DARMOL
HerrmiMidt
fierr^rimjmm
dieser Trauerklofj
wird sein Bauchweh selten los.
Er lebt voll Kummer und Verdrufj,
weil er nicht kann wie jeder mufjl
ein vergnügtes Haus,
lacht solche Menschen einfach aus.
Er lebt vernünftig, fühlt sich wohll
Ansonsten hält er's mit
IN APOTH. u.DROO. RM-.69
Gelegenheitsrauf zu Weihnachten
Preise, und zu Weihnachten braucht man sowieso eine Menge Geld.
Sage aber nichts Luise, ich möchte sie mit einem großzügigen Ge-
schenk überrasche» —"
Ernst hielt Amfrage bei seinen Kollegen, aber die geforderten
250 Mark waren ihnen zu viel. Auf dem Leimweg betrat er ein in
seiner Straße gelegenes Zigarrengeschäft, in dem er manchmal seinen
Bedarf deckte. Dort fesselte ein Zettel seine Aufmerksamkeit, auf
dem geschrieben stand: ,Lerrlicher Fuchs preiswert zu verkaufen.
Auskunft aus Gefälligkeit hier/
„Sagen Sie, Fräulein," wandte sich Ernst an die Verkäuferin,
„was kostet denn eigentlich so ein Fuchs?"
„Zwohundertfünfzig, spottbillig. Wollen Sie ihn sehen?" Sie
verschwand schnell im Nebenraum, um gleich wieder mit dem Fuchs
zu erscheinen. Ernst strich über das Fell, von dem er nichts verstand,
und sagte: ..Käme vielleicht als Weihnachtsgeschenk für meine Frau
in Frage. Anker einer Bedingung: ich habe näinlich einen wunder-
schönen Stadtpelz, den ich nicht trage. Wenn Sie mir den günstig
verkaufen könnten, möchte ich eventuell den Fuchs erwerben."
„Bringen Sie ihn nur her," meinte die Verkäuferin, „zwanzig
vom Lunderl Provision."
So kam es, daß am nächsten Tag neben jenem Zettel ein zweiter
mit folgendem Text hing: ,Lerrenpelz, Größe 40, wie neu, zu ver-
kaufen. Auskunft aus Gefälligkeit hier/
Ernst ließ ein paar Tage verstreichen, dann betrat er wieder das
Zigarrengeschäft. Zuversicht lächelte ihm entgegen.
„Wenn Sie den Fuchs kaufen wollen, können Sie ihn gleich mit-
nehmen, er ist in diesem Fall mit Ihrem Stadtpelz bezahlt."
Ernst trennte sich von einem Fünfzig-Mark-Schein und verließ
den Laden mit dem Fuchs unter dem Arm. Er trug ihn zum Kürschner,
der ihn auf neu aufzufristeren versprach.
Dann kam der Weihnachtsabend. Der Mann und die junge Frau
standen Land in Land vor dem Baum, sahen in die Lichter und
waren glücklich. Nachher wurden vorsichtig die Geschenke enthüllt.
Och und Ach. Zum Schluß auf Luisens Seite der große Karton.
Papier knisterte, ein kleiner Aufschrei. Auf der andern Seite knisterte
ebenfalls Papier, das über etwas Geheimnisvollem auf einem Stuhl
gebreitet war. Ernst starrte, staunte und staunte.
„Freust du dich. Liebster?" erklang es neben ihm etwas verwirrt.
„Wahnsinnig, Liebste," behauptete Ernst. „Merkwürdig, aber wenn
er nicht so neu aussehen würde, könnte ich glauben, daß es der von
meinem verstorbenen Vater wäre. Den habe ich im Zigarrengeschäft
an der Ecke —"
„Was?" rief Luise. „Daher kommt mir dieser wunderschöne Fuchs
hier so bekannt vor. Ich habe nämlich meinen alten, den ich schon
seit zwei Jahren nicht mehr trage, ins Zigarrengeschäft zum Verkauf
gegeben und dann dort auch jenen Stadtpelz für dich —"
Am ersten Feiertag gingen Ernst und Luise aus, um bei Onkel
Leinrich Besuch zu machen. Ernst trug den Stadtpelz und Luise den
auffrisierten Fuchs. „Weißt du," meinte Ernst, „Onkel Leinrich ist
eigentlich an der ganzen Geschichte schuld. Wir wollen ihm aber
lieber nichts davon sagen, sonst könnte er zu der Auffassung kommen,
es wäre uns ganz recht geschehe». Außerdem würde er sich krumm
lachen."
Am Periskop
Ein argentinisches Brautpaar ließ sich kürzlich im Flugzeug
trauen.
Der Pilot sagt« nachher, das sei der gefährlichste Flug, den er
unternommen habe: der Limmel hing ganz voller Geigen.
Eine brasilianische Fliegerin hat eine Flugschule nur für Frauen
eröffnet. Lehrkräfte, Bodenpersonal, Monteure — alles nur Frauen.
Männern ist sogar das Betreten des Platzes untersagt.
Ein wenig paradox. Der Kurs ist auf eine Dauer von sechs
Monaten berechnet — und Männer, die sich hineinwagen, fliegen
sofort.
Ein ungarischer Zementfabrikant hat die Wetterwarte auf Scha-
denersatz verklagt, weil ihm durch eine falsche Prognose großer
Verlust entstanden war.
Die Klage wird wohl abgewiesen werden. Denn Wetter ist manch-
mal kläglich, aber nicht klagbar.
i&i: cla6 ist VatM CAlqfbßvatel.
Sie sehen: die Liebe zur guten Pfeife Tabak
hat sich bei uns treu erhalten. Ebenso treu ist
auch die große Schar der Raulino-Anhänger.
RflULINO
gab es seit jeher für jeden Geschmack. Ob Krull-,
Grob- oder Feinschnitt mit Orient- oder Ubersee-
charakter, leicht oder kräftig, die Wahl ist nicht
schwer: wählen Sie wie gewohnt, aber Raulino!
Hergestellt in den Werken Bamberg, Köln, St. Joachimsthal, Litzmannstadt.
Fliegende Blätter Nr. 5031 vom 1. Jan. 1942
9
HerrmiMidt
fierr^rimjmm
dieser Trauerklofj
wird sein Bauchweh selten los.
Er lebt voll Kummer und Verdrufj,
weil er nicht kann wie jeder mufjl
ein vergnügtes Haus,
lacht solche Menschen einfach aus.
Er lebt vernünftig, fühlt sich wohll
Ansonsten hält er's mit
IN APOTH. u.DROO. RM-.69
Gelegenheitsrauf zu Weihnachten
Preise, und zu Weihnachten braucht man sowieso eine Menge Geld.
Sage aber nichts Luise, ich möchte sie mit einem großzügigen Ge-
schenk überrasche» —"
Ernst hielt Amfrage bei seinen Kollegen, aber die geforderten
250 Mark waren ihnen zu viel. Auf dem Leimweg betrat er ein in
seiner Straße gelegenes Zigarrengeschäft, in dem er manchmal seinen
Bedarf deckte. Dort fesselte ein Zettel seine Aufmerksamkeit, auf
dem geschrieben stand: ,Lerrlicher Fuchs preiswert zu verkaufen.
Auskunft aus Gefälligkeit hier/
„Sagen Sie, Fräulein," wandte sich Ernst an die Verkäuferin,
„was kostet denn eigentlich so ein Fuchs?"
„Zwohundertfünfzig, spottbillig. Wollen Sie ihn sehen?" Sie
verschwand schnell im Nebenraum, um gleich wieder mit dem Fuchs
zu erscheinen. Ernst strich über das Fell, von dem er nichts verstand,
und sagte: ..Käme vielleicht als Weihnachtsgeschenk für meine Frau
in Frage. Anker einer Bedingung: ich habe näinlich einen wunder-
schönen Stadtpelz, den ich nicht trage. Wenn Sie mir den günstig
verkaufen könnten, möchte ich eventuell den Fuchs erwerben."
„Bringen Sie ihn nur her," meinte die Verkäuferin, „zwanzig
vom Lunderl Provision."
So kam es, daß am nächsten Tag neben jenem Zettel ein zweiter
mit folgendem Text hing: ,Lerrenpelz, Größe 40, wie neu, zu ver-
kaufen. Auskunft aus Gefälligkeit hier/
Ernst ließ ein paar Tage verstreichen, dann betrat er wieder das
Zigarrengeschäft. Zuversicht lächelte ihm entgegen.
„Wenn Sie den Fuchs kaufen wollen, können Sie ihn gleich mit-
nehmen, er ist in diesem Fall mit Ihrem Stadtpelz bezahlt."
Ernst trennte sich von einem Fünfzig-Mark-Schein und verließ
den Laden mit dem Fuchs unter dem Arm. Er trug ihn zum Kürschner,
der ihn auf neu aufzufristeren versprach.
Dann kam der Weihnachtsabend. Der Mann und die junge Frau
standen Land in Land vor dem Baum, sahen in die Lichter und
waren glücklich. Nachher wurden vorsichtig die Geschenke enthüllt.
Och und Ach. Zum Schluß auf Luisens Seite der große Karton.
Papier knisterte, ein kleiner Aufschrei. Auf der andern Seite knisterte
ebenfalls Papier, das über etwas Geheimnisvollem auf einem Stuhl
gebreitet war. Ernst starrte, staunte und staunte.
„Freust du dich. Liebster?" erklang es neben ihm etwas verwirrt.
„Wahnsinnig, Liebste," behauptete Ernst. „Merkwürdig, aber wenn
er nicht so neu aussehen würde, könnte ich glauben, daß es der von
meinem verstorbenen Vater wäre. Den habe ich im Zigarrengeschäft
an der Ecke —"
„Was?" rief Luise. „Daher kommt mir dieser wunderschöne Fuchs
hier so bekannt vor. Ich habe nämlich meinen alten, den ich schon
seit zwei Jahren nicht mehr trage, ins Zigarrengeschäft zum Verkauf
gegeben und dann dort auch jenen Stadtpelz für dich —"
Am ersten Feiertag gingen Ernst und Luise aus, um bei Onkel
Leinrich Besuch zu machen. Ernst trug den Stadtpelz und Luise den
auffrisierten Fuchs. „Weißt du," meinte Ernst, „Onkel Leinrich ist
eigentlich an der ganzen Geschichte schuld. Wir wollen ihm aber
lieber nichts davon sagen, sonst könnte er zu der Auffassung kommen,
es wäre uns ganz recht geschehe». Außerdem würde er sich krumm
lachen."
Am Periskop
Ein argentinisches Brautpaar ließ sich kürzlich im Flugzeug
trauen.
Der Pilot sagt« nachher, das sei der gefährlichste Flug, den er
unternommen habe: der Limmel hing ganz voller Geigen.
Eine brasilianische Fliegerin hat eine Flugschule nur für Frauen
eröffnet. Lehrkräfte, Bodenpersonal, Monteure — alles nur Frauen.
Männern ist sogar das Betreten des Platzes untersagt.
Ein wenig paradox. Der Kurs ist auf eine Dauer von sechs
Monaten berechnet — und Männer, die sich hineinwagen, fliegen
sofort.
Ein ungarischer Zementfabrikant hat die Wetterwarte auf Scha-
denersatz verklagt, weil ihm durch eine falsche Prognose großer
Verlust entstanden war.
Die Klage wird wohl abgewiesen werden. Denn Wetter ist manch-
mal kläglich, aber nicht klagbar.
i&i: cla6 ist VatM CAlqfbßvatel.
Sie sehen: die Liebe zur guten Pfeife Tabak
hat sich bei uns treu erhalten. Ebenso treu ist
auch die große Schar der Raulino-Anhänger.
RflULINO
gab es seit jeher für jeden Geschmack. Ob Krull-,
Grob- oder Feinschnitt mit Orient- oder Ubersee-
charakter, leicht oder kräftig, die Wahl ist nicht
schwer: wählen Sie wie gewohnt, aber Raulino!
Hergestellt in den Werken Bamberg, Köln, St. Joachimsthal, Litzmannstadt.
Fliegende Blätter Nr. 5031 vom 1. Jan. 1942
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