Preisaufgabe: Preise 200 Reichsmark
Die ,,Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit RM 60.—, zweite
wit Rji ;to.— und dritte mit RM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je RM 3.—
an weitere 30 Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
Unverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.
Bei gleichwertigen Einsendungen entscheidet das Los.
Preisaufgabe Nr. 4Ü1: Linker die Walze gelegt
»Meier hat ein Laus gekauft." — Das ist ein Satz aus nur
^ Wörtern, und doch sagt er klar und vollkommen erschöpfend, was
Weier unternommen hat. Es gibt aber Leute, denen das nickt genügt;
ihnen würde dieser Satz zu ärmlich Vorkommen, der Bedeutung des
küttnl berichteten Vorgangs nicht entsprechend. Ja, wenn es hieße:
»Meier hat einen Bückling gekauft" — das würden sie gelten lassen;
°>n Bückling ist eine Kleinigkeit; über die braucht man nicht viele
Worte zu machen. Für den Bückling müßte Meier 10 Pfennige
bezahlen, aber das Laus kostet vielleicht 30000 Mark oder noch
Mehr-das darf man doch nick)t mit 5 Wörtern abtun. And
Harum schreiben sie: „Meier hat ein Laus im Wege des Kaufs er-
worben." And wenn dann weiter berichtet wird: „Das Laus hat
30000 Mark gekostet," genügt ihnen das auch nicht; sie schreiben:
"Das diesbezügliche Laus hat die Summe von 30000 Mark ge-
kostet." Das hört sich doch anders an!
Solche Auswalzungen schlichter und deshalb guter Sätze waren
^üher besonders in der Amtssprache allgemein üblich. Sie sind leider
"ach immer nicht versck)wunden; allzu häufig begegnen wir ihnen
'wch. besteht da eine merkwürdige Scheu vor der Knappheit des
Ausdrucks, die doch dem Schreibenden Tinte und Papier, dem
äsenden aber Mühe ersparen würde, wenn es sich um einen Mann
handelt, der nur an die einfache, klare Sprache des Volks gewöhnt
0*- Mancher Schreiber scheint siä) nicht gewandt genug vorzukommen,
wenn er mit wenigen Worten ausdrückt, was er als feiner Stilist,
her er sein möchte, mit viel mehr Amständlichkeit sagen kann, oder
vielmehr: zu sagen durchaus imstande ist. And darum legt er seinen
Satz gewissermaßen unter die Walze, und erst, wenn er ihn recht
htest auseinander gequetscht hat, gefällt er ihm. Noch ein paar Beispiele.
Die Kaufmannschaft hat einen Geselligkeitsverein gegründet. Er
ist in das Vereinsregister eingetragen worden; die Gebühr beträgt
20 Mark. — Wie nüchtern klingt das! Es muß heißen: Die Kauf-
mannschaft hat die Gründung eines Geselligkeitsvereins vorgenom-
men. Die Eintragung desselben in das Vereinsregister ist erfolgt;
die diesbezüglich entstandene Gebühr beläuft sich auf einen Betrag
von 20 Mark.
Oder:
Die zu fällenden Bäume müssen durch Kreidezeichen gekenn-
zeick)net werden. — Das geht nicht; man ordnet an: An den zur
Fällung gelangenden Bäumen hat eine diesbezügliche, in Kreide
auszuführende Kennzeick)nung vorgenommen zu werden.
And noch:
Wir ersuchen Sie, sich zu dem Bauvorhaben Ihres Nachbarn zu
äußern und Beanstandungen bis L Juli anzubringen. — Viel zu
einfach; dafür sagt man: Sie werden diesseits ersucht, zu dem
Bauvorhaben Ihres Nachbarn, sobald Sie davon Kenntnis ge-
nommen haben, Stellung zu nehmen und eventuelle Beanstandungen
in der hiermit gesetzten Frist bis !. Juli anni currentis anbringen
zu wollen.
Wollen Sie nun auch einmal einen knappen Satz unter die
Walze legen und breit quetsthen? Auf besonders groteske Beispiele,
die uns willkommen sein werden, haben wir hier verzichtet, um den
Einsendern nicht schöne Möglichkeiten vorweg zu nehmen. Wir
bitten aber, wie immer, nicht des Guten oder in diesem Fall viel-
mehr des Schlechten zu viel zu tun.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 23. März 1939 an: Schriftleitung der Fliegenden Blätter
iPreisaufgabe), München 27,Möhlstr.34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" trage». — Werden Lösungen mehrerer
Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden. Entscheidung in Nummer 4890.
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lutstillend und keimtötend. Wen
das bedeutet: seitwärts dehnbar
von Muskeln und Gelenken folgen, ohne beim
behindern. Leicht gedehnt aufgelegt, zieht er
nmen und fördert auch dadurch die Heilung.
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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Die ,,Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit RM 60.—, zweite
wit Rji ;to.— und dritte mit RM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je RM 3.—
an weitere 30 Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
Unverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.
Bei gleichwertigen Einsendungen entscheidet das Los.
Preisaufgabe Nr. 4Ü1: Linker die Walze gelegt
»Meier hat ein Laus gekauft." — Das ist ein Satz aus nur
^ Wörtern, und doch sagt er klar und vollkommen erschöpfend, was
Weier unternommen hat. Es gibt aber Leute, denen das nickt genügt;
ihnen würde dieser Satz zu ärmlich Vorkommen, der Bedeutung des
küttnl berichteten Vorgangs nicht entsprechend. Ja, wenn es hieße:
»Meier hat einen Bückling gekauft" — das würden sie gelten lassen;
°>n Bückling ist eine Kleinigkeit; über die braucht man nicht viele
Worte zu machen. Für den Bückling müßte Meier 10 Pfennige
bezahlen, aber das Laus kostet vielleicht 30000 Mark oder noch
Mehr-das darf man doch nick)t mit 5 Wörtern abtun. And
Harum schreiben sie: „Meier hat ein Laus im Wege des Kaufs er-
worben." And wenn dann weiter berichtet wird: „Das Laus hat
30000 Mark gekostet," genügt ihnen das auch nicht; sie schreiben:
"Das diesbezügliche Laus hat die Summe von 30000 Mark ge-
kostet." Das hört sich doch anders an!
Solche Auswalzungen schlichter und deshalb guter Sätze waren
^üher besonders in der Amtssprache allgemein üblich. Sie sind leider
"ach immer nicht versck)wunden; allzu häufig begegnen wir ihnen
'wch. besteht da eine merkwürdige Scheu vor der Knappheit des
Ausdrucks, die doch dem Schreibenden Tinte und Papier, dem
äsenden aber Mühe ersparen würde, wenn es sich um einen Mann
handelt, der nur an die einfache, klare Sprache des Volks gewöhnt
0*- Mancher Schreiber scheint siä) nicht gewandt genug vorzukommen,
wenn er mit wenigen Worten ausdrückt, was er als feiner Stilist,
her er sein möchte, mit viel mehr Amständlichkeit sagen kann, oder
vielmehr: zu sagen durchaus imstande ist. And darum legt er seinen
Satz gewissermaßen unter die Walze, und erst, wenn er ihn recht
htest auseinander gequetscht hat, gefällt er ihm. Noch ein paar Beispiele.
Die Kaufmannschaft hat einen Geselligkeitsverein gegründet. Er
ist in das Vereinsregister eingetragen worden; die Gebühr beträgt
20 Mark. — Wie nüchtern klingt das! Es muß heißen: Die Kauf-
mannschaft hat die Gründung eines Geselligkeitsvereins vorgenom-
men. Die Eintragung desselben in das Vereinsregister ist erfolgt;
die diesbezüglich entstandene Gebühr beläuft sich auf einen Betrag
von 20 Mark.
Oder:
Die zu fällenden Bäume müssen durch Kreidezeichen gekenn-
zeick)net werden. — Das geht nicht; man ordnet an: An den zur
Fällung gelangenden Bäumen hat eine diesbezügliche, in Kreide
auszuführende Kennzeick)nung vorgenommen zu werden.
And noch:
Wir ersuchen Sie, sich zu dem Bauvorhaben Ihres Nachbarn zu
äußern und Beanstandungen bis L Juli anzubringen. — Viel zu
einfach; dafür sagt man: Sie werden diesseits ersucht, zu dem
Bauvorhaben Ihres Nachbarn, sobald Sie davon Kenntnis ge-
nommen haben, Stellung zu nehmen und eventuelle Beanstandungen
in der hiermit gesetzten Frist bis !. Juli anni currentis anbringen
zu wollen.
Wollen Sie nun auch einmal einen knappen Satz unter die
Walze legen und breit quetsthen? Auf besonders groteske Beispiele,
die uns willkommen sein werden, haben wir hier verzichtet, um den
Einsendern nicht schöne Möglichkeiten vorweg zu nehmen. Wir
bitten aber, wie immer, nicht des Guten oder in diesem Fall viel-
mehr des Schlechten zu viel zu tun.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 23. März 1939 an: Schriftleitung der Fliegenden Blätter
iPreisaufgabe), München 27,Möhlstr.34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" trage». — Werden Lösungen mehrerer
Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden. Entscheidung in Nummer 4890.
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tisch" verschlösse.
lutstillend und keimtötend. Wen
das bedeutet: seitwärts dehnbar
von Muskeln und Gelenken folgen, ohne beim
behindern. Leicht gedehnt aufgelegt, zieht er
nmen und fördert auch dadurch die Heilung.
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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