Fliegende Blätter (196.1942 (Nr. 5031-5056) = 98. Jahrg.)

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Die Handschuhe

Von A lfred Richter

Lerr Prinzenbein ging mit seiner Frau spazieren. Plötzlich stieß
Frau Leonie einen nicht gar zu leisen Schrei aus.

„Was ist?" fragte besorgt und diensteifrig Lerr Prinzenbein.
„Was soll sein? Ich habe meinen linken Landschuh nicht mehr.
Und sie waren doch ganz neu! And paßte» genau zum neuen Kleid!"
„Ja, wo kannst du ihn denn verloren haben?"

Darauf bekam Lerr Prinzenbein einen Blick, der ganze Wälder
hätte in Asche legen können. Und die Antwort: „Wenn ich das
wüßte, dann brauchte ich mir nicht zu überlegen, was ich nun mache!

Denn ich kann doch unmöglich zu diesem neuen Kleid in den alten
Landschuhen-1"

„Aber Schah, das ist doch höchst einfach: Wir gehen in das
nächstbeste Geschäft und kaufen ein Paar neue. So'n Paar leichte
Landschuhe bekommst du doch anstandslos!"

In der Tat, Frau Prinzenbein bekam sie anstandslos. Zwar
nicht im „nächstbesten Geschäft," wie Lerr Prinzenbein vorschlagender-
weise gemurmelt hatte, sondern man machte sich immerhin den Weg
zu Knolle & Co., wo es die eleganteste Ware der ganzen Stadt gab.

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.Von dem Geld, das ich euch geschenkt habe, habt ihr diesen Tisch gekauft. Ist es ein Ausziehtisch?'
Ja, und diesen Ausziehstuhl, liebes Tantchen, für dich, wenn du mal zu Besuch kommst."