Der oberfaule Zauberer Churchill „Wenn ich hier auf diesen alten Zylinderhut klopfe, fliegt die neue
englische Geheimwaffe heraus-II"
Die rechte Land
„Aha!" meinte der Jüngling.
„Wenn er aber zum Fenster heraus-
springt?"
„Ich habe Ihnen schon einmal
gesagt," seufzte Mr. Bonge, „daß
ich der Kopf bin, und Sie die Land.
Ich denke, und Sie führen meine Ge-
danken aus. Außerdem wohnt Mr.
Jacobs im siebzehnten Stock."
„Das ist etwas anderes," sagte
Wilkins.
„Sobald Sie den Jacobs gut ein-
genagelt haben," fuhr der Chef fort,
„steigen Sie wieder in den Wagen,
holen den Mr. Burns ab und fahren
mit ihm zum Pfarrer Irving. Dort
wird meine Tochter bereits warten.
Wie ich ihr Temperament kenne, wird
sie in der ersten Viertelstunde ver-
geblichen Wartens einen kleinen Tob-
suchtsanfall kriegen und dann schon
aus lauter Wut über den verhin-
derten Bräutigam auf der Stelle den
ihr von mir bestimmten Burns hei-
Mißglücktes Experiment
Das Fragezeichen, ziemlich lendenlahm,
weil's in gekrümmter Stellung mußte harren,
ob auf die Frage auch die Antwort kam —
und wenn sie kam, dann oft von einem Narren! —
erhob sich eines Tags aus krummer Haltung
und reckte sich zu senkrechter Gestaltung.
Doch gleich die erste Tür — was für ein Possen —l
blieb ihm, so aufrecht es auch war, verschlossen.
Kein Wunder; denn will man die Liebste fragen:
„Bist du ein Mensch?" — weil sie ein Engel scheint —
und läßt sich dann verleiten, ihr zu sagen:
„Bist du ein Mensch!".. kein Wunder, daß sie greint!
Das Fragezeichen drob den Halt verlor
und wurde wieder krumm, so wie zuvor.
Martin TrWe
raten. And Sie sollen dabei als Trau-
zeuge wirken. Ist Ihnen alles klar?"
„Vollkommen, Boß. Werden Sie
auch zugegen sein?"
„Keinesfalls, denn erstens mische
ich mich nicht gerne in Privatange-
legenheiten, und zweitens darf meine
Tochter keine Ahnung haben, daß
ich dabei meine Land im Spiel habe.
Nun notieren Sie sich noch die
Adressen von Jacobs und Burns.
Morgen vormittag melden Sie mir
den glatten Vollzug des Auftrages."
„<Zes, Boß," sagte der junge
Mann und schrieb die zwei Anschrif-
ten in sein Notizbuch.
Am elf Ahr des nächsten Tages
betrat Wilkins das Arbeitszimmer
des Mr. Bonge. Gespannte Erwar-
tung strömte ihm entgegen.
„Nun," rief der Chef, „hat es
geklappt?"
„Teils, teils," seufzte der junge
Mann. „Leider ist mir gestern beim
Notieren der beiden Adressen ein
267
englische Geheimwaffe heraus-II"
Die rechte Land
„Aha!" meinte der Jüngling.
„Wenn er aber zum Fenster heraus-
springt?"
„Ich habe Ihnen schon einmal
gesagt," seufzte Mr. Bonge, „daß
ich der Kopf bin, und Sie die Land.
Ich denke, und Sie führen meine Ge-
danken aus. Außerdem wohnt Mr.
Jacobs im siebzehnten Stock."
„Das ist etwas anderes," sagte
Wilkins.
„Sobald Sie den Jacobs gut ein-
genagelt haben," fuhr der Chef fort,
„steigen Sie wieder in den Wagen,
holen den Mr. Burns ab und fahren
mit ihm zum Pfarrer Irving. Dort
wird meine Tochter bereits warten.
Wie ich ihr Temperament kenne, wird
sie in der ersten Viertelstunde ver-
geblichen Wartens einen kleinen Tob-
suchtsanfall kriegen und dann schon
aus lauter Wut über den verhin-
derten Bräutigam auf der Stelle den
ihr von mir bestimmten Burns hei-
Mißglücktes Experiment
Das Fragezeichen, ziemlich lendenlahm,
weil's in gekrümmter Stellung mußte harren,
ob auf die Frage auch die Antwort kam —
und wenn sie kam, dann oft von einem Narren! —
erhob sich eines Tags aus krummer Haltung
und reckte sich zu senkrechter Gestaltung.
Doch gleich die erste Tür — was für ein Possen —l
blieb ihm, so aufrecht es auch war, verschlossen.
Kein Wunder; denn will man die Liebste fragen:
„Bist du ein Mensch?" — weil sie ein Engel scheint —
und läßt sich dann verleiten, ihr zu sagen:
„Bist du ein Mensch!".. kein Wunder, daß sie greint!
Das Fragezeichen drob den Halt verlor
und wurde wieder krumm, so wie zuvor.
Martin TrWe
raten. And Sie sollen dabei als Trau-
zeuge wirken. Ist Ihnen alles klar?"
„Vollkommen, Boß. Werden Sie
auch zugegen sein?"
„Keinesfalls, denn erstens mische
ich mich nicht gerne in Privatange-
legenheiten, und zweitens darf meine
Tochter keine Ahnung haben, daß
ich dabei meine Land im Spiel habe.
Nun notieren Sie sich noch die
Adressen von Jacobs und Burns.
Morgen vormittag melden Sie mir
den glatten Vollzug des Auftrages."
„<Zes, Boß," sagte der junge
Mann und schrieb die zwei Anschrif-
ten in sein Notizbuch.
Am elf Ahr des nächsten Tages
betrat Wilkins das Arbeitszimmer
des Mr. Bonge. Gespannte Erwar-
tung strömte ihm entgegen.
„Nun," rief der Chef, „hat es
geklappt?"
„Teils, teils," seufzte der junge
Mann. „Leider ist mir gestern beim
Notieren der beiden Adressen ein
267
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der oberfaule Zauberer Churchill"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 193.1940, Nr. 4975, S. 267
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg