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Kinkerlitzchen

Die „Times" haben bedauert, daß wegen der
mangelnden Lolzeinsuhr jetzt englische Wälder
abgeholzt werden müssen, damit dem Bergbau
das nötige Grubenholz geliefert werden kann.

And doch befand sich England, als es den
Krieg vom Zaune brach, auf dem Lolzwege.

England fehlt es immer mehr an Schiffsraum;
es sucht jetzt überall Landelsschiffe aufzukaufen.
Dabei werden die Preise so hoch getrieben, daß
einzelne neutrale Reeder schon Gewinne bis zu
250 Prozent erzielt haben.

Wie paradox! England zahlt jetzt jeden Preis
für die Schiffe, aber nachher dürfte sich Heraus-
stellen, daß es sie ganz umsonst gekauft hat.

Der 78 jährige Mr. Ridgley in Portland im
Anionsstaate Oregon hatte gegen seinen !06jäh-
rigen Vater auf Entmündigung geklagt und die
Verwaltung des väterlichen Vermögens für sich
beansprucht. Ridgley senior aber erschien vor
Gericht und bewies, daß er noch rüstig und ge-
schäftsfähig sei, und so wurde die Klage abge-
wiesen.

Der alle Lerr hat das Verlangen seines
Sohnes jedenfalls als sehr kindisch angesehen.

Erst zu Beginn des vierten Kriegsmonats
haben die britischen Truppen in Frankreich Rund-
funkempfang bekommen, nachdem die englische
Presse immer wieder berichtet hatte, daß sie unter
„tödlicher Langerweile" zu leiden hätten. Nun
aber hat eine Gesellschaft von Puritanern in
London verlangt, daß die Soldaten am Sonntag,
den man in Stille verbringen müsse, nicht Rund-
funk hören sollen.

Die braven Puritaner sollten dann auch for-
dern, daß am Sonntag nicht geschossen werde.

In England steigen die Preise immer mehr.
Nun haben die „Times" gegen die Gefahr einer
Inflation empfohlen, möglichst viel vom Einkom-
men der Arbeiter dem Markt durch stärkere Be-
steuerung zu entziehen; wenn die Leute weniger
kaufen könnten, würden auch die Preise nicht
mehr steigen.

Die Arbeiter würden es wohl richtiger von
den „Times" finden, wenn sie sich statt mit ihrem
Einkommen lieber mit ihrem Auskommen be-
schäftigen würden.

Ein amerikanischer Richter, der an einem
Tage kürzlich über zwölf Autounfälle zu urteilen
hatte, von denen neun auf Aeberalterung der
Wagen zurückzuführen waren, ließ den Besitzern
die Wahl zwischen Gefängnis oder der Zer-
störung ihrer Autos. Dann zerschlug er eigen-
händig mit einem Schmiedehammer ein beschlag-
nahmtes Auto und ließ die Geräusche dieses
Zerstörungswerks durch den Rundfunk über-
tragen.

Automobilfabrikanten haben erklärt, das wäre
die herrlichste Rundfunksendung gewesen, die sie
jemals gehört hätten.

*

Duff Cooper, der englische Wanderprediger, zum Schuh
der kleinen Nationen

„Verdammt, da haben mir diese Idioten von der Downing Street
doch den falschen Film eingepackt!"

Bunkersicht

Sie ist nicht groß, die Bunkersicht.

Links gar nichts, rechts ein Bauernhaus,
Und oben, seht der Regen aus,

Ein enger Schlitz mit Himmelslicht.

Sonst nichts als grauer Ulaulwurfssand.

Ein Streifen magrer Wintersaat.

Der Rest der welk mit Stacheldraht
Und rotem Rost verspannt.

Und doch, wie ist die Aussicht schön!

Ulensch, dort der schwarze Kirschenbaum

Träumt jetzt schon seinen Irühjahrstraum.

2m Rlai wird er in Blüten stehn!

Oskar Wöhrle

Dem englischen Munitionsministe-
rium fehlen 24000 Oellampen zur Be-
leuchtung von Lagerschuppen usw. Der
Munitionsminister Bürgin hat deshalb
in einem Aufruf gebeten, ihm alle ent-
behrlichen Lampen zu überlassen.

Der Minister Bürgin ist nicht der einzige,
in dessen Ressort viel im Dunkeln ist.

Das englische Lügenministerium hat durch
den Rundfunk verkünden lassen, daß in Deutsch-
land die Kartoffelrationen gekürzt werden
mußten.

Da die Kartoffeln bei uns ja gar nicht
rationiert sind, wird der englische Rundfunk
demnächst wohl erzählen, die Kartoffelrationen
in Deutschland seien nochmals verkleinert und
zwar so sehr, daß sie überhaupt nicht mehr
da seien.

Bei einem Brand im Museum von Toronto
in Kanada wurden verschiedene Gemälde, die
vorsichtshalber von London dorthin gebracht
waren, teils schwer beschädigt, teils ganz ver-
nichtet. Der Brand wurde durch einen über-
heizten Ofen verursacht.

Dabei haben die Engländer die Bilder doch
gerade fortgebracht, weil sie fürchteten, daß
ihnen zu sehr eingeheizt werden würde.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Duff Cooper, der englische Wanderprediger, zum Schutz der kleinen Nationen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 192.1940, Nr. 4932, S. 65

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