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^ sauber u. appetitlich, von Ihnen mit
Reichelt’s Kunsthonigpulver

und Zucker gekocht, auch vorzüglich zum
Pfetferkuchenbacken. Nahrhaft, köstlich
schmeckendI Alles lobt! 3 Stück (für 6 kg
reichend) 1.- RM. (oder Nachnahme 1.30).

B. Reichelt, Breslau 5,

SchlieMadi 36/S

Eine unsichtbare Verbesserung!

Wenn man heute ein Stück Hansaplast betrachtet, sieht es kaum
anders aus als früher. In Wirklichkeit hat es eine wichtige Verbesse-
rung erfahren: sein Mullkissen wird seitgeraumerZeitmiteinem neu-
artigen, besonders kräftig wirksamen Antiseptikum getränkt. Die
Wirkung dieser Substanz nennt der WissenschaftlerLinUrcJtAMiiylF'.
Es ist beruhigend, zu wissen, daß mit Hilfe von Hansaplast all die
kleinen und sogenannten „harmlosen" Verletzungen keine schlim-
men Folgen mehr zu haben brauchen
5 Gründe sprechen außerdem für
Hansaplast:

• Hansaplast sitzt unverrückbar fest,

• es schließt die Wunde staubdicht,

• läßt aber die heilungfördernde
Luft heran,

• stillt das Blut und

• schützt die Wunde vor schmerz-
hafter Berührung!

Ein Bund Sicherheitsnadeln

zu begegnen, dann fiel es ihr vielleicht ein, mitten im dritten Stock-
werk kehrt zu machen, und ich jagte dann hinter ihr drein, ohne sie
je zu erreichen. Was sollte ich also machen? Es war das beste, ich
wartete weiter, bis man sie etwa im Fundbüro ablieferte — vor-
ausgesetzt, daß sie nicht das Zehnpfennigsbabylon durch einen ganz
andere» Ausgang verließ und nun ihrerseits nach mir suchte, selbst-
verständlich in ganz verkehrten Straßen. Ich begann zu schwitzen und
beobachtete von da an nur noch mit Argusaugen die drei Ausgänge
an den drei verschiedenen Straßenseiten. Zu diesem Zwecke mußte
ich immerfort hin und herlaufen mit der Geschwindigkeit einer Ski-
patrouille. Als ich zuletzt dabei eine Ecke zu scharf nahm und eine
Matrone umrannte, gab ich diesen Sport auf und setzte mich an
den Eingangstisch einer Kneipe, die ich erst jetzt, beim Linstürzen,
entdeckt hatte. Ich bestellte einen Schnaps und ein Bier und wartete.
— Nun weilte meine ländliche Schwägerin bereits seit dreiviertel
Stunden im Warenhaus und suchte also immer noch nach ihren Sicher-
heitsnadeln. Vorausgesetzt, daß sie da drinnen durch ihr ewiges Lerum-
fianieren nicht in den Verdacht einer Taschendiebin geraten war und
just in dieser Minute von Kopf bis Fuß durchsucht wurde. Das
konnte ihr passieren. Ich schwitzte erneut und bestellte mir zur Ab-
kühlung ein Eis mit Früchten. Da fiel mir ein, daß Anita vielleicht
kein Geld bei sich hatte, oder es verloren hatte, oder es war ihr
gestohlen worden samt sämtlichen Karten, und da wurde mir kalt,
und ich bestellte mir einen Grog.

Dabei schaute ich mir die Weinkarte an, aß eine Gemüseplatte
und einmal deutschen Käse und ließ mir eine Flasche Rheinwein
entkorken. Denn nunmehr war mir alles nicht Rheinwein, aber
Wurscht, und gerade, als ich dies so recht inbrünstig bei dem vierten
Glase dachte, das ich hintergoß, fiel mir eine Frau auf, die draußen
auf dem Platze wie ein Kreisel herumlief und offenbar etwas krampf-
haft suchte. Sie rief auch immerzu, das wie durch Nebel zu mir wie
mein Name klang. Da erschrak ich auf einmal so, daß mir der Zwicker
in die Dillsoße fiel, denn ich hatte auch eine Portion Lecht vertilgt,
der ja immer gut zu Wein paßt: Der knallbunte Kreisel da draußen
mit dem wehenden Schleier am Lut und dem weithin flatternden
Mantel, das war — verdammt, ja, das war doch — wie? Aber war

Verbreitet sind,
wo Menschen wohnen,
vom echten FÖN
schon 2 Millionen!

Nach Kriegsende in allen
Fachgeschäften wieder erhältlich

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ich denn von den paar verschiedenen Tropfen so betrunken? War
denn das wirklich Anita? Nicht zum Wiedererkennen, von oben bis
unten neu eingekleidet, neues Kleid, neuer Lut, neue Schuhe, neuer
Mantel, Schleier, den sie sonst nicht trug, neue Tasche, neue Land-
schuhe, so zwirbelte sie vor meinen Augen herum wie ein Mannequin
von Ramsch & Sohn und schien außer sich zu sein vor Glück, vor
Stolz, vor Unternehmungslust.

Ich stiefelte ihr entgegen und merkte zu spät, daß ich noch das
Weinglas in der Land hatte. „Za, Mädchen," sagte ich zu ihr, die
seit 14 Jahren stramm verheiratet ist, „wo hast du denn bloß gesteckt?"

„Gefall ich dir?" fragte sie entgegen, und ihr Blick blieb auf dem
Weinglas haften.

Ich wollte es verstecken, sie aber nahm es mir ab, trank und sagte:

„O, das tut gut, und —-" da erstarrte ihre Miene. Sie sah

mich erschrocken an. „Was ist denn?" fragte ich bang.

„Junge," sagte sie, „Mensch, Schwager: ich habe vollständig ver-
geffen, mir ein Bund Sicherheitsnadeln zu kaufen!" Sie ließ mich
mitten auf dem Platze stehen und wirbelte zurück ins Warenhaus.

Wann sie herauskam? Weiß ich nicht. Während sie noch drin
ist, sitze ich in dem Beisel und schreibe hier diese Geschichte!

Kleine Chronik

Eden hat im Aufträge Churchills erklärt, Reformen im sozialen
und wirtschaftlichen Leben Englands seien erst möglich, wenn Deutsch-
land vernichtet worden sei.

Man hat ja gewußt, daß es Churchill mit den Reformver-
sprechungen nicht ernst gewesen ist.

Die englische Wochenschrift „John Bull" hat beanstandet, daß
zahlreiche Firmen am Kriege verdienen, ohne überhaupt etwas zu
produzieren; sie schieben sich als Makler zwischen Produktionsfirmen
und der kaufenden Regierung ein, für die das eine unnötige Ver-
teuerung bedeutet.

Das nimmt die englische Negierung gern in Kauf, denn es sind
dann ja mehr Leute da, die mit ihrem Kriege zufrieden sind.

Steingut- oder wasserdichte Tongefäße
eignen sich am besten zum Einlegen
der Eier in Garantoi. Bei Gläsern
besteht eine gewisse Bruchgefahr und
in Metall-, Emaille- oder Holzgefäßen
halten sich die Eier weniger gut.

— und was wichtig isti di« Eier können jederzeit
unbedenklich entnommen und zugelegt werdenl

Fliegende Blätter Nr. 8039 von 8. Jan. 1848
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