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Nach der Hochzeit „Daß wir soviel Likörservice bekommen haben? Man hält dich für einen Trinker!"

„Oder dich für eine Fantippe, die ohne Alkohol nicht zu ertragen ist."

Das Spiel der weißen Frau

Wird es dort zwar auch nicht geben, denn das Schloß ist ziemlich
verwahrlost. Es hausen zwei alte Fräuleins drin. Möglich, daß die
Ihnen für die Nacht Unterkunft gewähren."

„Sind dort keine Sommerfrischler?" erkundigte ich mich.

„Loho —" lachte der Förster, der
vom Nebentisch aus dem Gespräch ge-
folgt war, „dort geht keiner hin, dort
spukt's".

„So schlimm ist es nicht," entgegnete
der Wirt, „es ist halt das Gerede von
der weißen Frau. Es gibt Leute hier,
die behaupten, ste vom Dorf aus am
Erker des Schlosses gesehen zu haben.

Das eine allerdings ist richtig, dem Ge-
rücht folgt regelmäßig irgendein großes
Unglück. Getan hat ste selbst aber nie-
mand was —"

Der Wirt und der Förster erzählten
mir noch eine Weile von der weißen
Frau, was mich jedoch nicht abhielt,
nach einer kräftigen Mahlzeit den Weg
nach Wildegg anzutreten. Es dämmerte
schon stark, als ich den düster« Bau er-
reichte. Ich mußte lange an dem schwe-
ren Tor trommeln, bevor mich eine
spitze Stimme von irgendwoher um mein
Begehr fragte. Nach längeren Ver-
handlungen wurde mir Einlaß und Gast-
freundschaft gegen Bezahlung gewährt.

Die beiden alten Damen waren nicht übertrieben liebenswürdig,
aber dafür mißtrauisch, denn sie begleiteten mich alle zwei nach einem
abgelegenen Zimmer. Dort standen ein Bett, zwei Stühle, ein Tisch
und ein Spinett. Sonst nichts. Und dann sah ich den Erker.

„Ist das vielleicht das Zimmer der
weißen Frau?" fragte ich. Die beiden
alten Damen sahen mich an, sahen sich
an, drehten sich um und gingen schwei-
gend hinaus. Sehr heimlich war das
gerade nicht. Ich schloß nach ihnen die
Tür ab und schaute unters Bett. Die
Fenster standen offen, waren aber mit
schweren Eisengittern versehen. Das
beruhigte mich diesmal, obwohl ich sonst
nicht ängstlich bin. Ich besah mir noch
das alte Musikinstrument, drückte ein
paar der Tasten nieder und entlockte
dem Kasten merkwürdige Töne. Dann
zog ich mich rasch aus, schlüpfte unter
die Decke, blies das Kerzenlicht aus
und schlief auch schon ein. Ja, und dann
wurde ich auf einmal munter, und zwar
hellwach. Mondschein flutete ins Zim-
mer. Ganz still war es, aber trotzdem
hatte ich das sichere Empfinden, von
einem Geräusch geweckt worden zu sein.
Unwillkürlich lauschte ich eine Weile an-
gestrengt. Da fing unten im Dorf die
Kirchturmuhr zu schlagen an. Ich zählte

303

„Süß! Aber gibt es denn keinen Puder
in rosa Farbton? Weiß paßt doch zu dem
rosigen Teint überhaupt nicht."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Nach der Hochzeit" "Süß! Aber gibt es denn keinen Puder in rosa Farbton?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Ehepaar <Motiv>
Geschenk <Motiv>
Hochzeit
Likör
Service <Hausrat>
Alkoholiker
Xanthippe
Säugling <Motiv>
Mutter <Motiv>
Freundin <Motiv>
Puder

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 193.1940, Nr. 4978, S. 303

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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