Fliegende Blätter (194.1941 (Nr. 4979-5004) = 97. Jahrg.)

Hilfe im Sturm?

So waren zwei Lofenbeine.

zu leihen. Das schadet doch einem derart fabelhaft soliden Vorwelt-
kriegs-Barchent nichts, nicht wahr? Insbesondere, da^vir beide Beine
außerordentlich sorgsam behandelten. So hänglen wir sie z. B. jedes-
mal nach Gebrauch an den Eisenofen zum Trocknen. Eisenöfen ent-
wickeln oft eine schier unglaubliche Litze. — Liebe Marie, kränk dich
nicht und sei gefaßt: es gibt im ganzen nur mehr eine Lälfte und
zwar jene linke, die Du mir heute sandtest. Mit der wollen wir uns
nun, mein Kamerad und ich, gemeinsam frottieren. Nimm Abstand,
Weib, von weiteren Barchentunterhosenbeinsendungen! Der Frühling
ist da, ich bedarf nicht mehr der wärmenden Lüllen. Lärme dich
nicht und tröste dich mit dem Gedanken, daß es schließlich unbillig
wäre, Losenbeinen zuzumuten, was nicht einmal Königskindern
möglich war. Dein Karl.

Sie konnten zusammen nicht kommen.

Kleine Chronik

Der Londoner Generalpostmeister hat die Polizei ersucht, für den
Schutz der Postämter Sorge zu tragen, da bereits öfter kleinere
Postämter von Gangstern überfallen und die Kassen ausgeraubt
worden sind. — Ja, das ist jetzt eine gute Zeit für die Londoner
Verbrecher, mit Ausnahme von Churchill und Genoffen.

Präsident Roosevelt hat vor Preffevertretern über den Mangel
an Wirklichkeitssinn und an Verständnis bei der Mehrheit des
amerikanischen Volkes geklagt. Nanu? Die Mehrheit hat ihn doch
gerade zum dritten Male gewählt. (Fortsetzung Sette 247)

Jahr um Iahr

Noch ist der grüne Garten
ganz frisch und frühlingskühl
und wird gleich üppig, schwül
und müd aufs Welken warten.

Wie nah ist schon das Scheiden,
wie bald bist du, mein Nai,
ein Schwalbenflug, vorbei,
ivie lang wirst du mich meiden!

Kaum hat es angefangen
- das sagt sich hart und klar
>.nd geht so Jahr um Jahr —,
da ist es auch vergangen.

Richard von Schaukal.

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