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Ergebnis der Preisaufgabe 393 (Nr. 4863)

„Geizhälse"

Von wunderlichen Blüten ausgearteten Geizes sollte
erzählt werden, in knappen Versen nach gegebenen Bei-
spielen. Sie haben freilich nicht hindern können, daß doch
wieder manche Einsender des Lleberflüsstgen zu viel getan
und geradezu epische Dichtungen geliefert haben. Ganze
Lebensbeschreibungen von Geizhälsen sind dabei gewesen,
während es sich doch immer nur um eine einzelne der
Wurzel alles Aebels entsproffene Blüte handeln sollte.

Da aber der Geiz schon immer ein beliebter Gegenstand
des Spotts gewesen ist und Anekdoten von Geizhälsen seit
dem grauen Altertum erzählt werden, war zu erwarten,
daß auch viel allzu Bekanntes als vermeintlich neuer Fund
uns vorgelegt werden würde. Nur einiges kann hier er-
wähnt werden. Da ist der alte Geizkragen, der ein schon
halb verdorbenes Gericht nicht umkommen laffen will und
sich zur Ermunterung als Belohnung einen Schnaps ver-
spricht: nachdem er alles hinuntergewürgt hat, gießt er dann
aber lieber doch den Schnaps in die Flasche zurück. Bei
Fritz Reuter feuert sich der alte Levi an: „As du ißt de
Erbsen, as du kriegst en kleinen Kümmel; as du nicht
de Erbsen ist, as du nicht den Kümmel kriegst.' — Ebenso be-
kannt als Sieger über seinen Magen ist der Geizhals, dem die
Laus im Kohl schon das Fleisch bedeutet, und auch jener,
der zu einem Stück vertrockneten Brotes sich die Illusion
einer herrlichen Mahlzeit verschafft, indem er im Kochbuch
liest. Oft aufgetaucht ist auch der Geizige, der zwar den
Tabak nicht entbehren kann, ihn dafür aber gründlich aus-
nlltzt, indem er ihn erst kaut, dann den ausgelaugten Priem
trocknet und raucht und schließlich die Asche schnupft.

Immer wieder werden neuerdings Witze von geizigen
Schotten erzählt. Nicht wenige davon haben sich bei dieser
Gelegenheit bei uns eingefundcn. Da ist der Geizige, der
sich vor Einbrechern fürchtet und den Besitz eines Wach-
hundes vortäuscht, indem er selber bellt; der Mann der
sich nur selten rastert, weil der Spiegel durch öfteres Lin-
cinsehen abgenutzt werden könnte, und jener andere, der
zur Schonung der Gläser seine Brille nur selten aufsetzt;
der Filz, der eine Karte für's Theater geschenkt bekommen
hat, dann aber doch nicht hingeht, weil er die Garderobe
bezahlen müßte, und viele andere.

In Menge sind auch Einsendungen gekommen, die der
Ausgabe nicht richtig entsprachen, weil sie weniger Aeußer-
ungen des Geizes an sich, als der freilich mit ihm verbun-
denen Raffgier und des Strebens, sich um notwendige

Zahlungen zu drücken, zum Vorwurf nahmen, wobei dann
von allerhand Betrugsmanövern ber>chtet wurde.

And nun das Ergebnis.

Erster Preis von 60 Mark:

Herr Filz, des Sparens sehr beflissen,

Hai sich die Haare ausgerissen,

Denn so behält er nun das Geld,

Das sonst der Haarschneider erhält.

Sein Schädel glänzt wie Mondenschein.

Er reibt ihn nachts mit Phosphor ein:
Dadurch will er sich mit den Jahren
An Licht und Schlaf noch vieles sparen.

Einsender: Stadttnspektor Ernst Buck,

Lamburg, Gänsemarkt 36

Zweiter Preis von 30 Mark:

Herr Knausrig spricht, als nun Freund Hein
Befehlend klopft an seine Tür:

„Schnell! Noch vor Weihnacht laß' es sein!
Dann spar' ich die Geschenke mir.''

Einsenderin: Else Voigt, Lausangestellke,

Breslau, Matthiasstraße 171

Dritter Preis von 26 Mark:

Des Arztes Honorar zu sparen,

Behandelte ein Geizhals sich

Nach einem Buch, das billig er erworben.

Doch ach, was mußte er erfahren:

Die Sache endet jämmerlich,-
An einem Druckfehler ist er gestorben!

Einsender: Dr. Liebe, Berlin-Spandau, Götelstraße 63

Außerdem sind 36 Trostpreise in Büchern im Werte von je 3 Mark verschickt worden.

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