dann nicken
Sie mir nächsten Sonntag zu. Ich werde Punkt elf an dem Laden
vorüberkommen. Dann weiß ich, daß Ihre Chrysanthemen Ihnen
gefallen haben . . ."

Den Blick scheu zu Boden gesenkt, ging er mit leichten Schritten
zur Tür. Fassungslos starrte ihm das Mädchen nach, mit einem
Busch schlohweißer Chrysanthemen im Arm.

An der Tür drehte sich Rolf noch einmal um, machte mit er-
gebenem Blick eine förmliche Verbeugung und hauchte: „Auf Wieder-
sehen, Vera!" Dann fiel die Tür hinter ihm ins Schloß. Aber zwei
Sekunden später ging sie wieder auf. „Aebrigens: ich heiße Rudolf,
meine Freunde nennen mich Rolf."

Minuten später stand Vera immer noch da, mit den Chrysan-
themen im Arm und dem ins Leere gerichteten Blick. „Es gibt also
doch den Mann, den ich mir erträumt habe," stammelte sie schließlich-
„And daß er gerade jetzt kommen muß, es ist, als hätte ich ihn
selbst herbeibeschworen. O, Rolf . . ."

Vorfreude

Die Mutter räumte im Kleiderschrank auf.

Der kleine Felix meinte: „Du schaffst wohl schon Platz für meine
Weihnachtsgeschenke?"

Komparserie

Mister M. Rabel, ein kleiner Filmproduzent in Lollywood, drehte
einen großen Revolutionsfilm. Neunhundert Komparsen waren auf-
marschiert und mimten blutige Revolutionäre. Sie schwangen
drohend die Fäuste, sie rissen sich die Lemden auf und stießen wilde
Flüche aus, sie schüttelten Aexte und Sensen und verlangten schreiend,
daß unbedingt Blut fließen müsse.

Neben dem Aufnahmeleiter saß der Produzent Mister M. Rabel
und betrachtete ängstlich die großen Massen.

„And in einer Stunde muß ich ihnen sagen, daß ich kein Geld
mehr habe, sie zu bezahlen!" seufzte er verzweifelt.

Humor des Auslandes

Ein Ausgleich

„Es ist aber schrecklich, wie Ihr Mann flucht, Frau Nachbarin!"
„Ja, das ist ja nun sein einziges Vergnügen, seit er Abstinenzler
geworden ist!" * (Hjemmet)

Ein Korb

„Ihren Leiratsantrag kann ich nicht annehmen, Lerr Lemke, aber
ich werde Sie nicht vergessen und immer mit Achtung an Sie denken!"

„Oh, Fräulein Berta, so würden Sie nicht sprechen, wenn Sie
mich besser kenne» würden!" (?mich)

*

Heinz-Peter rächte sich

Neulich beugte sich Leinz-Peter über das Bettchen seines kleinen
Brüderchens, und dabei geschah es, daß der Kleine die Laare des
Aelteren zu fassen kriegte und tüchtig daran zog. Der Große fing
an zu brüllen, die Mutter kam hereingestürzt, tröstete den Miß-
handelten und sagte ihm, Brüderchen wäre noch so klein, um zu
wissen, daß das wehtäte. Rach einer Weile hörte die Mutter ein
neues Gebrüll, aber diesmal stammte es von dem Kleinen.

„Was ist denn los?" fragte sie beunruhigt.

„Jetzt weiß er, daß es weh tut!" erklärte Leinz-Peter kurz und

bündig. (Allers Familj Journal)

Ping-Pong

Eine Statistik besagt, daß von allen Ehejahren das vierte am
gefährlichsten ist. Lier gibt cs die schwersten Auseinandersetzungen
und die meisten Scheidungen.

Natürlich! Aller guten Dinge sind ja nur drei.

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