Kinkerlitzchen
Sir Lubert Wilkins will auf seine geplante
Polarexpedition im Unterseeboot seine Gattin
nicht mitnehmen mit der Begründung, sie sei
zu schlank und könne deshalb die Kälte nicht
vertragen. Darauf hat Lady Suzanne Wil-
kins sich jetzt in ein Sanatorium in Los Ange-
les begeben, um sich einer Mastkur zu unter-
ziehen.
Alle Achtung! Sie will den Widerstand
ihres Gatten mit Gründen von Gewicht be-
zwingen.
Vor einigen Jahren erbot sich der Stahl-
könig Quincy in Pittsburgh, der Stadt einen
900 Meter hohen stählernen Mast zu stiften, der
eine Fahne von 40 Meter Länge und 25 Meter
Breite tragen sollte. Weil man aber be-
fürchtete, daß die gewaltige Fahne bei Sturm
den Mast umreißen würde, wurde das Ange-
bot damals abgelehnt. Jetzt hat Quincy es
wiederholt und sich bereit erklärt, jede beliebige
Garantiesumme für entstehende Schäden und
Ersatzansprüche zu hinterlegen.
Jetzt sieht die Sache nicht mehr so gefähr-
lich aus. Quincy hat sich den Mast in den
Kopf gesetzt, und er scheint ja einen sehr
harten Kopf zu haben.
*
New Yorker Attraktion
(In einer New Yorker Vergnügungsstätte ließ man als be-
sondere Attraktion die dicksten Girls der Welt auftreten)
Das sind die dicksten Girls der Welt.
(Wie, lieber Freund, da dankste?)
Sie wiegen, sorgsam ausgepellt,
2 Zentner noch die schlankste.
An diesen Damen ist was dran!
Vom Kinn bis zu den Haxen
Sind Ethel, Mary, Lilian
Vortrefflich unterwachsen.
Und werfen sie die Beinchen so,
(O Theorie der Quanten!)
Erinnert das stark an den Zoo
Und ind'sche Elefanten.
Wenn zehn in einer Reihe stehn,
Und kosig=eng sich schmiegen,
Dann kann man ohne weitres sehn,
Wie sich die Balken biegen.
Die biegen sich zwar ohnehin
(ln anderer Bedeutung)
Weil im Parkett stets einer drin
Von irgend einer Zeitung.
fl. w.
In Paris sind neuerdings Besuchskarten
mit Lichtbild beliebt.
Die mehr oder minder gute Ausnahme des
Besuchers wird vom Photographen abhängen.
In Lollywood ist ei» Tonfilm gedreht
worden, in dem nur ein Wort gesprochen wird.
Es handelt sich um eine pantomimisch darge-
stellte Liebesgeschichte zweier junger Groß-
stadtmenschen. Der Ton ist nur dazu da, Lärm
und Geräusche der Großstadt wiederzugeben.
Erst als am Schluß der junge Mann sein
Mädchen kriegt, spricht er das eine Wort:
„Endlich!"
Es scheint sich um eine unaussprechliche
Liebe zu handeln. Aber auch das eine Wort:
„Endlich!" dürfte für viele Zuschauer über-
flüssig sein; sie werden es sich denken.
Der New Yorker Zuckerbäcker Mazzetti
hat ein Patent genommen auf eine von ihm
erfundene Zuckermasse, aus der Teller, Schüsseln
usw. hergestellt werden können, die das lei-
dige Geschirrspülen überflüssig machen. Nach
der Mahlzeit werden sie zerbrochen und die
Stücke als Bonbons genossen.
Für kinderreiche Familien, in denen viel
Geschirr abzuspülen ist, dürfte das besonders
Vorweihnachts-Stimmung
Lotte häkelt etwas Wollnes.
(Und sie häkelt schon so lang!)
Othmar trägt etwas Geschwollnes
Eingewickelt übern Gang.
Mutter raschelt in der Kammer,
Vater schließt die Türe ab
Und verlangt nach einem Hammer,
Und dann hämmert er: tipp tapp!
Walter bastelt mit der Säge
Halbe Nächte ab halb 10.
Manchmal hört man dumpfe Schläge
Na, die Lichtrechnung wird schön!
Manchmal klingelts. „Wohnt hier Rothe?“
Heimlich klappt die Wohnungstür.
Und ein schön-livrierter Bote
Brachte was in Packpapier.
Ahnt man nicht schon Pfeffernüsse,
Bleisoldatenszenerie ?
Weihnachtszeit, du herrlich=süße,
Nichts stört deine Harmonie!
Doch! Was soll das Fluchgejammer
Im Advent — zu dieser Zeit?
Vater schlug sich mit dem Hammer
Wuchtig seinen Daumen breit.
h. w.
Die Neichswaltung des Nationalsozialistischen Lehrer-
' J? bundes urteilt unterm 3. August 1938 folgendermaßen:
r „Die Tafel ist nach jeder Hinsicht musterhaft. Ein Vogelfreund und Tierkenner spricht aus
W jedem Einzelbild und berrät große Sachkenntnis und langjährige Beobachtung.
Die Anschaffung dieser Vogeltafel sollte für jede Schule zur Pflicht werden, ä
v ganz besonders dort, wo eine Sammlung ausgestopfter Vögel finanziell unmöglich ist. Die Ein-
gruppierung der Vögel zu den deutschen Lebensgemeinschaften wird vertiefend für Lehrer und
Schüler sein. Die Tafel bildet auch ein vorzügliches Schmuckstück für jede Schulstube."
Graser's Tafel Nr. 9
Einheimische Vögel in natürlicher Größe u. Färbung
57 Vögel bis zur Größe der Amsel in lebenswahrer Darstellung mit Angaben über Aufenthaltsort,
Brutzeit, Eierzahl usw. Größe der Tafel 65:105 cm. In geschmackvollem Umschlag — zusammen-
gefalzt: Ausgabe „B“ für die Tasche (17:25 em) Nm. 1.80. — Schnlfertig: Auf Lederpapier *-
aufgezogen mit Leinwandrand und Oesen versehen — Ausgabe „C“ Rm. 2,90. -
Zu beziehen durch alle einschlägigen Geschäfte am Platze.
Verpackung und Nachnahmegebühren werden berechnet. Preisliste gerne kostenlos von
ser's Verlag Nachf., München 27
398
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
Sir Lubert Wilkins will auf seine geplante
Polarexpedition im Unterseeboot seine Gattin
nicht mitnehmen mit der Begründung, sie sei
zu schlank und könne deshalb die Kälte nicht
vertragen. Darauf hat Lady Suzanne Wil-
kins sich jetzt in ein Sanatorium in Los Ange-
les begeben, um sich einer Mastkur zu unter-
ziehen.
Alle Achtung! Sie will den Widerstand
ihres Gatten mit Gründen von Gewicht be-
zwingen.
Vor einigen Jahren erbot sich der Stahl-
könig Quincy in Pittsburgh, der Stadt einen
900 Meter hohen stählernen Mast zu stiften, der
eine Fahne von 40 Meter Länge und 25 Meter
Breite tragen sollte. Weil man aber be-
fürchtete, daß die gewaltige Fahne bei Sturm
den Mast umreißen würde, wurde das Ange-
bot damals abgelehnt. Jetzt hat Quincy es
wiederholt und sich bereit erklärt, jede beliebige
Garantiesumme für entstehende Schäden und
Ersatzansprüche zu hinterlegen.
Jetzt sieht die Sache nicht mehr so gefähr-
lich aus. Quincy hat sich den Mast in den
Kopf gesetzt, und er scheint ja einen sehr
harten Kopf zu haben.
*
New Yorker Attraktion
(In einer New Yorker Vergnügungsstätte ließ man als be-
sondere Attraktion die dicksten Girls der Welt auftreten)
Das sind die dicksten Girls der Welt.
(Wie, lieber Freund, da dankste?)
Sie wiegen, sorgsam ausgepellt,
2 Zentner noch die schlankste.
An diesen Damen ist was dran!
Vom Kinn bis zu den Haxen
Sind Ethel, Mary, Lilian
Vortrefflich unterwachsen.
Und werfen sie die Beinchen so,
(O Theorie der Quanten!)
Erinnert das stark an den Zoo
Und ind'sche Elefanten.
Wenn zehn in einer Reihe stehn,
Und kosig=eng sich schmiegen,
Dann kann man ohne weitres sehn,
Wie sich die Balken biegen.
Die biegen sich zwar ohnehin
(ln anderer Bedeutung)
Weil im Parkett stets einer drin
Von irgend einer Zeitung.
fl. w.
In Paris sind neuerdings Besuchskarten
mit Lichtbild beliebt.
Die mehr oder minder gute Ausnahme des
Besuchers wird vom Photographen abhängen.
In Lollywood ist ei» Tonfilm gedreht
worden, in dem nur ein Wort gesprochen wird.
Es handelt sich um eine pantomimisch darge-
stellte Liebesgeschichte zweier junger Groß-
stadtmenschen. Der Ton ist nur dazu da, Lärm
und Geräusche der Großstadt wiederzugeben.
Erst als am Schluß der junge Mann sein
Mädchen kriegt, spricht er das eine Wort:
„Endlich!"
Es scheint sich um eine unaussprechliche
Liebe zu handeln. Aber auch das eine Wort:
„Endlich!" dürfte für viele Zuschauer über-
flüssig sein; sie werden es sich denken.
Der New Yorker Zuckerbäcker Mazzetti
hat ein Patent genommen auf eine von ihm
erfundene Zuckermasse, aus der Teller, Schüsseln
usw. hergestellt werden können, die das lei-
dige Geschirrspülen überflüssig machen. Nach
der Mahlzeit werden sie zerbrochen und die
Stücke als Bonbons genossen.
Für kinderreiche Familien, in denen viel
Geschirr abzuspülen ist, dürfte das besonders
Vorweihnachts-Stimmung
Lotte häkelt etwas Wollnes.
(Und sie häkelt schon so lang!)
Othmar trägt etwas Geschwollnes
Eingewickelt übern Gang.
Mutter raschelt in der Kammer,
Vater schließt die Türe ab
Und verlangt nach einem Hammer,
Und dann hämmert er: tipp tapp!
Walter bastelt mit der Säge
Halbe Nächte ab halb 10.
Manchmal hört man dumpfe Schläge
Na, die Lichtrechnung wird schön!
Manchmal klingelts. „Wohnt hier Rothe?“
Heimlich klappt die Wohnungstür.
Und ein schön-livrierter Bote
Brachte was in Packpapier.
Ahnt man nicht schon Pfeffernüsse,
Bleisoldatenszenerie ?
Weihnachtszeit, du herrlich=süße,
Nichts stört deine Harmonie!
Doch! Was soll das Fluchgejammer
Im Advent — zu dieser Zeit?
Vater schlug sich mit dem Hammer
Wuchtig seinen Daumen breit.
h. w.
Die Neichswaltung des Nationalsozialistischen Lehrer-
' J? bundes urteilt unterm 3. August 1938 folgendermaßen:
r „Die Tafel ist nach jeder Hinsicht musterhaft. Ein Vogelfreund und Tierkenner spricht aus
W jedem Einzelbild und berrät große Sachkenntnis und langjährige Beobachtung.
Die Anschaffung dieser Vogeltafel sollte für jede Schule zur Pflicht werden, ä
v ganz besonders dort, wo eine Sammlung ausgestopfter Vögel finanziell unmöglich ist. Die Ein-
gruppierung der Vögel zu den deutschen Lebensgemeinschaften wird vertiefend für Lehrer und
Schüler sein. Die Tafel bildet auch ein vorzügliches Schmuckstück für jede Schulstube."
Graser's Tafel Nr. 9
Einheimische Vögel in natürlicher Größe u. Färbung
57 Vögel bis zur Größe der Amsel in lebenswahrer Darstellung mit Angaben über Aufenthaltsort,
Brutzeit, Eierzahl usw. Größe der Tafel 65:105 cm. In geschmackvollem Umschlag — zusammen-
gefalzt: Ausgabe „B“ für die Tasche (17:25 em) Nm. 1.80. — Schnlfertig: Auf Lederpapier *-
aufgezogen mit Leinwandrand und Oesen versehen — Ausgabe „C“ Rm. 2,90. -
Zu beziehen durch alle einschlägigen Geschäfte am Platze.
Verpackung und Nachnahmegebühren werden berechnet. Preisliste gerne kostenlos von
ser's Verlag Nachf., München 27
398
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.