Zeichnung von Nebel
Neueste Nachricht aus England: Wie wir ergänzend dazu erfahren, befindet sich in einer Berliner Schwimmhalle
„Deutsche Badeanstalten zwecks Fischzucht geschloffen!" auch das bekannte „Ungeheuer vom Loch Neß" aus England, das von einem
deutschen U-Boot dort gefangen und mitgebracht wurde. Lier wird es nun
mit den „Enten" gefüttert, die uns der englische Nachrichtendienst so reichlich
zur Verfügung stellt.
Kinkerlitzchen
Englische Blätter haben geschrieben,Churchill
habe die Absicht, der Siegesminister zu werden.
Sie trauen Churchill sehr viel zu. Wir
möchten aber noch weiter gehen: wir trauen
Churchill sogar alles zu.
„Daily Mail" nimmt an, daß die Pläne
der Fusion zwischen England und Frankreich
sogar ein gemeinsames englisch-französisches
Parlament vorsehen.
Wahrscheinlich mit Ober- und Unterhaus.
Das Oberhaus würde natürlich in London sein.
Im englischen Unterhause hat der liberale
Abgeordnete Mander verlangt, bei Kriegs-
ende müßten englische und französische Truppen
auf Jahre nach Berlin und anderen deutsche»
Großstädten gelegt werden.
Mister Mander muß geschlafen haben und
dann über einige Zeitungen aus dem Novem-
ber 1918 geraten sein. Aber immer wieder
wird in England und Frankreich von den Be-
dingungen am Kriegsende gesprochen; an die
Bedingungen, die nötig sind, damit man Be-
dingungen stellen kann, denkt man weniger.
vis Aktion im Norden
Es weht ein steifes Windelein
Wohl über die Nordsee her.
Die Lords und ihre Kindelein,
Die wechseln schnell das Bindelein —
Es traf sie gar zu sehrl
Es fliegt im Morgenschummerchen
Ein Bomber über die „Fleet".
Ein 100-Kilo-Pummerchen
Macht Churchill wieder Kummerchen —
Das ist ein neues Lied I
Ein schöner Traum ward ausgeträumt
Vom nordischen Kriegsrevier,
Ein Kriegsschauplatz ward ausgeräumt,
Herr Churchill hat zu Haus geschäumt,
Als Kriegt er 6eld dafür.
Es quatscht ein Mann im Unterhaus
Ein wenig blauen Dunst.
Er gibt was zu (nicht rundherausl)
Und lockt doch keinen Hund heraus
Vom Ofen oder sunst.
Es spielt im Morgendämmerchen
Das Radio und der Draht.
Am Quai d'Orsay im „Kämmerchen"
Sitzt man, als wenn ein Hämmerchen
Das Hirn getroffen hat.
Das Glück ist euch nicht hold, messieurs,
Das sieht man sans debats.
Nun ja, die Kugel rollt, messieurs,
Ihr habt den Krieg gewollt, messieurs,
Na bitte — voiläl A. w.
Sir Edmund Ironside, der Chef des eng-
lischen Generalstabs, hat erklärt, die deutsche
Armee sei zwar eine wundervolle Kriegsma-
schine, aber es fehle an der Führung, denn
ihre Generale seien während des Weltkriegs
höchstens erstLauptleute gewesen; die englischen
Generale aber seien damals auch schon Ge-
nerale gewesen.
Sie sind also stehen geblieben.
Da in England der Mangel an Schiffs-
raum immer bedrohlicher wird, werden jetzt
zur Abkürzung der Bauzeit Schiffe geringerer
Qualität gebaut, sogenannte Emergency ships.
Wenn solche Schiffe versenkt werden, wird
Churchill sich trösten: „Na, sie sind ja ohnehin
nicht viel wert gewesen!"
*
Winston Churchill war im Anfang des
Weltkriegs auch schon erster Lord der Admi-
ralität. Aber im Lerbst 1915 wurde er nach
dem verunglückten Gallipoli-Unternehmen aus-
gebootet. Da zog er sich gänzlich zurück und
beschäftigte sich mit Malerei, wobei er ein
Dutzend Gemälde zustande brachte.
Jedenfalls hat er schon damals die Farben
sehr dich aufgetragen.
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Neueste Nachricht aus England: Wie wir ergänzend dazu erfahren, befindet sich in einer Berliner Schwimmhalle
„Deutsche Badeanstalten zwecks Fischzucht geschloffen!" auch das bekannte „Ungeheuer vom Loch Neß" aus England, das von einem
deutschen U-Boot dort gefangen und mitgebracht wurde. Lier wird es nun
mit den „Enten" gefüttert, die uns der englische Nachrichtendienst so reichlich
zur Verfügung stellt.
Kinkerlitzchen
Englische Blätter haben geschrieben,Churchill
habe die Absicht, der Siegesminister zu werden.
Sie trauen Churchill sehr viel zu. Wir
möchten aber noch weiter gehen: wir trauen
Churchill sogar alles zu.
„Daily Mail" nimmt an, daß die Pläne
der Fusion zwischen England und Frankreich
sogar ein gemeinsames englisch-französisches
Parlament vorsehen.
Wahrscheinlich mit Ober- und Unterhaus.
Das Oberhaus würde natürlich in London sein.
Im englischen Unterhause hat der liberale
Abgeordnete Mander verlangt, bei Kriegs-
ende müßten englische und französische Truppen
auf Jahre nach Berlin und anderen deutsche»
Großstädten gelegt werden.
Mister Mander muß geschlafen haben und
dann über einige Zeitungen aus dem Novem-
ber 1918 geraten sein. Aber immer wieder
wird in England und Frankreich von den Be-
dingungen am Kriegsende gesprochen; an die
Bedingungen, die nötig sind, damit man Be-
dingungen stellen kann, denkt man weniger.
vis Aktion im Norden
Es weht ein steifes Windelein
Wohl über die Nordsee her.
Die Lords und ihre Kindelein,
Die wechseln schnell das Bindelein —
Es traf sie gar zu sehrl
Es fliegt im Morgenschummerchen
Ein Bomber über die „Fleet".
Ein 100-Kilo-Pummerchen
Macht Churchill wieder Kummerchen —
Das ist ein neues Lied I
Ein schöner Traum ward ausgeträumt
Vom nordischen Kriegsrevier,
Ein Kriegsschauplatz ward ausgeräumt,
Herr Churchill hat zu Haus geschäumt,
Als Kriegt er 6eld dafür.
Es quatscht ein Mann im Unterhaus
Ein wenig blauen Dunst.
Er gibt was zu (nicht rundherausl)
Und lockt doch keinen Hund heraus
Vom Ofen oder sunst.
Es spielt im Morgendämmerchen
Das Radio und der Draht.
Am Quai d'Orsay im „Kämmerchen"
Sitzt man, als wenn ein Hämmerchen
Das Hirn getroffen hat.
Das Glück ist euch nicht hold, messieurs,
Das sieht man sans debats.
Nun ja, die Kugel rollt, messieurs,
Ihr habt den Krieg gewollt, messieurs,
Na bitte — voiläl A. w.
Sir Edmund Ironside, der Chef des eng-
lischen Generalstabs, hat erklärt, die deutsche
Armee sei zwar eine wundervolle Kriegsma-
schine, aber es fehle an der Führung, denn
ihre Generale seien während des Weltkriegs
höchstens erstLauptleute gewesen; die englischen
Generale aber seien damals auch schon Ge-
nerale gewesen.
Sie sind also stehen geblieben.
Da in England der Mangel an Schiffs-
raum immer bedrohlicher wird, werden jetzt
zur Abkürzung der Bauzeit Schiffe geringerer
Qualität gebaut, sogenannte Emergency ships.
Wenn solche Schiffe versenkt werden, wird
Churchill sich trösten: „Na, sie sind ja ohnehin
nicht viel wert gewesen!"
*
Winston Churchill war im Anfang des
Weltkriegs auch schon erster Lord der Admi-
ralität. Aber im Lerbst 1915 wurde er nach
dem verunglückten Gallipoli-Unternehmen aus-
gebootet. Da zog er sich gänzlich zurück und
beschäftigte sich mit Malerei, wobei er ein
Dutzend Gemälde zustande brachte.
Jedenfalls hat er schon damals die Farben
sehr dich aufgetragen.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Neueste Nachricht aus England"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Kommentar
Rebel
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 192.1940, Nr. 4945, S. 221
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg