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„Immer bist du unzufrieden, Emma, reicht dir denn der eine nichts

eines Tages das Schild „Dieses Laus
ist nicht zu verkaufen" übermalen und
mit der neuen Aufschrift heraushängen:
„Dieses Laus ist zu verkaufen!"

Von dieser Stunde ab aber kam keiner
mehr, der nach dem Laus fragte. Keiner
wollte den Preis wissen, keiner wollte
es besichtigen, und wem Paul es anbot,
der winkte bedauernd ab. Denn so ist
es schon im Leben: ein Laus, das zu
verkaufen ist, das verkauft sich nicht.
Aber ein Laus, das nicht zu verkaufen
ist, das möchte jeder haben.

Llnsichere Zukunft

„Sie haben recht, Fräulein; jetzt bin
ich noch nichts, aber ich kann was werden."
„Was denn?"

„Das weiß ich noch nicht!"

Das passende Geschenk

„Sie scheinen sich zu freuen, daß Ihre
Frau den Schirm in der Straßenbahn
stehen ließ! War er so schlecht?"

„Im Gegenteil! Aber jetzt weiß ich
endlich, was ich ihr zum Geburtstag
schenke!"

„Laus zu verkaufen"

die etwas gehört halten, jetzt kamen auch die Fremden, sahen das
gefällige Laus, lasen die Tafel und läuteten sogleich:

„Was soll es denn kosten?"

„Was denn?" fragte Paul.

„Das Laus, das Sie verkaufen wollen!"

Paul schlug mit der flachen Land dreimal auf die Stirn.

„Können Sie denn nicht lesen?" — „Wieso?"

„Auf dem Schild steht groß und breit: das Laus ist nicht zu
verkaufen!"

Die Fremden schüttelten den Kopf:

„Wir nahmen selbstverständlich an, das
wäre ein Druckfehler, und das nicht ist ver-
sehentlich daraufgekommen. Denn welcher
Narr wird wohl sein Laus mit so einem
großen häßlichen Schild verschandeln, wenn
er keine Verkaufsabsichten hat? Passen
Sie auf, auf das Schild kommen eine
Menge Leute und fragen, was das Laus
kostet!"

Die Fremden hatten recht. Jetzt ging
erst der Betrieb richtig los. Die Klingel
war schon ganz heiser, und die Drähte
wurden nicht mehr kalt. Nicht einer schritt
am Lause vorbei, der nicht nach dem Preis
fragte oder es vom Dach bis zum Keller
besichtigen wollte. Da gab es Paul auf.

Er wich dem Schicksal, das sich an sein
bisher so ruhiges und verträumtes Laus
geheftet hatte. And er beschloß, sich anders-
wo ein anderes Laus zu bauen und dieses
zu verkaufen. And mit dem Entschluß kam
auch die Freude an dem neuen Laus. Schon
hatte er einen wunderschönen Bauplatz ge-
funden, schon waren die Zeichnungen ent-
worfen, und Pauls Lerz klopfte höher, wenn
er an sein neues Laus dachte, da ließ er
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Aus einem Anerkennungsschreiben

„Nachdem ich einmal die von Ihnen bezogenen Badetabletten
versucht habe, bade ich immer wieder!"

Schwierige Sache

„Männe, wach auf! Draußen ist ein Einbrecher am Fenster!"
„Pst! Sei ruhig! Erst soll er das Fenster aufmachen. Seit
der Anstreicher hier war, geht es nicht mehr aus!"

Nachher las man die Rede im Lokalblatt:

„Mein lieber Meier, Sie waren uns als Tenor 30 Jahre lang ein liebes
Mitglied, weil Sie stets Ihre unerschöpfliche Leiserkeit mitbrachten."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Immer bist du unzufrieden, Emma..." "Nachher las man die Rede im Lokalblatt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 190.1939, Nr. 4875, S. 4
 
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