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Englands Wirtschaftsverhandlungen auf dem Balkan

„Wenn Sie alles, was Sie bisher nach Deutschland geliefert haben, nach
England exportieren, so bieten wir Ihnen die doppelten Preise/'

„Aber England hat ja bis heute die 17 Milliarden Weltkriegsschulden an
Amerika noch nicht bezahlt, Sirl"

„Ja, ich habe Ihnen nur die Preise zu bieten — das Bezahlen ist Gegen-
stand besonderer Verhandlungen."

Two Gentlemen *on *etnt,ort> Rolfe«

Weit ist das Land, das Sir Brinclair, ein treuer Sohn
Albions, im Fernen Westen beherrscht, groß die Lerde,
die er besitzt, und um seinen Reichtum gehen viele Gerückte.

Auch böse Gerüchte, denn weit soll Sir Brinclairs Gewissen
sein, groß die Zahl geheimnisvoller Geschäfte und reich das
Konto seiner Schuld.

Aber es sind Gerüchte. Wie gesagt: man sagt! And
weil man von Sagen und vom Sagen in Powertown nichts
hält, denkt man fein Teil. Das Teil Toms, des alten
Treibers, ist besonders groß, und er weiß warum, denn er
ist seines Lerrn Vertrauter.

Vom Vertrauten gilt in diesem Fall jene Weisheit,
die Gelehrte und Dichter vom Lerrn und seinem Gescherr
in allen Variationen offenbarten. Der Tom hatte das ehr-
lichste Gesicht von der Welt und von seinem Lerrn den
mehr oder minder ehrenvollen Auftrag, aus den Beständen
weiter entlegener Farmen möglichst viele Rinder einzufan-
gen und sie den Lerden seines Lerrn zuzuführen. Dafür
erhielt er ein bestimmtes Kopfgeld, das zwar nicht reichte,
aus einem ehrlichen Markt eine Rinderkeule zu erstehen,
aber immerhin hoch genug, daß Sir Brinclair zuversicht-
lich glaubte, gute Geschäfte damit zu machen.

Die „Geschäfte" waren nicht nötig, denn sein Geld und
sein Reichtum an Vieh waren unermeßlich und ihm selbst
ganz unbekannt. Aber sie lagen ihm, und Tom hatte gegen
sie absolut nichts einzuwenden. Tom hatte sogar ein aus-
gesprochen reines Gewissen. Er hätte jeden totgeschlagen,
der an seiner Ehrlichkeit gezweifelt und ihm zum Vorwurf
gemacht hätte, ein Dieb zu sein. Tom war sowohl seinem
Lerrn als auch dem Geschäft schon zehn Jahre treu, eine
Folge des relativ günstigen Verhältnisses zwischen der consciencia
laxa und seinem stets anwachsenden Vermögen.

Eine Larmonie seelischer und materieller Talente, und Sir Brinc-
lair krönte sie! Denn er wurde schwer krank und geruhte, den nahen
Tod für unvermeidlich zu halten. Er ließ die Erben und seine Ge-
treuesten zu sich kommen und vermittelte ihnen seine letzten Wünsche.
Den Tom bat er anschließend, allein bei ihm zu bleiben.

„Nun höre, Tom, ich habe allzeit versucht, ein rechtschaffener
Mensch zu sein, den Frieden zu wahren und meinen Leuten Gerech-
tigkeit zuteil werden zu lassen. Du warst mein Getreuester, und
darum gab ich dir die Gelegenheit, in regelmäßigen Abständen Ge-
schäfte durchzuführen, an denen wir beide verdienten. Du solltest
verdienen, nicht ich, denn ich wollte deine Treue lohnen. Ich kenne
dein Ehrgefühl und fühlte, daß die Zuwendung des ganzen Betra-
ges immer eine Beleidigung für dich hätte sein müssen. Darum
teilten wir. Nun ich auf den Tod darniederliege, empfinde ich, daß
ich durch meine Großmut dein Gewissen belasten konnte. Tat ich
es, so ists mir leid. Denn nach dem Gefühl jener Menschen, die es
nicht vermögen, die edlen Motive unserer Handlung zu würdigen,
begingst du Diebstahl."

Tom war über die edle Lattung de- sterbenden Gentleman
geradezu erschüttert, erschüttert aber auch vor Freude, das Gewissen
seines Lerrn entlasten und seiner Seele den Frieden schenken zu
können. Also sprach Tom:

„Mein guter Lerr, ich kannte die Motive Eures Auftrages sehr
gut und wußte mich daher mit Euch einig, wenn ich beiden diente
und doch keinem anderen einen Schaden zufügte. Während zehn
langer Jahre trieb ich Euch Hunderte von Rindern zu — doch nicht
aus den Beständen ferner Farmen, sondern aus der Fülle Euren
Eigentums."

Erschüttert von der Offenbarung solchen Edelmuts hielt Sir Brinclair
die Zeit für gekommen, in die ewigen Iagdgründe hinüberzuwechseln.

Wirksamer

Meier im ersten Stock ersucht die junge Lausgehilfin: „Bringen
Sie den Brief zu dem Lerrn Major nach oben, Käthe! Ich beschwere
mich über den Rundfunklärm."

„Der Lerr Major ist aber gar nicht da; das ist der Diener, der Anton."

„Dann lassen wir den Brief. Gehen Sie hinauf, und sagen Sie,
daß Sie das nicht aushalten können."

-nur schnell das Brett durchsägen".

Aber das Holz war har», die Säge sprang zurück — und seine Hand bekam eine Schramme ab. Was nun?

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Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich bitte auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Englands Wirtschaftverhandlungen auf dem Balkan"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>
Großbritannien
Kriegsschulden
Balkan
Wirtschaft
USA

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 192.1940, Nr. 4930, S. 43

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