„Siehst du, Nanuk,
das hat man nun davon, daß
T-^V'
diese Grönlandforscher immer ihre Lunde mitbringen I"
Aus dem Städtchen Biesterhagen
Will ein Mann mit Namen Dorsch,
Well ihn starke Füße tragen,
Nach Grützfelde wandern forsch.
Das macht siebzehn Kilometer.
Durch die Gegend, die ihm fremd,
Stramm, doch recht gelangweilt geht er.
Da kein schöner Ausblick hemmt.
Schon zwei Stunden sind vergangen.
Ra, bald ist es wohl geschafft!
Dorsch spürt nunmehr das Verlangen,
Daß er ein Zigärrchen Pafft.
Eine vergebliche Wanderung
Doch ihm bläst der Wind entgegen,
Daß die Flamme ausgeweht.
Sie zu schützen, hat deswegen
Dorsch vor'm Wind sich umgedreht.
O, der Weg ist doch viel weiter!
Gleich bleibt er und monoton.
Dorsch bemerkt, kaum noch recht heiter:
Jetzt ging er vier Stunden schon!
So, nun brennt das Kraut der Labe!
Dorsch, der gar nicht überlegt.
Daß er sich gewendet habe.
Wieder hurtig sich bewegt.
Endlich Läufer! Doch verzagen
Möchte Dorsch, als er erkannt:
Donner, das ist Biesterhagen!
Ganz umsonst bin ich gerannt!
—on.
Des Mädchens Bruno Letlung
Leben bestimmt schon einige Läufer verraucht.
Macht auch nichts; komm, Bruno," sagte er
zu Bruno, die schweigsam zugehört hatte,
„stecken wir uns eine Etage ins Gesicht."
Nun, und dann kam der Tag, an dem
Drollige Pfütze wieder abreiste. Otto der
Kleine machte ein langes Gesicht. „Ich dachte,"
sagte er düster, „du hattest versprochen, Bruno
vom Rauchen zu kurieren, statt dessen raucht
sie jetzt mindestens doppelt so viel!"
Drollige Pfütze lachte und sagte: „Wenn
sie in einer Woche noch raucht, schreibst du
mir, und ich fresse zur Strafe einen Besen
mitsamt dem Stiel." — Er fuhr davon und
schenkte Bruno zum Abschied noch eine Lun-
dertpackung von seinen Zigaretten, die strah-
lend in Empfang genommen wurde. Otto der
Kleine sah dem Zug so düster nach, wie er
auch in die Zukunft blickte, und kaum war er
mit Bruno zu Laus, ging auch die Qualmerei
schon wieder los.
Bruno qualmte am ersten Tag nach dem
Abschied von Drolliger Pfütze, am zweiten
Tag und am dritten Tag wie ein Fabrikschlot,
es war kaum mehr auszuhalten. Als sie am
Morgen des vierten Tages aus dem Bett
heraus nach der Lundertpackung griff, war
sie leer. Bruno machte ein erstauntes Gesicht,
dann dachte sie, irgendwo werden doch noch
angebrochene Schachteln herumliegen, aber
leider fand sich nichts. Eine leere Schachtel
fand sie, in der eine ausgelaufene Zigarette
lag, das war alles.
32t
das hat man nun davon, daß
T-^V'
diese Grönlandforscher immer ihre Lunde mitbringen I"
Aus dem Städtchen Biesterhagen
Will ein Mann mit Namen Dorsch,
Well ihn starke Füße tragen,
Nach Grützfelde wandern forsch.
Das macht siebzehn Kilometer.
Durch die Gegend, die ihm fremd,
Stramm, doch recht gelangweilt geht er.
Da kein schöner Ausblick hemmt.
Schon zwei Stunden sind vergangen.
Ra, bald ist es wohl geschafft!
Dorsch spürt nunmehr das Verlangen,
Daß er ein Zigärrchen Pafft.
Eine vergebliche Wanderung
Doch ihm bläst der Wind entgegen,
Daß die Flamme ausgeweht.
Sie zu schützen, hat deswegen
Dorsch vor'm Wind sich umgedreht.
O, der Weg ist doch viel weiter!
Gleich bleibt er und monoton.
Dorsch bemerkt, kaum noch recht heiter:
Jetzt ging er vier Stunden schon!
So, nun brennt das Kraut der Labe!
Dorsch, der gar nicht überlegt.
Daß er sich gewendet habe.
Wieder hurtig sich bewegt.
Endlich Läufer! Doch verzagen
Möchte Dorsch, als er erkannt:
Donner, das ist Biesterhagen!
Ganz umsonst bin ich gerannt!
—on.
Des Mädchens Bruno Letlung
Leben bestimmt schon einige Läufer verraucht.
Macht auch nichts; komm, Bruno," sagte er
zu Bruno, die schweigsam zugehört hatte,
„stecken wir uns eine Etage ins Gesicht."
Nun, und dann kam der Tag, an dem
Drollige Pfütze wieder abreiste. Otto der
Kleine machte ein langes Gesicht. „Ich dachte,"
sagte er düster, „du hattest versprochen, Bruno
vom Rauchen zu kurieren, statt dessen raucht
sie jetzt mindestens doppelt so viel!"
Drollige Pfütze lachte und sagte: „Wenn
sie in einer Woche noch raucht, schreibst du
mir, und ich fresse zur Strafe einen Besen
mitsamt dem Stiel." — Er fuhr davon und
schenkte Bruno zum Abschied noch eine Lun-
dertpackung von seinen Zigaretten, die strah-
lend in Empfang genommen wurde. Otto der
Kleine sah dem Zug so düster nach, wie er
auch in die Zukunft blickte, und kaum war er
mit Bruno zu Laus, ging auch die Qualmerei
schon wieder los.
Bruno qualmte am ersten Tag nach dem
Abschied von Drolliger Pfütze, am zweiten
Tag und am dritten Tag wie ein Fabrikschlot,
es war kaum mehr auszuhalten. Als sie am
Morgen des vierten Tages aus dem Bett
heraus nach der Lundertpackung griff, war
sie leer. Bruno machte ein erstauntes Gesicht,
dann dachte sie, irgendwo werden doch noch
angebrochene Schachteln herumliegen, aber
leider fand sich nichts. Eine leere Schachtel
fand sie, in der eine ausgelaufene Zigarette
lag, das war alles.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Siehst du, Nanuk, das hat man nun davon..." "Eine vergebliche Wanderung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 190.1939, Nr. 4895, S. 324
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg