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Enttäuschung in USA

wir Yankees sind wie ausgeschreckt
Aus einem straum, der uns geneckt.

Was wußte man uns doch zu melden
von großen Taten unsrer Helden!

Wie iießen wir uns wonnig wiegen
von dem Bewußtsein, stramm zu siegen!
Herunter ging es dann allmählich,

Und jetzt scheint uns der Rrieg recht schmählich.

Ver Ramps ging los. Man war eifreut,
Als diese Rachricht ausgestreut:

„Mit landungstruppen sind erschienen
Japaner aus den Philippinen;

Sie sind schon ganz in unsrer Hand
Und halten nicht mehr lange stand." —
Man hat vergnügt dazu gelachte
„Genau so geht'», wie wir gedacht!"

dann kam die Meldung: „langsam rücken
ssetzt die Japaner vor. Wir schicken
Uns demgemäß zum Rückzug an
dorthin, wo man sie packen kann." —
„Aha!" hat man gemeint. „Vas ist
natürlich Strategie und List!"

Kleine Chronik

Auf einer Massenversammlung in Lon-
don, einem sogenannten Shilling-Lunch,
hat Frau Clementine Churchill gesagt:
„Ich wollte, die deutsche Regierung wäre
hier, um sich zu überzeugen, wie heiter
wir auch im dritten Jahre den Krieg
fortsetzen."

Und zeigt Frau Clementine
<2lud) eine heitre Miene,

Es komint uns doch so vor,

Als sei's nur Galgenhumor.

Lin wenig später hieß es: „Zetzt
Hat starker Angriff eingesetzt
von seiten der Japaner, deren
Gewalt sich bald wohl wird verzehren." —
„ga ja!" hat man im Volk geplappert.
„So wird der Gegner aufgeknappert!"

dann körte man: „Wie wir bemerkt,
Sind die Japaner sehr verstärkt,
doch werden wir die Rraft entfalten,

Uns möglichst lange noch zu halten." —
Hier wurden schon die Mienen länglich
Und in dem Volk die Stimmung bänglich.

Und nun der Schluß: „die strapazierten
Verteidiger kapitulierten.

Bei diesem Gegner, diesem harten,

War auch nichts andres zu erwarten." —
Was soll denn das? Lrst läßt man hofsen,
Macht mit Triumphen uns befofsen.

Und dann stellt sich der Rater ein.

So geht das nicht! das darf nicht fein!
ähr habt, soll uns fein Rater kränken.
Stets reinen Wein uns einzuschenken!

In USA ist vorgeschlagen tvorden,
jeden amerikanischen Matrosen in eine
Lebensversicherung einzukaufen, damit
die Leute sich nicht mehr weigern, auszu-
fahren.

Daraus dürfte nichts werden. Denn
erstens haben die meist unverheirateten
Matrosen kaum Interesse an einer Le-
bensversicherung, und zweitens würden
die Prämien zu hoch sein. Denn die
Versicherungsgesellschaften würden tun,
was Roosevelt nicht getan hat: sie
würden mit den feindlichen A-Booten
rechnen. —


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Fließende Blätter Nr. 5050 vom 14. Mai 1942

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