Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Hasenjagd Von I. S. RSsler

Kimme geht seit Jahr und Tag auf die Jagd.
Kimme hat seit Jahr und Tag nichts getroffen.
Geschossen hat er enorm viel. Aber einmal war
die Büchse daran schuld, einmal das Pulver und
einmal das Blei, dann wieder der Schaft und
der Lund und der Riemen und ein Sommer-
frischler und der Lase und das Reh, kurz, Kimme
kam zu keinem guten Schuß. Aber wie es der
Zufall will, heute donnerte Kimme einen gewal-
tigen Lasen nieder. Beim vierten Schuß lag das
Tier. Mit gewaltigem Lorrido stürzte sich Kimme
auf den toten Feind. Stolz stand er daneben.
Dann schulterte er die Büchse, warf einen letzten
Blick auf den Lasen und ließ ihn liegen.

„Wozu ihn mitnehmen?" sagte er traurig,
„es glaubt mir ja doch keiner!"

Drei Jäger vor dem Lerrn saßen beim
Schüsseltreiben und erzählten von ihren Jagd-
trophäen. And die drei Jäger hießen — die Ra-
men sind nicht erfunden, man kann sie im Iäger-
adreßbuch für die Pfalz Nachlesen — Piff,

Paff, Puff.

„Ich habe gestern einen Lasen von zehn Pfund
geschossen," begann Puff stolz zu erzähle».

„Was? Zehn Pfund? Mein schwerster Lase
Heuer wog wohl sechzehn Pfund!" meinte
Paff.

Piff machte eine wegwerfende Landbewegung.

„Ihr Schinder!" sagte er mitleidig, „so leichte
Lasen kaffe ich laufen. Anter zwanzig Pfund schieße ich überhaupt
keinen Lasen."

Da begann Puff bitterlich zu weinen.

Immer heftiger wurde sein Schluchzen.

„Was weinst du, Puff?"

„Ach?"

„Was denn?"

„Das ist eine solche Gemeinheit — immer muß ich als Erster
erzählen!"

Aeber das Büchsenlicht sind Bücher geschrieben
worden. Anser alter Iagdpächter braucht das
alles nicht. Jüngst saß ich mit ihm auf der Iagd-
kanzel in der Genossenschaft. Es dämmerte be-
reits stark, und aller Augenblicke hob der Jäger
seine Land und betrachtete sie eingehend.

„Was machen Sie denn da?" flüsterte ich.

Er brummte:

„Ach, nur von wegen dem Büchsenlicht. So-
lange ich nämlich noch den Dreck unter den
Fingernägeln sehen kann, so lange ist Büchsenlicht."

Humor des Auslandes

Ein besserer Maßstab

„Man sollte einen Mann niemals nach seinen
Kleidern beurteilen!"

„Das tue ich auch nicht — ich beurteile ihn
lieber nach den Kleidern seiner Frau!" (?»r Alle)

Immer der Reihe nach

Der Arzt öffnete die Tür zum Wartezimmer.
„Wer am längsten gewartet hat, kann herein-
kommen!"

„Ausgezeichnet!" sagte ein Schneider und zog
die Rechnung aus der Tasche. (Vara Nöjen)

Keine Einzelheiten

„Senta, du hast dich mit Reinhard verlobt?
Er hat dir sicher nicht erzählt, daß er und ich
auch mal verlobt waren!"

„Rein, er sagte nur, es gebe eine Menge Ereignisse in seinem
Leben, deren er sich schämen müßte, aber aus Einzelheiten ging er

nicht ein!" , (Passing Show)

Beinahe stimmte es

„Ist es wahr, daß du in Monto Carlo zehntausend Mark ge-
wonnen hast?"

„Ja, so ungefähr! Genauer gesagt, es ist nicht in Monto Carlo, son-
dern in Zoppot gewesen, und es waren nicht zehntausend sondern zehn
Mark, und ich habe sie nicht gewonnen, sondern verloren!" (Magasinet)

Die Neichswaltung des Nationalsozialistischen Lehrer-
bundes urteilt unterm 3. August 1938 folgendermaßen:

Die Tafel ist nach jeder Hinsicht musterhaft. Ein Bogelfreund und Tierkenner spricht aus
jedem Einzelbild und verrät große Sachkenntnis und langjährige Beobachtung.

Die Anschaffung dieser Vogeltafel sollte für jede Schule zur Pflicht werden,

ganz besonders dort, wo eine Sammlung ausgestopfter Bügel finanziell unmöglich ist. Die Ein-
grupfiierung der Vögel zu den deutschen Lebensgemeinschaften wird vertiefend für Lehrer und
Schüler sein. Die Tafel bildet auch ein vorzügliches Schmuckstück für jede Schulstube."

na

Graser's Tafel Nr. 9

Einheimische Vögel in natürlicher Größe u. Färbung

' 57 Vögel bis zur Größe der Amsel in lebenswahrer Darstellung mit Angaben über Aufenthaltsort,
Brutzeit, Eierzahl usw. Größe der Tafel 65:105 cm. In geschmackvollem Umschlag — zusammen-
gefalzt: Ausgabe ,,B“ für die Tasche (17:25 cm) Nm. 1.80. — Schulfertig: Auf Lederpapier
(gezogen mit Leinwandrand und Oesen versehen — Ausgabe „C“ Rm. 2.90.

Zu beziehen durch alle einschlägigen Geschäfte am Platze.

Porto, Berpackrmg und Nachnahmegebühren werden berechnet. Preisliste gerne kostenlos von

Graser's Verlag Nachf., München 27

Lot Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.

409
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"1939"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 189.1938, Nr. 4874, S. 409

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen