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Das Spiel der weißen Frau

Von Ralph tlrban

Man sprach von überirdischen Dingen und ihren Fäden, die da
manchmal ins Diesseits hinüberspinnen sollen.

„Na," meinte einer der Lerren, „aber das mit den Geistern und
so ist Quatsch."

„Sagen Sie das nicht!" rief Lerr Mühsal lebhaft. „Auch ich
war einmal dieser Meinung gewesen, bis mir dann eines Nachts auf
Schloß Wildegg die Laare reihenweise zu Berge standen."

„Endlich eine Gespenstergeschichte!" freute sich die Lausfrau. „Los,
Lerr Mühsal!"

Anwillkürlich rückte man zusammen, der Kreis schloß sich. Lerr

Mühsal legte sein Gesicht in Falten, räusperte sich, trank sein Glas
leer und begann: „Zm vorvorigen Sommer machte ich als Rucksack-
tourist eine Wanderung durch die Berge. Eines Abends erreichte ich
hundsmüde ein Dorf. Der einzige Gasthof dort war bis zum Dach
hinauf mit Sommerfrischlern belegt, und auch in den Bauernhäusern
sollte kein freies Bett mehr vorhanden sein. And auf einem Leu-
boden wollte ich nach Möglichkeit nicht schlafen, weil ich von dem
starken Geruch todsicher Kopfschmerzen bekomme.

„Vielleicht versuchen Sie es auf Wildegg," meinte der Wirt
schließlich, „das ist eine schwache halbe Stunde von hier. Komfort

(Fortsetzung nächste Seire)

Es hat doch jeder Tag
ein wenig Eicht,

Was auch zerbrechen mag, —
verzage nicht.

Es hat doch jeder Tag

Laß nur die Fröhlichkeit
dir nie verwehn,

Und auch in dunkler Zeit
wirst du bestehn.

Und jedes Leid entschwebt
auch dir einmal,

Und neues Glück belebt
dein Lebenstal.

Franz Clngia

Nobel

„Ich glaube. Sie aus einem
Beelhovenkonzert zu kennen,
wo Sie in der Reihe vor
mir saßen. Es war in der
,Neunten', wenn ich nicht
irre?"

„Ausgeschlossen! Ich sitze
immer in der ersten Reihe."

Anverdiente Ehrung

Das junge Paar besucht
auf der Lochzeitsreise Leidel-
berg. Vor dem Bunsendenk-
mal bleiben die Beiden stehn.

„Das ist der Mann," er-
läutert er, der über seine
Erfindungen sogar den an-
gesetzten Lochzeitstermin
vergaß."

„Schändlich," ereifert sich
die junge Frau, „ihm dafür
sogar noch ein Denkmal zu
setzen!"

302

(In der Silvester-Nacht Punkt 12 Ahr sieht man seinen
Zukünftigen im Spiegel)

„Erna, ich sehe aber gar nichts im Spiegel!"

„Klar, daß du Emil kriegst, det is ja een vollkommenes Nichts!"

Hartnäckig

„Ehe ich mein Geld habe,
setze ich keinen Fuß aus der
Wohnung."

„And wenn ich Ihnen
nun die Lälfte bezahle?"

„Dann einen!"

Vorbildlich

Klavierlehrer: „Wie kön-
nen Sie Lohn für eine ganze
Stunde verlangen, da Sie
doch nur vierzig Minuten
gearbeitet haben?"

Aufwärterin: „Ich rich-
tete mich nach Ihnen, Sie
haben während der Zeit doch
eine Klavierstunde gegeben!"

Nette Ehemänner

„Sehen Sie, Genuß be-
reitet mir das Rauchen wirk-
lich nicht; ich rauche nur, um
meine Frau zu ärgern!"

„Das ist doch aber auch
ein Genuß!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"(In der Silvester-Nacht punkt 12 Uhr sieht man seinen Zukünftigen im Spiegel)"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Silvester
Frau <Motiv>
Spiegel
Mann
Freundin <Motiv>
Lästern
Mitternacht
Zukunft
Prognose

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 193.1940, Nr. 4978, S. 302

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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