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Kleine Chronik

Seit Zähren haben die
Sioux-Indianer einenPro-
zeß gegen die Regierung
der Vereinigten Staaten
geführt; sie verlangten eine
Entschädigung von 593
Millionen Dollars für das
1877 ihnen genommene
große Gebiet, das die Heu-
tigen Staaten Minnesota,
Iowa, Nord- und Südda-
kota, Nebraska, Wyoming
und Montana umfaßt. Jetzt
hat der Bundesgerichtshof
in Washington die Klage
endgültig abgewiesen, mit
der Begründung, es han-
dele sich um eine mehr
moralische als legale For-
derung.

Wenn einem die India-
ner auch leid tun, so kann
man diese Begründung
doch verstehen: amerikani-
sche Gerichte sind eben nur
an mehr legale als morali-
sche Forderungen gewöhnt.

Am Reklame für seine
Kriegsanleihe von 45 Mil-
lionenPfund zu machenchat
der australische Premier-
minister Curtin behauptet,
Japan sei jetzt beim Schach-
matt angelangt.

Curtin muß nicht viel
vom Schach verstehen.
Jedenfalls war diese Be-
hauptung, mit der er in
seinem Lande kein Glück
haben wird, ein sehr törich-
ter Schachzug von ihm.

Roosevelts verhängnisvoller Köder

Mbgelehnte Parole

In New Bork wird die Lochbahn in der zweiten
Avenue abgerissen; aus dem Schrott soll ein Kriegs-
schiff gebaut werden. Der Vorsitzende des Stadt-
rats erklärte: „Es besteht kein Zweifel, daß dieses
Alteisen eines Tages seinen Weg nach Japan
nehmen wird."

Es scheint sich bei dieser Lochbahn um Groß-
spurigkeit zu handeln.

Die „Chicago Tribüne" hat geschrieben, die
Kommunisten in ASA seien jetzt viel gefährlicher
als zuvor, weil sie sich wegen des Bündnisses mit
der Sowjetunion als Patrioten ausgeben könnten.

Patriotismus dient auch sonst als Tarnung —
zum Beispiel den an der Rüstungsindustrie interes-
sierten Lerrschaften.

Englisches Gespräch

„Na, wie sind Sie mit Dr. Johnson zufrieden,
den ich Ihnen empfahl?"

„Ein Stümper! Jetzt, wo alles so knapp ist, hat
er mir ein appetitanregendes Mittel verschrieben."

(Die New Yorker Wochenschrift „Time“ hat die an die amerikanischen Werftarbeiter ergangene
Parole zu äußerster Arbeitsleistung mit heftiger Kritik an der Kriegsmarine abgelehnt)

„Werftarbeiter! USA
Werden leider durch die Germans
Sehr viel Schiffe jetzt versenkt.
Dieses ist ein Grund des Härmens,
Und es bringt uns schließlich noch
Die fatalsten Schwierigkeiten;

Ja, es könnte uns sogar
Den Zusammenbruch bereiten.

Werftarbeiter! Ihr allein
Könnt die Lage noch bezwingen.

Auf den allergrößten Fleiß
Müssen wir bei euch jetzt dringen,
Denn gerettet sind wir nur,
Könnt ihr mehr an Schiffen schenken.
Als, wenn sie sich noch so mühn,
Uns die Feinde je versenken.“

Doch auf die Parole hin
Hat der Journalist geschrieben:
„Wo ist der Gedanke denn
An die Kriegsmacht da geblieben?

Unsere Marine soll
Schließlich auch ein bißchen nützen,
Denn sie ist doch dazu da,

Uns die Seefahrt zu beschützen.

Nur mit der Verdoppelung
Beim Ersatz will man es zwingen:
Hat der Feind ein Schiff versenkt,
Will man zwei vom Stapel bringen.

Hat man gar nicht überlegt.

Daß ein Schiff doch sehr von Wert ist;

Daß man nur die Werften mahnt,
Paßt uns nicht, weil es verkehrt ist.“

Recht zwar hat der Journalist,
Doch Verwund’rung darf es wecken,
Daß sich seine Klagen nur
Auf der Schiffe Wert erstrecken.
Von den Menschen, die — zumeist
Nur durch harten Zwang getrieben —
Auf den Schiffen Dienste tun.

Hat er gar kein Wort geschrieben.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Roosevelts verhängnisvoller Köder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Rolf Peter
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 197.1942, Nr. 5058, S. 26
 
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