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o

Carou N r. 2

Stn* Geschichte au« dem Gangster-Paradies von Josef Robert Larrer

Bob Keaton hatte sich ein Lauschen gekauft. Es war sehr billig
gewesen, denn es stand abgelegen und noch dazu in einer Gegend,
in der die Unsicherheit zur Tages-, besser gesagt, zur Nachtordnung
gehörte. Bob lächelte. Er würde sich schon zu helfen wissen, dachte
er. Und nun war er dabei, sein neues Leim zu schützen. Er ver-
stärkte den Zaun mit dreifachem Stacheldraht; geschickt angebrachte
Fallen und andere selbsterfun-
dene Mittel sollten ihm Schutz
vor der nie arbeitslosen Be-
rufsgilde der Gangster bieten.

.Denn die Geschichte spielt, was
nicht betont zu werden braucht,
in Amerika.

Bob arbeitete eben im Gar-
ten vor seinem kleinen Lause,
als ein Lerr des Weges kam,
der einen Bären von einen»

Lund an der starken Leine
führte.

„Oh, ein neuer Lausherr 1"
sagte der Lerr und blieb stehen.

„Ja, bin erst seit wenigen
Tagen hier!" brummte Bob.

„Und was treiben Sie da?"

„Ich schütze mein LeimI Sie
wissen wohl selbst, daß es hier
nicht sehr sicher ist. Und ich
möchte meine Ersparnisse und
kleinen Schätze nicht wehrlos
den Lerren Gangstern über-
lassen."

Der Lerr lächelte mit leich-
tem Spott. Er schüttelte den
Kopf.

„Ich heißeGrilby,Vorsitzen-
der des Vereins strebsamer
Jünglinge! Sie könnten in
meinen Verein eintreten, denn
ich brauche so harmlose Opti-
misten. Aber im Ernst! Wenn

ich Ihnen raten darf, so-

Ruhe, Carou! Platz!"

Er beruhigte seinen Lund,
der wütend die Zähne fletschte,
weil ihn ein Junge, der vor-
überlief, grinsend angeblickt
hatte.

„Ja, mein Carou ist scharf wie ein Tiger! . . . And deshalb rate
ich Ihnen auch, schaffen Sie sich einen Wachthund an! Einen so
scharfen wie meinen Carou! Alles Zeug, das Sie da anbringen, ist
verlorene Mühe. Mit solchen Kleinigkeiten werden unsere Gangster
im Landumdrehen fertig. Vergessen Sie nicht, unsere Gangster sind
Meister in ihrem Fach!"

Bob überlegte.

„Oh, ich werde Ihnen den
Bruder von Carou verkaufen!
Ich brauche keine zwei Lunde.
Einer allein hält mir auch die
Gangster vom Leibe! . . . .
Keinen Dank, lieber Freund,
gerne geschehen! In dieser
Gegend muß einer dem an-
deren helfen. Carou Nr. 2 ist
scharf wie eine lebende Ra-
sierklinge. Wenn Sie einmal
spät nachts heimkommen soll-
ten, ist es besser, wenn Sie
nicht heimkommen, denn Carou
Nr. 2 beißt Sie so zusammen,
daß man Sie an Ort und
Stelle in eine Konservenbüchse
füllen kann. Aber nie vergessen,
Carou Nr. 2 darf nicht über-
füttert werden! Noch besser,
hungern lassen! And nur am
Morgen füttern!"

. . . Ja, Carou Nr. 2 war
scharf und wachsam. Wenn
nachts im Umkreis von 300
Metern eine Fliege nieste,
bellte Carou Nr. 2, daß einem
die Angstschauer über den
Rücken liefen. And wenn drü-
ben, 200 Meter entfernt, der
Bandwurm Frau Roosewegs
Ausstößen hatte, weil seine
Besitzerin zum Nachtmahl zu
viel Oelsardinen in sich hinein-
gestopft hatte, bellte Carou
Nr. 2, daß sich die Telegra-
phenmaste bogen.

Bob Keaton fühlte sich
sicher.

... Aber eine Woche später

Unter Freundinnen

„And dann wollte er seinen Arm um meine Taille legen — *
unverschämt, was?"

„Wieso unverschämt — ich finde es größenwahnsinnig!"

258
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Unter Freundinnen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Geis, Josef
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 196.1942, Nr. 5047, S. 258
 
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