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Dieser Vorschlag, den Krieg zu gewinnen, ist vom englischen Leserkreis noch nicht gemacht worden:
Die Ruderklubs Cambridge und Oxford helfen Brennstoff sparen.
Die recht« Land
kleines technisches Versehen unterlaufen, da ich die Namen nicht
dazuschrieb. And daher konnte ich natürlich nicht wissen, welche Woh-
nung dem Jacobs und welche dem Burns gehört."
„Und was haben Sie gemacht. Unglücklicher?" fragte der Boß
mit zuckender Unterlippe.
„Ich habe vorsichtshalber allen beiden die Wohnung zugenagelt,"
meinte Wilkins. „Die haben nicht schlecht getobt. Dann bin ich allein
zum Pfarrer —"
„Liiinaushihiii —" brüllte Mr. Bonge und ging am Rand eines
Schlaganfalls spazieren.
„Ich wollte sowieso kündigen," erklärte der junge Mann mit
Ruhe, „denn Angestellter mag ich nicht mehr länger sein."
„Und wo ist meine Tochter?" schrie der Chef.
„Sie wartet unten auf mich," sagte Wilkins. „Wie Sie richtig
vorausgesagt hatten, bekam sie recht bald einen kleinen Tobsuchtsan-
fall. Und da gerade kein anderer da war, hat sie aus lauter Wut
mich geheiratet. Wir sind aber sehr glücklich. Deswegen kündige ich
auch und trete mit heutigem Tag in dein Geschäft ein, lieber Schwie-
gerpapa, und zwar als Teilhaber und rechte Land."
„Da ist mir die rechte Land über den Kopf gewachsen," stöhnte
Mr. Bonge und sank gebrochen in seinen Lehnsessel.
Am Periskop
Ein englischer Ingenieur macht der Luftwaffe den Vorschlag, mit
einer Anzahl von Flugzeugen ständig über London zu kreisen. Diese
Maschinen sollen mehrere Kilometer feinen Stahldraht hinter sich
herziehen, und davon erhofft sich der gute Mann, daß die
deutschen Flieger sich darein verwickeln. — Verwickelt genug ist
die Idee! (Fortsetzung Seile 27t)
Die Muskatnuß
Es gibt immer noch Leute, die gar nicht genug ergattern können
und alles mögliche, wofür sie noch Geld in der Tasche haben, zum
Verderben und Verschimmeln nach Lause tragen müssen.
Eine Frau kommt zum Krämer und begehrt eine Muskatnuß.
Vielleicht will sie ein würziges Gebäck herstelle», vielleicht will sie
ihrem Manne einen Punsch würzen — sie wird schon wissen, wozu
sie die Muskatnuß braucht.
Muskatnüsse sind durchaus nicht zum Leben notwendig, und des-
halb macht es gar nichts, daß sie jetzt selten sind. Der Krämer sieht
nach: ja, er hat noch ein paar Muskatnüsse. Aber er wird so bald
keine bekommen, und deshalb schlägt er der Frau vor: „Nehmen
Sie eine halbe! Man braucht ja so wenig davon."
„Ist mir auch recht!" sagt die Frau, und der Krämer zerteilt
behutsain die Muskatnuß. Daß ihm das gelingt, ist übrigens ei»
Beweis ihrer Güte, denn eine schlechte oder verfälschte Muskatnuß
würde dabei zerbröckeln. Dann packt er die halbe Muskatnuß ein
und reicht das Tütchen der Kundin.
Aber da steht noch eine andere Frau im Laden, die gekommen ist,
Zucker zu kaufen. Sie hat der Teilung zugesehen, sie schaut gierig
auf das liegeugebliebene Stück der Muskatnuß, dann deutet sie ge-
bieterisch darauf und verlangt: „Geben Sie mir die andere
Lälftel"
Dagegen kann der Krämer nichts einwenden, und die Frau steckt
entzückt das ergatterte Gut in ihre Markttasche. Aber dann fragt
sie: „Ach, sagen Sie doch — wozu braucht man eigentlich solch eine
Muskatnuß?" —
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Dieser Vorschlag, den Krieg zu gewinnen, ist vom englischen Leserkreis noch nicht gemacht worden:
Die Ruderklubs Cambridge und Oxford helfen Brennstoff sparen.
Die recht« Land
kleines technisches Versehen unterlaufen, da ich die Namen nicht
dazuschrieb. And daher konnte ich natürlich nicht wissen, welche Woh-
nung dem Jacobs und welche dem Burns gehört."
„Und was haben Sie gemacht. Unglücklicher?" fragte der Boß
mit zuckender Unterlippe.
„Ich habe vorsichtshalber allen beiden die Wohnung zugenagelt,"
meinte Wilkins. „Die haben nicht schlecht getobt. Dann bin ich allein
zum Pfarrer —"
„Liiinaushihiii —" brüllte Mr. Bonge und ging am Rand eines
Schlaganfalls spazieren.
„Ich wollte sowieso kündigen," erklärte der junge Mann mit
Ruhe, „denn Angestellter mag ich nicht mehr länger sein."
„Und wo ist meine Tochter?" schrie der Chef.
„Sie wartet unten auf mich," sagte Wilkins. „Wie Sie richtig
vorausgesagt hatten, bekam sie recht bald einen kleinen Tobsuchtsan-
fall. Und da gerade kein anderer da war, hat sie aus lauter Wut
mich geheiratet. Wir sind aber sehr glücklich. Deswegen kündige ich
auch und trete mit heutigem Tag in dein Geschäft ein, lieber Schwie-
gerpapa, und zwar als Teilhaber und rechte Land."
„Da ist mir die rechte Land über den Kopf gewachsen," stöhnte
Mr. Bonge und sank gebrochen in seinen Lehnsessel.
Am Periskop
Ein englischer Ingenieur macht der Luftwaffe den Vorschlag, mit
einer Anzahl von Flugzeugen ständig über London zu kreisen. Diese
Maschinen sollen mehrere Kilometer feinen Stahldraht hinter sich
herziehen, und davon erhofft sich der gute Mann, daß die
deutschen Flieger sich darein verwickeln. — Verwickelt genug ist
die Idee! (Fortsetzung Seile 27t)
Die Muskatnuß
Es gibt immer noch Leute, die gar nicht genug ergattern können
und alles mögliche, wofür sie noch Geld in der Tasche haben, zum
Verderben und Verschimmeln nach Lause tragen müssen.
Eine Frau kommt zum Krämer und begehrt eine Muskatnuß.
Vielleicht will sie ein würziges Gebäck herstelle», vielleicht will sie
ihrem Manne einen Punsch würzen — sie wird schon wissen, wozu
sie die Muskatnuß braucht.
Muskatnüsse sind durchaus nicht zum Leben notwendig, und des-
halb macht es gar nichts, daß sie jetzt selten sind. Der Krämer sieht
nach: ja, er hat noch ein paar Muskatnüsse. Aber er wird so bald
keine bekommen, und deshalb schlägt er der Frau vor: „Nehmen
Sie eine halbe! Man braucht ja so wenig davon."
„Ist mir auch recht!" sagt die Frau, und der Krämer zerteilt
behutsain die Muskatnuß. Daß ihm das gelingt, ist übrigens ei»
Beweis ihrer Güte, denn eine schlechte oder verfälschte Muskatnuß
würde dabei zerbröckeln. Dann packt er die halbe Muskatnuß ein
und reicht das Tütchen der Kundin.
Aber da steht noch eine andere Frau im Laden, die gekommen ist,
Zucker zu kaufen. Sie hat der Teilung zugesehen, sie schaut gierig
auf das liegeugebliebene Stück der Muskatnuß, dann deutet sie ge-
bieterisch darauf und verlangt: „Geben Sie mir die andere
Lälftel"
Dagegen kann der Krämer nichts einwenden, und die Frau steckt
entzückt das ergatterte Gut in ihre Markttasche. Aber dann fragt
sie: „Ach, sagen Sie doch — wozu braucht man eigentlich solch eine
Muskatnuß?" —
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Dieser Vorschlag, den Krieg zu gewinnen, ist vom englischen Leserkreis noch nicht gemacht worden: Die Ruderclubs Cambridge und Oxford helfen Brennstoff sparen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 193.1940, Nr. 4975, S. 269
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg