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üualltälen In USA

ASA Taktik »Jetzt weiß ich, Bobby, warum Knox die deutschen
A-Boote so nahe au unsere Küste heranläßt: da-
mit wir das Land schwimmend erreichen können I"

Die Klöße Von Alfred Richter

Die junge Lausfrau war furchtbar aufgeregt: Frau Kassandra
Zuckschwerdt hatte ihren mehrtägigen Besuch angekündigk, und das
war ein Staatsereignis, denn Frau Kassandra Zuckschwerdt, eine
Jugendfreundin der verstorbenen Mama, genoß in der Familie halb-
göttliche Verehrung, nicht zuletzt um einer schönen Villa willen, die
von der alleinstehenden Frau ja schließlich testamentarisch mal irgend-
wem zugeschrieben werden mutzte, samt den nötigen Anterhaltungs-
geldcrn, die gleichfalls in rauhen Mengen vorhanden waren.

„Ja," sagte also Frau Lannelore zu ihrem Gatten mit einem
ratlosen Gesicht, „was kocht man also da? Sie ist ja in allem so ver-
dammt firm!"

„Da sie aus Thüringen kommt, dem Arland der Klöße, würde
ich Klöße kochen," meinte weise der Gatte, „du kannst sie ja, diese
Klöße — oder nicht?"

Dieses hingeworfene „oder nicht?" entschied die Sache: am
Besuchsmittag gab es bei Niedermengels Klöße auf Thüringer
Art, sanfte, weiche Klöße, die einem auf der Zunge Hinschmelzen.
Wenigstens laut Kochbuch. Diese Klöße dürfen nicht kochen, sie dürfen
bloß eine ganz bestimmte Anzahl von Minuten „ziehen". Dann werden
sie richtig. Aber wehe, wenn man sie zu lange ziehen läßt!

„Die Klöße waren prachtvoll," sagte Tante Kassandra, als die
Lausfrau die Tafel aufgehoben hatte. „Ja, fabelhaft," echote Otto,
der Gatte.

Aber danach stellte die Lausfrau ihren Gemahl, Auge in Auge:
„Du, sag' mal: hattest du irgend etwas an den Klößen auszu-
setzen?" — „Ich? Wieso? Wie kommst du darauf?" — „Na, mir
schien es so, als hättest du ein Gesicht geschnitten I" — „Ich? Gesicht?
Ich mache nie ein Gesicht! Oder hat vielleicht Tante irgend was ge-
äußert?" — „Tante? Wieso? Was soll sie denn äußern? Die kümmert
30 b tFvrlsetzung Seite 30 d)

Lektoliter Sprit, den ich gleich zu Likör verarbeiten ließ. Nachher
stellte es sich allerdings heraus, daß es sich um Methylalkohol
gehandelt hatte. Ein bedauerliches Versehen, zumal leider während
des Krieges die Prohibition nicht eingeführt wurde —"

„Verkaufen Sie ihn an die Armee," riet der Bewerber.

„Morrison, Morrison, was sind Sie für ein Patriot? Auf
Methylalkohol wird man blind. Es bleibt eben Ihrer Geschäfts-
tüchtigkeit überlassen, diese Lilörmenge in Dollars umzusetzen, ohne
daß mir dadurch Anannehmlichkeiten erwachsen, und ohne daß vor
allem unsere Volksgesundheit Schaden erleidet. Wenn Ihnen dies
gelingt, dann sind Sie mein Mann, Morrison —"

Zwei Tage später meldete sich Morrison beim Boß.

„Es ist gelungen," erklärte der junge Mann, „ich habe das ganze
Quantum an die Leime der Lindfordstiftung verkauft."

„Was?" rief der Chef. „Zum vollen Preis?"

„Abzüglich zweitausend Dollars. Tausend für mich, tausend für
de» Einkäufer."

„Und was geschieht mit dem Likör?"

„Er wird getrunken, Boß!"

„Sind Sie wahnsinnig?" brüllte Mr. Lastings. „And wenn die
Leute blind werden?"

„Das ist ausgeschlossen," versicherte Morrison mit freundlichem
Lächeln. „Die Insassen der Lindford-Leime sind nämlich blind —"

Dank seiner Qualitäten wurde der junge Mann sofort eingestellt.

„Die Schmerzen im linken Bein kommen vom Alter."
„Sonderbar, und im rechten Bein tut es nicht weh; das
ist doch genau so alt wie das linke, Lerr Doktor."

„26enn ich ein Vöglein wär," klagte Fräulein Lorribilis am
Klavier.

„Dann würde ich eine Katze halten," flüsterte Lerr Killer seinem
Nachbarn ins Ohr.

„Jeder Dollar, den ich besitze, ist ehrlich erivorben."
„Von wem?"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"USA Taktik" "Jeder Dollar, den ich besitze, ist ehrlich erworben"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Geis, Josef
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 197.1942, Nr. 5059, S. 30b
 
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