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Er übertreibt alles so, ich hätte ihm doch den Eintritt in den Alpenverein
nicht gestatten sollen I"

MLnner müssen zappeln

„Sie sind ein großer, dummer Junge," lachte das Mädchen, „na-
türlich will ich Sie nicht loshaben. And Sie kommen am Mittwoch, ja?"

Er kam. Den ersten Tanz tanzte er mit Elli, spürte ihren heißen
Atem und ihr warmes Fell. Aber dann ergab sich keine Gelegenheit
mehr, andere Männer holten das hübsche Mädchen, und Elli erschien
kaum noch beim Tisch. So tanzte der junge Manu mit Trude, er
tanzte schweigend und verbissen. Spät brach man auf.

„Kann ich Sie nach Laus bringen, Fräulein Elli?" fragte Lerr

Das Drama in der Drogerie

Ich hatte mich noch gar nicht hingesetzt, als ich
seststellte, daß die Lauptsache fehlte: das Papier.

Eiligst zog ich mein Jackett wieder über und lief
hinunter zur Drogerie. Das junge Mädchen, das
dort bediente, hatte braune Augen und schwarzes
Laar und sah aus, als hieße sie Anita. Für Mädchen,
die finita heißen, habe ich stets Sympathien.

Ich wurde rot. Weniger Anitas wegen. Sondern
in der Hauptsache deshalb, weil ich Toilettenpapier
kaufen wollte. Zu Mädchen, die braune Augen haben
und schwarzes Laar und die aussehen wie Anitas,
spricht man wohl von Liebe — nicht aber von
Toilettenpapier! Auch nicht von Liebe zum Toiletten-
papier. Das käme auf eins heraus!!

Folglich bestellte ich zuerst eine Tube Zahnpasta.
Als ich dann stockte und wahrscheinlich noch roter
wurde, empfahl mir die Verkäuferin eine Zahnbürste,
und ich nahm auch diese mit in Kauf. Zahnbürste
und Zahnpasta gehören ja zusammen!

Was nun? Am auf andere Gedanken zu kommen
und um Zeit zu gewinnen, kaufte ich eine Borsten-
bürste — passend zu meiner Laarfarbe — und
Laarpomade mit Veilchenaroma.

Durch das Veilchenaroma wurde ich jedoch wieder
erinnert an das, was ich eigentlich kaufen wollte.

Plötzlich hatte ich das Gefühl, als hätte Anita
meine Röte und mein Schamgefühl wahrgenommen,
denn gleich darauf sagte sie: „Soll es vielleichtauch
noch ein Beutelchen Brusttee sein?"

Ich nahm das Beutelchen Brusttee. Außerdem kaufte ich noch
einen Kamm, einen Schwamm, Kinderpuder zu eine Mark zehn,
einen Lippenstift, Lühneraugenmedizin und vieles andere mehr.
Obendrein verabredete ich mich mit Anita und war froh, als sie —
da sie nun zu Tisch wollte — von einem Kollegen — der eben von
Tisch kam — abgelöst wurde. — Ihm vertraute ich mich, nachdem er mir
für die anderen Sachen eine große Rechnung ausgestellt hatte, an.
Schließlich waren wir ja unter Männern, und der Verkäufer mochte
in dieser Linsicht wohl auch schon allerlei gewohnt sei».

Richter.

„Natürlich," sagte Elli, „zuerst begleitet ihr beide mich, und
dann bringen Sie die Trude heim."

„Auch gut," meinte der Mann.

Am Donnerstag rief Elli ihre.Freundin Trude an. „Du,"
sagte sie, „ich glaube, jetzt ist er bald so weit. Gestern habe ich
ihn wieder ordentlich zappeln lassen, nicht?"

Am andern Ende der Leitung schwieg es eine Weile.

„Allerdings," kam es dann zurück, „jetzt ist er so weit. Er
hat ausgezappelt —"

„Wieso ausgezappelt?"

„Weil er —" sagte Trude, „weil er sich gestern auf dem Leim-
weg mit mir verlobt hat —"

Der Geschäftsmann

„Laben Sie auf den saugroben Brief hin endlich Geld
gekriegt?"

„Geld nicht, aber Beschäftigung! Der Schuldner hat mich be-
auftragt, Mahnbriefe für ihn zu schreiben!"

Der Liebesbrief

Das Fräulein brachte dem Chef die Anterschriftenmappe ins
Privatbüro. Nach einem Augenblick klingelte es. And dann
reichte der Chef dem Fräulein eine» Brief zurück und sagte:
»Ihre Feldpost brauchen Sie mir nicht zur Anterschrift vor-
zulegen !"

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Er übertreibt alles so..." "Sie sind nicht zeitgemäß..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Bauer, Max
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 195.1941, Nr. 5006, S. 20

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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