Kleine Chronik
Der „Daily Lerald" hat sich darüber beschwert, daß im Londoner
Rundfunk öfter ein Chanson gesungen wurde: „It’s a lovely war — es
ist ein reizender Krieg."
Der „Daily Lerald" berücksichtigt nicht, daß der Rundfunk ver-
schiedenen Forderungen gerecht werden und jedem etwas bringen muß,
also auch den am Kriege verdienenden plutokratischen Lerrschaften.
In England gibt es keine Lerrenkragen mehr zu kaufen; die Vor-
räte sind erschöpft, und die Fabrikanten haben kein Material mehr.
Daraus dürfen die Engländer aber nicht die Loffnung schöpfen,
daß es ihnen nicht an den Kragen gehen könne.
46
(Am 2. Februar 1941 sind es 25 Jahre her, daß das deutsche Luftschiff „L 19"
in sinkendem Zustand von dem englischen Dampfer „King Stephen" angetroffen
wurde. Der Dampfer Oberließ die Besatzung ihrem Schicksal)
Ins Wasser tauchte des Luftschiffs Bauch,
Hoch spülte die See und höher —
Und ferne verschwand der „King Stephen“ Rauch,
Der Tod kam näher und näher.
Den Tod, den fürchteten sie nicht,
Es kann ja jeden treffen —
Aber das Mörderangesicht
Des Kapitäns der King Stephen — —!
Höhnisch zog er das Maul noch schief.
Er grinste, ich möchte wetten,
Bis er durchs Sprachrohr herüberrief:
„Deutsche will ich nicht retten!“
„Grüß mir mein blondes Mädel im Koog!
Ich seh sie noch Abschied winken.“
„Laß man, Hein! — Da — spürst du den Sog?
Hein — Hoch Deutschland! Wir sinken!“
Unvergessen seid ihr bis heut
Im größeren Vaterlande —
Unvergessen in Ewigkeit
Englands ewige Schande!
p. K.
Die Bank von England scheint aus London ausziehen zu
wollen; sie hat für ihr Personal ein Lotel in Nordengland gemietet.
Auch an einem neuen Sitze dürfte sie doch nicht mehr als
bombensicheres Geldinstitut gelten können.
Als englische Flieger einige Bomben auf Turin geworfen
hatten, wurde nachher in London berichtet, es seien Schiffswerften
und auch einige Kreuzer getroffen worden.
Turin ist eine Seestadt ungefähr vom Range der berühmten
großen Seestadt Leipzig.
Die australische Presse hat ihr Erstaunen darüber ausgedrückt,
daß Churchill erzählt hat, die australische Kavallerie habe in Ae-
gypten eine herrliche Attacke geritten. Australien hat nämlich
gar keine Kavallerie.
Es war also nichts mit dem kühnen Ritt. Nur Churchill hat
sich beim Schwindeln vergaloppiert.
Schon einmal sollten in England Ferngläser für Leer und
Marine gesammelt werden. Da dies keinen Erfolg gehabt hat,
ist jetzt eine neue Sammlung eingeleitet worden mit der Zusiche-
rung, daß die abgegebenen Gläser sehr gut bezahlt werden würden.
Die Ferngläser gewähren jetzt also eine bessere Aussicht als
bei der ersten Sammlung.
Die englische Regierung hat sich in Amerika darüber be-
schwert, daß die amerikanischen Rundfunkgesellschaften, die ja
Privatunternehmungen sind, 803°Rufe von Schiffen im England-
dienst auffangen und dann davon berichten; das rege das eng-
lische Publikum unnötiger Weise auf.
Nach der Meinung der englischen Negierung darf durch den
Rundfunk nicht die Wahrheit herauskommen.
Der „Daily Lerald" hat sich darüber beschwert, daß im Londoner
Rundfunk öfter ein Chanson gesungen wurde: „It’s a lovely war — es
ist ein reizender Krieg."
Der „Daily Lerald" berücksichtigt nicht, daß der Rundfunk ver-
schiedenen Forderungen gerecht werden und jedem etwas bringen muß,
also auch den am Kriege verdienenden plutokratischen Lerrschaften.
In England gibt es keine Lerrenkragen mehr zu kaufen; die Vor-
räte sind erschöpft, und die Fabrikanten haben kein Material mehr.
Daraus dürfen die Engländer aber nicht die Loffnung schöpfen,
daß es ihnen nicht an den Kragen gehen könne.
46
(Am 2. Februar 1941 sind es 25 Jahre her, daß das deutsche Luftschiff „L 19"
in sinkendem Zustand von dem englischen Dampfer „King Stephen" angetroffen
wurde. Der Dampfer Oberließ die Besatzung ihrem Schicksal)
Ins Wasser tauchte des Luftschiffs Bauch,
Hoch spülte die See und höher —
Und ferne verschwand der „King Stephen“ Rauch,
Der Tod kam näher und näher.
Den Tod, den fürchteten sie nicht,
Es kann ja jeden treffen —
Aber das Mörderangesicht
Des Kapitäns der King Stephen — —!
Höhnisch zog er das Maul noch schief.
Er grinste, ich möchte wetten,
Bis er durchs Sprachrohr herüberrief:
„Deutsche will ich nicht retten!“
„Grüß mir mein blondes Mädel im Koog!
Ich seh sie noch Abschied winken.“
„Laß man, Hein! — Da — spürst du den Sog?
Hein — Hoch Deutschland! Wir sinken!“
Unvergessen seid ihr bis heut
Im größeren Vaterlande —
Unvergessen in Ewigkeit
Englands ewige Schande!
p. K.
Die Bank von England scheint aus London ausziehen zu
wollen; sie hat für ihr Personal ein Lotel in Nordengland gemietet.
Auch an einem neuen Sitze dürfte sie doch nicht mehr als
bombensicheres Geldinstitut gelten können.
Als englische Flieger einige Bomben auf Turin geworfen
hatten, wurde nachher in London berichtet, es seien Schiffswerften
und auch einige Kreuzer getroffen worden.
Turin ist eine Seestadt ungefähr vom Range der berühmten
großen Seestadt Leipzig.
Die australische Presse hat ihr Erstaunen darüber ausgedrückt,
daß Churchill erzählt hat, die australische Kavallerie habe in Ae-
gypten eine herrliche Attacke geritten. Australien hat nämlich
gar keine Kavallerie.
Es war also nichts mit dem kühnen Ritt. Nur Churchill hat
sich beim Schwindeln vergaloppiert.
Schon einmal sollten in England Ferngläser für Leer und
Marine gesammelt werden. Da dies keinen Erfolg gehabt hat,
ist jetzt eine neue Sammlung eingeleitet worden mit der Zusiche-
rung, daß die abgegebenen Gläser sehr gut bezahlt werden würden.
Die Ferngläser gewähren jetzt also eine bessere Aussicht als
bei der ersten Sammlung.
Die englische Regierung hat sich in Amerika darüber be-
schwert, daß die amerikanischen Rundfunkgesellschaften, die ja
Privatunternehmungen sind, 803°Rufe von Schiffen im England-
dienst auffangen und dann davon berichten; das rege das eng-
lische Publikum unnötiger Weise auf.
Nach der Meinung der englischen Negierung darf durch den
Rundfunk nicht die Wahrheit herauskommen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Lieder ohne Worte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 194.1941, Nr. 4982, S. 46
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg